Egal ob zur Vorsorge, aufgrund genauer Symptome oder wenn du einfach wissen willst, wie es um deine Gesundheit steht. Ein großes Blutbild kann viele Antworten geben – aber was kostet es in Österreich eigentlich?
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Ein großes Blutbild kostet in Deutschland zwischen 100 und 200 Euro, in Österreich bewegen sich die Preise in ähnlichen Bereichen
- Die reine Laboranalyse der Blutzellen macht mit etwa 5,50 Euro den kleinsten Kostenfaktor aus, während Blutabnahme, Auswertung und ärztliche Befundbesprechung den Hauptteil der Rechnung ausmachen
- Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten nur bei medizinischer Notwendigkeit, nicht für reine Vorsorge- oder Wunschuntersuchungen
- Private Krankenversicherungen erstatten die Kosten meist vollständig, wenn eine medizinische Indikation vorliegt und der Tarif entsprechende Leistungen abdeckt
Was ist ein großes Blutbild und wann brauchst du es?
Ein großes Blutbild ist deutlich umfangreicher als sein kleiner Bruder. Während das kleine Blutbild hauptsächlich die Anzahl roter und weißer Blutkörperchen sowie Blutplättchen misst, geht das große Blutbild einen entscheidenden Schritt weiter. Es differenziert die verschiedenen Arten der weißen Blutkörperchen und kann dadurch viel präzisere Aussagen über dein Immunsystem treffen.
Die Untersuchung wird auch Differentialblutbild genannt und analysiert die verschiedenen Arten der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) – der “Polizei” deines Immunsystems. Dabei werden Granulozyten, Monozyten und Lymphozyten genau differenziert, da jeder Typ eine spezielle Aufgabe bei der Krankheitsabwehr übernimmt.
Diese detaillierte Aufschlüsselung hilft Ärzt:innen bei der Diagnose von Infektionen, Entzündungen, Autoimmunerkrankungen oder sogar Blutkrebs. Nüchtern erscheinen musst du für diese Untersuchung übrigens nicht – außer dein Arzt ordnet zusätzliche Werte wie Blutzucker oder Cholesterin an.
Das kostet ein großes Blutbild in Österreich
Ähnlich wie in Deutschland bewegen sich Große Blutbilder in Österreich preislich im Bereich von 100 bis 200 Euro, abhängig vom beauftragten Labor und den zusätzlich untersuchten Parametern.
Eine Besonderheit sind die Premium-Vorsorgeuntersuchungen, die zwischen 450 und 2.750 Euro kosten können. Diese umfassen neben dem großen Blutbild auch umfangreiche Analysen von Vitaminen, Spurenelementen und Tumormarkern. Solche Pakete richten sich an gesundheitsbewusste Menschen, die eine detaillierte Standortbestimmung ihres Körpers wünschen.
Doch Österreich bietet einen entscheidenden Vorteil: Die jährliche Vorsorgeuntersuchung, welche allen Personen ab 18 Jahren einmal pro Jahr kostenlos zur Verfügung steht – und zwar unabhängig von der Versicherung. Diese ist zwar kein großes Blutbild, umfasst aber bereits die wichtigsten Blutwerte und macht einen kostenpflichtigen Check oft überflüssig.
Wann zahlt die Krankenkasse?
Und auch jenseits der Vorsorgeuntersuchungen bleibst du in Österreich nicht immer auf deinen Kosten sitzen. Denn die Krankenkassen übernehmen sämtliche Rechnungen für Bluttests – solange eine medizinische Indikation vorliegt.
Hast du Beschwerden oder vermutet dein Arzt eine Erkrankung, musst du also nicht selbst zahlen. Auch spezielle Tests wie Tumormarker oder Hormonanalysen werden übernommen, sofern sie medizinisch begründet sind.
Die ärztliche Überweisung ist allerdings nicht auf der e-Card gespeichert, daher musst du das entsprechende Formular beim Labor vorlegen. Vergisst du die Überweisung, führen die meisten Labore die Untersuchung trotzdem durch, verrechnen zunächst aber den Privattarif. Solange du die Überweisung allerdings später nachreichst, erhältst du dein Geld vollständig zurück.
Zusatzkosten: Wenn das Blutbild teurer wird
Ein großes Blutbild kann schnell teurer werden, wenn zusätzliche Parameter untersucht werden. Vitamine, Spurenelemente und Hormone sind nicht im Standard-Paket enthalten und kosten extra. Ein Vitamin-D-Test schlägt mit etwa 20 bis 30 Euro zu Buche, Vitamin B12 kostet ähnlich viel.
Besonders bei spezifischen Fragestellungen können die Kosten explodieren: Autoimmundiagnostik, Tumormarker oder detaillierte Hormonanalysen können die Gesamtrechnung auf über 500 Euro ansteigen lassen. Deshalb ist es wichtig, vorher genau mit deinem Arzt zu klären, welche Werte wirklich notwendig sind.
Fazit: Plane deine Blutuntersuchung strategisch
Ein großes Blutbild kostet in Deutschland und Österreich zwischen 100 und 200 Euro, wird aber bei Symptomen und medizinischen Gründen von der Krankenkasse übernommen.
Doch auch wenn du selbst zahlen musst, sollte dich das nicht von einer Untersuchung abhalten. Denn wie immer gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht.
FAQs zu den Kosten des großen Blutbilds
Ist ein großes Blutbild schmerzhaft?
Die Blutabnahme ist nur minimal schmerzhaft und dauert wenige Minuten. Du spürst lediglich den kurzen Einstich der Nadel in die Armvene.
Wie lange dauert es, bis die Ergebnisse vorliegen?
In der Regel erhältst du die Ergebnisse innerhalb von 1-2 Tagen nach der Blutabnahme. Bei Krankenhäusern mit eigenem Labor können Ergebnisse sogar am selben Tag vorliegen.
Kann ich ein großes Blutbild auch ohne Arztbesuch machen lassen?
Ja, viele Privatlabore bieten Direktzahler-Services an, bei denen du ohne ärztliche Überweisung Blut abnehmen lassen kannst. Die Ergebnisse solltest du jedoch immer mit einem Arzt besprechen.
Muss ich dafür nüchtern sein?
Nein, für die Standard-Parameter des großen Blutbilds ist Nüchternheit nicht erforderlich. Nur bei zusätzlichen Werten wie Blutzucker oder Cholesterin musst du 8-12 Stunden vorher nichts essen.
Übernimmt die private Krankenversicherung immer die Kosten?
Das hängt von deinem Tarif ab und ob eine medizinische Indikation vorliegt. Die meisten PKV-Tarife erstatten medizinisch notwendige Blutuntersuchungen vollständig, bei reinen Wunschuntersuchungen variiert die Kostenübernahme.
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- Bluttest Österreich: iStockphoto.com/ dusanpetkovic

