Palmöl: Von diesen Folgen hast du noch nicht gehört

Palmöl

Award 2024: „Heute“ sucht die besten Umwelt-Projekte – Jetzt zählt jede Idee!

Die jüngsten Hochwasserereignisse haben uns vor Augen geführt, wie dringend wir nachhaltige Lösungen benötigen, um unsere Umwelt zu schützen. Beim dritten Heute For Future-Award werden die besten Klimaschutzprojekte ausgezeichnet. Jeder Mensch, jede Firma und jede Behörde darf mitmachen! Gesucht werden die besten Ideen und Projekte des Landes für klimafreundliche Mobilität, Abfallvermeidung und Recycling, klimafittes Wohnen, Artenschutz, umweltfreundliche Energie, Wasserschutz, Begrünungen, ökologisches Design, Upcycling, Land- und Forstwirtschaft und viele Bereiche mehr.

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Teilnahmeschluss 17.11.2024

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Die verborgenen Folgen des Palmölkonsums

Wusstest du, dass Palmöl in fast der Hälfte aller verpackten Produkte enthalten ist, die wir täglich konsumieren? Von Schokoriegeln über Tiefkühlgerichte bis hin zu Seife und Shampoo – das vielseitige Pflanzenöl ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Seine Popularität hat in den letzten Jahrzehnten rasant zugenommen, doch hinter seiner weit verbreiteten Verwendung steckt mehr, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Während Palmöl wegen seiner Vielseitigkeit und Wirtschaftlichkeit geschätzt wird, tauchen zunehmend Fragen zu seinen Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt auf. Der vermeintlich unscheinbare Inhaltsstoff sorgt für Diskussionen, die von gesundheitlichen Bedenken bis hin zu ökologischen Katastrophen reichen. Doch welche Folgen kann der Verzehr des beliebten Pflanzenöls tatsächlich haben?

Was ist Palmöl?

Palmöl ist ein pflanzliches Öl, das aus den Früchten der Ölpalme (Elaeis guineensis) gewonnen wird und sich durch seine vielseitigen Eigenschaften auszeichnet. Es ist eines der weltweit am häufigsten verwendeten Speiseöle und spielt eine zentrale Rolle in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie. Die Beliebtheit von Palmöl in der Industrie beruht auf mehreren Faktoren: Zum einen ist es kostengünstig und leicht in großen Mengen herzustellen, was es zu einem wirtschaftlich attraktiven Rohstoff macht. Zum anderen besitzt Palmöl Eigenschaften, die es ideal für die Herstellung von Lebensmitteln machen – es ist stabil bei hohen Temperaturen, hat eine lange Haltbarkeit und verleiht Produkten eine angenehme Textur. Aufgrund dieser Eigenschaften wird Palmöl in einer Vielzahl von Lebensmitteln wie Backwaren, Snacks, Margarine und Fertiggerichten verwendet. Auch in der Kosmetik- und Waschmittelindustrie wird es als Emulgator und Weichmacher eingesetzt. Die Kombination aus Wirtschaftlichkeit und Funktionalität hat dazu geführt, dass Palmöl in vielen Bereichen der Industrie stark nachgefragt wird.

Erhöht das Risiko für Herzkrankheiten

Palmöl hat sowohl ernährungsphysiologische Vorteile als auch potenzielle Gesundheitsrisiken. Es enthält essentielle Nährstoffe wie Vitamin E und Beta-Carotin, die antioxidative Eigenschaften besitzen. Palmöl ist jedoch reich an gesättigten Fettsäuren, die in hohen Mengen gesundheitliche Probleme verursachen können. Ein übermäßiger Verzehr von gesättigten Fetten wird mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Palmöl hat einen Gehalt an gesättigten Fettsäuren von etwa 50% und ist damit vergleichbar mit Butter und Kokosöl. Der Verzehr von Lebensmitteln, die Palmöl enthalten, kann zu einem Anstieg des LDL-Cholesterins (schlechtes Cholesterin) führen, was das Risiko von Herzerkrankungen erhöht. Die American Heart Association empfiehlt, die Aufnahme gesättigter Fette auf maximal 5-6 % der täglichen Kalorienzufuhr zu beschränken. Bei einer 2000-Kalorien-Ernährung sollten also nicht mehr als 120 Kalorien aus gesättigten Fetten stammen.

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Fördert Entzündungen im Körper

Neben den kardiovaskulären Risiken gibt es Hinweise darauf, dass Palmöl auch entzündungsfördernde Eigenschaften hat. Palmöl enthält Palmitinsäure, die als pro-inflammatorisch gilt, was bedeutet, dass sie Entzündungsprozesse im Körper fördern kann. Chronische Entzündungen werden mit einer Vielzahl von Krankheiten in Verbindung gebracht, darunter Typ-2-Diabetes und bestimmte Krebsarten. Obwohl einige Studien darauf hindeuten, dass Palmöl in geringen Mengen keine bedeutenden negativen Auswirkungen auf Entzündungen hat, ist die Forschung in diesem Bereich noch uneinheitlich und erfordert weitere Untersuchungen.

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Potenziell krebserregend

Ein weiterer besorgniserregender Aspekt ist die mögliche Bildung krebserregender Stoffe bei der Verarbeitung von Palmöl. Bei hohen Temperaturen, wie sie beim Frittieren erreicht werden, kann aus Palmöl Acrylamid entstehen, eine chemische Verbindung, die möglicherweise krebserregend ist. Es gibt auch Hinweise darauf, dass eine Ernährung mit einem hohen Anteil an gesättigten Fetten das Risiko für bestimmte Krebsarten wie Brust- und Prostatakrebs erhöhen kann. Diese gesundheitlichen Bedenken unterstreichen die Notwendigkeit einer bewussten Ernährung.

Umweltfolgen des Palmölanbaus

Der Anbau von Ölpalmen hat schwerwiegende Folgen für die Umwelt und die Biodiversität. Die großflächige Rodung von Tropenwäldern, um Platz für Ölpalmenplantagen zu schaffen, ist eine der Hauptursachen für den Verlust der biologischen Vielfalt und trägt erheblich zum Klimawandel bei. Die Umwandlung tropischer Wälder hat verheerende Auswirkungen auf viele bedrohte Arten, darunter Orang-Utans, Sumatra-Tiger und asiatische Elefanten. In Indonesien und Malaysia, wo der größte Teil des Palmöls produziert wird, sind die Tropenwälder stark bedroht, und in den letzten Jahrzehnten wurden Millionen Hektar Wald gerodet, was zu einem dramatischen Rückgang der Artenvielfalt geführt hat. Diese Entwaldung setzt auch große Mengen an Kohlendioxid frei, insbesondere aus Torfwäldern, die mehr Kohlenstoff speichern als andere Ökosysteme und deren Zerstörung eine bedeutende Quelle von Treibhausgasemissionen darstellt. Indonesien ist nach China und den USA der drittgrößte Emittent von Treibhausgasen, wobei ein Großteil dieser Emissionen auf die Abholzung für Palmölplantagen zurückzuführen ist.

Zudem führt die intensive Landwirtschaft auf Ölpalmenplantagen häufig zu einem übermäßigen Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln, die Böden und Wasserquellen verunreinigen. Diese Chemikalien gefährden nicht nur die Umwelt, sondern auch die Gesundheit der Menschen, die in der Nähe der Plantagen leben, wo von einer erhöhten Inzidenz von Atemwegserkrankungen und anderen Gesundheitsproblemen berichtet wird. Die Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt unterstreichen die Dringlichkeit, nachhaltigere Alternativen zu Palmöl zu finden.

@thesingingbiologist Palm oil, despite its widespread consumption as the most common vegetable oil due to its affordability, poses significant environmental concerns. This includes the clearing of tropical forests, leading to habitat destruction for endangered species. #aceitedepalma #palmoil #oliodipalma #consecuenciasambientales #consumoresponsable #consumoetico #ethicalliving ♬ MILLION DOLLAR BABY (VHS) – Tommy Richman

Soziale Fragwürdigkeit

Neben den gesundheitlichen und ökologischen Problemen ist auch die soziale Dimension des Palmölanbaus von Bedeutung. Viele Plantagenarbeiter:innen sind oft schlecht bezahlt und arbeiten unter unsicheren Bedingungen. In einigen Fällen ist auch der Einsatz von Kinderarbeit dokumentiert. Der Druck auf die Arbeiter:innen, die Produktivität hoch zu halten, kann zu Ausbeutung und Missbrauch führen. Diese sozialen Missstände stellen nicht nur ein ethisches Dilemma dar, sondern tragen auch zu einem Teufelskreis von Armut und Ungleichheit bei, der nur schwer zu durchbrechen ist.

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In diesen Produkten steckt Palmöl drin

Palmöl ist in einer Vielzahl von Produkten enthalten, oft an unerwarteten Stellen. Es findet sich nicht nur in Lebensmitteln wie Schokolade, Keksen, Margarine, Fertiggerichten und Snacks, sondern auch in vielen Alltagsprodukten. So enthalten viele Kosmetika wie Lippenstifte, Shampoos, Seifen und Lotionen Palmöl oder seine Derivate. Auch in Wasch- und Reinigungsmitteln wird Palmöl häufig als Emulgator und Texturgeber eingesetzt. Darüber hinaus findet sich Palmöl in Biokraftstoffen, Tierfutter und sogar in einigen Arzneimitteln.

Diese breite Verwendung macht es schwierig, Palmöl vollständig zu vermeiden. Die Verbraucherinnen und Verbraucher wissen oft nicht, dass es in Produkten enthalten ist, die sie täglich verwenden. Um bewusste Kaufentscheidungen treffen zu können, ist es wichtig, beim Einkauf auf die Inhaltsstoffe zu achten. Häufig wird Palmöl unter verschiedenen Bezeichnungen wie „Palmfett“, „Palmöl“ oder „Palmölderivate“ aufgeführt. Das Bewusstsein für die allgegenwärtige Rolle von Palmöl in unserem täglichen Leben ist entscheidend, um nachhaltigere Alternativen zu fördern und die Nachfrage nach verantwortungsvoll produzierten Lebensmitteln zu unterstützen.

@maya_higa The effects of mass palm oil demand & how you can help @world_wildlife #fyp #palmoil #worldwildlifefund #conservation #maya #mayahiga #streamer ♬ original sound – maya_higa

Gesunde und nachhaltige Alternativen

Gesunde und nachhaltige Alternativen zu Palmöl gewinnen immer mehr an Bedeutung, da sich Verbraucher:innen und Hersteller:innen zunehmend der gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen von Palmöl bewusst werden. Eine solche Alternative sind pflanzliche Öle wie Olivenöl, Rapsöl und Sonnenblumenöl, die reich an ungesättigten Fettsäuren sind und zahlreiche gesundheitliche Vorteile bieten, darunter die Unterstützung der Herzgesundheit. Diese Öle werden häufig in der mediterranen Küche verwendet und können für die Zubereitung von Salaten, Dressings und zum Kochen verwendet werden. Darüber hinaus gibt es nachhaltig produzierte Fette wie Sheabutter oder Kakaobutter, die nicht nur umweltfreundlicher sind, sondern auch vielfältige Anwendungen in der Lebensmittelindustrie und in Kosmetika finden. Auch regionale und saisonale Pflanzenöle, die weniger Transportemissionen verursachen, sind eine gute Wahl. Eine bewusste Auswahl der Zutaten und die Unterstützung von zertifizierten, nachhaltigen Anbaupraktiken können dazu beitragen, die negativen Auswirkungen der Palmölproduktion zu reduzieren und eine umweltfreundlichere und gesündere Ernährung zu fördern.

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