Blaulichtbrillen kennt man längst – sie sollen unsere Augen vor dem Dauerbeschuss durch Smartphones, Tablets und Computerbildschirme schützen. Doch inzwischen geht der Trend weiter: Es gibt Blaulichtfilter speziell für die Haut, in Form von sogenannten Blaulicht-Sonnencremes.
Sie sollen vor den unsichtbaren Strahlen schützen, die angeblich die Haut schneller altern lassen, Pigmentflecken fördern oder Entzündungen begünstigen. Klingt verlockend, aber was ist tatsächlich dran? Und für wen lohnt sich der zusätzliche Schutz? I
Blaulicht verstehen: Unsichtbare Strahlen mit Wirkung
Blaulicht, auch bekannt als High-Energy Visible Light (HEV), ist ein Teil des sichtbaren Lichtspektrums im Bereich von etwa 400 bis 500 Nanometern. Anders als UV-Strahlen dringt Blaulicht tiefer in die Haut ein, bis in die Dermis, wo es oxidative Prozesse auslösen kann, was die Bildung freier Radikale fördern kann.
Zahlreiche Studien beschäftigen sich seit einigen Jahren nun auch mit den Effekten von Blaulicht auf die Haut. Dabei stehen zwei Hauptaspekte im Fokus: Pigmentierung und Zeichen der Hautalterung. Untersuchungen zeigen, dass Blaulicht oxidativen Stress fördert, was theoretisch die Hautalterung beschleunigen kann.
@draleksandrabrown Let’s clear the air on blue light and your skin! 💡🧴 You’ve probably heard that blue light from screens causes aging and collagen breakdown—but here’s the truth: 🧪 Lab studies use WAY higher blue light doses than your phone or laptop ever will. 🌞 The real blue light culprit? Sunlight—not your screens. ⚠️ If you have melasma or dark spots, blue light does matter. Sun exposure WILL worsen pigmentation. ✅ How to fix this: Tinted sunscreen with iron oxides — it protects against visible light and helps prevent stubborn pigmentation. Bottom line: Your iPad isn’t aging you—but skipping SPF will. Video Credit: @mccalljorg #TintedSPF #BlueLightSkincare #MelasmaTips #SunProtectionMatters #GlowingSkinStartsHere #SPFWithPurpose #sunscreen #spf #skincare #sunprotection #skincareroutine #dermatologist ♬ original sound – Dr. Aleksandra Brown
Die Praxis zeigt: Blaulicht existiert nicht nur in Laborstudien. Es kommt von Bildschirmen, LED-Licht und Sonnenlicht. Die Menge im Alltag ist zwar deutlich niedriger als UV-Strahlung, doch kumulative Effekte über Jahre sind nicht auszuschließen. Wer also täglich am Computer arbeitet oder häufig auf LED-beleuchtete Räume angewiesen ist, kann theoretisch profitieren.
Besonders interessant ist auch die Wirkung auf Pigmentflecken: Untersuchungen bei Patientinnen mit Melasma und gesunden Teilnehmerinnen zeigen, dass Blaulicht bereits bei moderater Dosierung sichtbare Veränderungen hervorrufen kann. Das bedeutet: Für Menschen mit Pigmentproblemen oder dunkleren Hauttypen kann Blaulicht tatsächlich eine relevante Rolle spielen. Besonders spannend ist, dass bei Menschen mit Melano-kompetenten Hauttypen Blaulicht länger anhaltende Pigmentierungen verursachen kann als UV-A1-Strahlung.
Blaulicht-Sonnencreme vs. klassische Sonnencreme: Wo liegt der Unterschied?
Klassische Sonnencremes schützen vor UV-A- und UV-B-Strahlen, verhindern Sonnenbrand und langfristige Schäden wie Hautkrebs oder tiefere Alterserscheinungen. Blaulicht-Sonnencremes gehen einen Schritt weiter: Sie enthalten Pigmente wie Eisenoxide, die sichtbares Licht filtern, und Antioxidantien, die freie Radikale neutralisieren. Studien zeigen, dass Produkte mit Eisenoxiden sichtbares Licht besonders effektiv blockieren und Pigmentierung reduzieren können.
Wichtig ist: Blaulichtfilter ersetzen nicht den klassischen Sonnenschutz. Sie ergänzen ihn. Wer ohnehin UV-Schutz nutzt, erhält mit Blaulicht-Sonnencreme eine zusätzliche Schutzschicht, die besonders für Menschen mit hoher Bildschirmbelastung oder Pigmentproblemen interessant ist.
Antioxidantien: Die unsichtbaren Helden der Hautpflege
Viele Blaulicht-Sonnencremes setzen auf Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E oder Niacinamid. Diese Stoffe wirken in der Haut wie kleine Bodyguards, die freie Radikale neutralisieren und entzündliche Prozesse reduzieren können. Studien belegen, dass Antioxidantien die Hautstruktur verbessern, Pigmentflecken reduzieren und die Hautbarriere stärken,
Besonders wertvoll ist die Kombination: Pigmente blockieren das Licht, Antioxidantien reparieren oder mindern Schäden. So entsteht ein doppelter Schutzmechanismus, der über den reinen UV-Schutz hinausgeht.
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Praxis-Tipps: Blaulicht-Sonnencreme richtig anwenden
Wer sich für Blaulicht-Sonnencreme interessiert, sollte sie wie normalen Sonnenschutz handhaben: großzügig auf Gesicht, Hals und Hände auftragen und bei Bedarf nachcremen.
Großzügig auf Gesicht, Hals und Hände auftragen
- Bei Bedarf nachcremen
- Ergänzen mit klassischen Schutzmaßnahmen wie:
- Hüten oder Sonnenbrille
- Bildschirmpausen und bewusstem Umgang mit Handy & Laptop
Wichtig: Achte auf den Lichtschutzfaktor. Der UV-Schutz bleibt zentral – Blaulichtfilter sind eher das i-Tüpfelchen.
Wissenschaft trifft Alltag: Für wen lohnt sich der Schutz wirklich?
Die wissenschaftliche Evidenz zeigt: Blaulicht kann die Haut beeinflussen, insbesondere bei Pigmentflecken oder bei längerer Belastung durch Bildschirme und LED-Licht. Menschen mit Melasma, Pigmentneigungen oder dunkleren Hauttypen profitieren stärker. Für andere kann der Effekt subtil sein, aber der präventive Nutzen ist vorhanden.
Die Studienlage ist solide genug, um Blaulicht-Sonnencreme als Ergänzung ernst zu nehmen, aber noch nicht so umfassend wie beim UV-Schutz. Daher gilt: Qualität der Creme, regelmäßige Anwendung und die Kombination mit klassischen Schutzmaßnahmen entscheiden über den Nutzen.
Insgesamt gilt: Blaulicht-Sonnencreme ist ein modernes Präventions-Tool, das zusätzlichen Schutz, ohne den klassischen Sonnenschutz zu ersetzen, bietet. Auch kann er helfen, Hautalterung und Pigmentprobleme zu reduzieren. Für alle, die ihre Haut umfassend schützen wollen, ist sie ein logischer Schritt in der täglichen Hautpflege-Routine.
Bildquellen
- Sonnencreme mit Blaulichtfilter: javi_indy/ iStockphoto.com

