Manchmal hat man keine Zeit einzukaufen oder Lust, nach einem langen Tag noch am Herd zu stehen – und dann hilft nur eines: bestellen. Wie Österreich im Jahr 2025 gegessen hat, wurde bei der großen Lieferando-Präsentation gezeigt, bei der Haubenköchin Viktoria Fahringer vier Gänge servierte.
Jeder davon symbolisierte einen Trend, den man erraten musste. Doch was war das (Tr-)Endergebnis? Und wie haben die Menschen tatsächlich bestellt?
Trend 1: Echter Genuss statt Schall und Rauch
Im ersten Trend steht Tradition, Heimatverbundenheit und Einfachheit im Vordergrund. Ob daheim, im Restaurant oder geliefert – Kochen wird wieder als geschätztes Handwerk gesehen. 67 Prozent der Österreicher:innen legen beim Kochen Wert darauf, dass es frisch, ausgewogen und vor allem einfach ist. Fertigprodukte greifen 62 Prozent selten und 13 Prozent nie, während 94 Prozent handwerklich hergestellte Lebensmittel schätzen.
Essen erinnert für 76 Prozent an die Familie und die eigenen Wurzeln, und 74 Prozent essen bewusst traditionell. Männer bevorzugen klassische Gerichte wie Schnitzel, Gulasch oder Kaiserschmarrn (42 Prozent), während Frauen traditionelle Gerichte gerne leichter interpretiert genießen (38 Prozent). Häufig neue Gerichte probieren nur 17 Prozent der Österreicher:innen, 18 Prozent selten. Fleisch bleibt auf dem Teller präsent: Lediglich 0,9 Prozent definieren sich als vegan (Männer 1 Prozent, Frauen 0,8 Prozent). 87 Prozent möchten transparente Informationen zur Qualität der Speisen.
Trend 2: Qualität im Preis-Dilemma
Qualität und Nachhaltigkeit spielen eine zentrale Rolle, doch die Bereitschaft, dafür mehr zu zahlen, ist begrenzt. 23 Prozent der Befragten würden für nachhaltige Produkte keinesfalls mehr bezahlen, während 55 Prozent einen bis zu 10-prozentigen Aufpreis akzeptieren. Nur 1 Prozent würde mehr als 30 Prozent zusätzlich investieren.
In Restaurants essen aktuell nur 6 Prozent mehrmals pro Woche, mit deutlichen Unterschieden zwischen Stadt (9 Prozent) und Land (3 Prozent). Transparenz hilft Vertrauen aufzubauen: 71 Prozent wünschen sich klare Angaben zu Herkunft und Qualität, 57 Prozent wollen mehr Informationen über das Restaurant und die verwendeten Zutaten. Gleichzeitig achten die Österreicher:innen stark auf Preise: 72 Prozent würden häufiger Restaurants besuchen oder bestellen, wenn die Preise leistbar wären.
Trend 3: Fremdkochen als sozialer Kitt
Essen wird wieder zum gesellschaftlichen Ereignis, sei es selbstgekocht, auswärts oder geliefert. 48 Prozent besuchen Restaurants wegen der sozialen Komponente, 66 Prozent teilen Mahlzeiten gerne mit anderen. Vor allem junge Eltern spüren jedoch gesellschaftlichen Druck: 26 Prozent der Frauen fühlen sich verpflichtet, täglich für Familie oder Partner:in zu kochen, bei Männern sind es nur 12 Prozent.
Das Mittagessen gewinnt an Bedeutung: Für 42 Prozent ist es die wichtigste Mahlzeit und es wird nicht nur selbstgekocht. 47 Prozent bestellen, wenn sie keine Lust auf Einkaufen oder Kochen haben, 44 Prozent aus Zeitgründen und 39 Prozent, um sich etwas zu gönnen. Das gemeinsame Essen wird damit wieder zum verbindenden Element in Alltag und Gesellschaft.
Trend 4: Voll-von ist das neue Frei-von
Traditionelle “frei von”-Ernährungsweisen verlieren an Bedeutung. Nur 13 Prozent achten bewusst auf bestimmte Nährstoffe oder Diätformen wie Low Carb, High Protein oder Zuckerarm. 87 Prozent folgen keinen speziellen Ernährungsplänen aus gesundheitlichen oder ärztlichen Gründen. Stattdessen gewinnen Emotion, Genuss und Nährstoffdichte an Bedeutung.
75 Prozent verzichten beim Kochen größtenteils auf Fertig- oder Teilfertigprodukte. Bei fertig zubereiteten Speisen – im Restaurant oder geliefert – ist 87 Prozent eine ernährungsbewusste Zusammensetzung wichtig, 85 Prozent wünschen sich eine kurze Zutatenliste und wenig Zusatzstoffe. Der Trend zeigt: Vollwertige und ausgewogene Ernährung zählt mehr als restriktive Diätetik.
Keine Show mehr: Österreich bestellt bodenständig und bewusst
Das Bestellverhalten zeigt ein klares Bild: Pizza Salami bleibt Lieblingsgericht, Pizza Margherita ist das beliebteste vegetarische Gericht. Vegane und vegetarische Bestellungen machen nur 3,29 Prozent des Gesamtvolumens aus, ein Minus von 0,15 Prozentpunkten. Während Pizza um 3,57 Prozent sinkt, steigt Kebab um 2,32 Prozent.
Klassische Gerichte bleiben beliebt, doch die Anzahl der bestellten Produkte sinkt, was auf die wirtschaftliche Lage und preisbewusstes Verhalten hinweist. Die beliebtesten Bestelltage sind Sonntag und Freitag, und ein:e Wiener User:in hält den Rekord mit 672 Bestellungen im Jahr 2025. Desserts sind ebenfalls beliebt: Ein:e weitere:r Wiener Kund:in bestellte insgesamt 494 Desserts, darunter 204 Apfeltaschen.
Fazit: Trends 2025 – Heimat, Qualität, Geselligkeit und bewusster Genuss
Die Lieferando Trend Edition 2025 zeigt klar: Die Österreicher:innen essen gerne bodenständig, achten auf Qualität, Transparenz und Preise, genießen Essen als soziales Erlebnis und setzen auf nahrhafte, ausgewogene Mahlzeiten statt auf kurzlebige Ernährungstrends. Mit diesen vier Trends – echter Genuss, Qualität im Preis-Dilemma, soziales Fremdkochen und Voll-von statt Frei-von – lässt sich das Essverhalten 2025 in Österreich treffend zusammenfassen.
Haubenköchin Viktoria Fahringer und Lieferando Österreich verdeutlichen, dass Kulinarik hierzulande Tradition, Bewusstsein und Gemeinschaft vereint – und die Zukunft des Essens sowohl digital als auch persönlich geprägt ist.
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