Haare wachsen nicht? Das sind die 5 häufigsten Gründe

Gesunde Haare verbessern Look und Stimmung. Doch warum wachsen sie manchmal wochen- oder jahrelang nicht mehr?

Gesunde und gut gestylte Haare können unseren Look und unsere Stimmung richtig aufwerten. Doch ohne die richtige Pflege verlieren sie mit der Zeit schnell ihren Glanz und neigen zu Spliss. Oft heißt es dann: Schneide die kaputten Spitzen ab – die Länge wächst schon wieder nach. Aber dann vergehen Wochen, Monate, manchmal sogar Jahre, und die Haare wollen einfach nicht wachsen. Was steckt da wirklich dahinter?

Ein bisschen Haar-Knowhow vorab

Bevor wir die Ursachen sezieren, kurz zur Biologie: Haare wachsen aus sogenannten Haarfollikeln in der Kopfhaut. Jeder dieser kleinen Folikel durchläuft Zyklen aus Wachstum (Anagenphase), Übergang (Katagenphase) und Ruhe (Telogenphase). Die Wachstumsphase kann bei jedem Menschen unterschiedlich lang sein, meistens zwischen 2 und 7 Jahren. Während dieser Zeit wächst dein Haar etwa einen Zentimeter pro Monat. Klingt eigentlich ziemlich einfach, oder?

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Leider können viele Faktoren diesen Zyklus stören, verlangsamen oder sogar stoppen. Wenn du das Gefühl hast, dass deine Haare nicht mehr wachsen, heißt das meistens, dass sie sich in der Ruhephase befinden oder deine Follikel gerade nicht optimal arbeiten. Diese sieben häufige Gründe können deinen Haarwachstum verlangsamen:

1. Stress

Stress ist ein echter Haar-Killer – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn du unter Dauerstress stehst, sendet dein Körper Signale, die deinen Haarwachstumszyklus durcheinanderbringen. Das kann zu einem Zustand namens „Telogen Effluvium“ führen, bei dem viele Haare gleichzeitig in die Ruhephase wechseln und schließlich ausfallen.

Was viele nicht wissen: Der Haarausfall durch Stress ist meist temporär. Sobald du entspannst, können die Haare wieder zu wachsen beginnen. Trotzdem – das ist ein guter Grund, öfter mal die Yogamatte auszurollen oder tief durchzuatmen.

2. Ernährung

Dein Haar ist wie eine Pflanze: Es braucht Nährstoffe, um zu gedeihen. Mangelernährung oder einseitige Ernährung wirken sich direkt auf die Haarqualität und das Wachstum aus. Besonders wichtig sind Proteine (Haare bestehen hauptsächlich aus Keratin, einem Protein), Eisen, Zink, Vitamin D und B-Vitamine.

Wenn du also fast nur Fast Food isst und deinen Körper nicht mit diesen Bausteinen versorgst, kannst du dich nicht wundern, wenn dein Haar den Dienst quittiert. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Nüssen, Fisch und magerem Fleisch sorgt für strahlendes Haar und ein gesundes Wachstum.

3. Hormonelle Veränderungen

Hormone sind wie die Regisseure in deinem Körper – sie bestimmen mit, wie Haare wachsen oder fallen. Besonders häufig sind hormonelle Veränderungen bei Frauen verantwortlich, zum Beispiel:

  • Schwangerschaft: Während der Schwangerschaft wachsen die Haare oft besonders dicht und schön. Das liegt an erhöhten Östrogenwerten. Nach der Geburt kann es jedoch zu massivem Haarausfall kommen, weil die Hormonspiegel wieder absinken.
  • Wechseljahre: Sinkende Östrogene können den Haarzyklus stören, sodass das Haar dünner wird oder langsamer wächst.
  • Schilddrüsenerkrankungen: Sowohl eine Über- als auch Unterfunktion der Schilddrüse können Haarausfall und Wachstumsstörungen verursachen.
  • Auch Männer kennen hormonelle Haarprobleme: Androgene wie DHT (Dihydrotestosteron) spielen eine große Rolle beim erblich bedingten Haarausfall.

4. Genetik

Manche Menschen haben einfach von Natur aus langsam wachsendes oder dünneres Haar. Das ist leider eine genetische Veranlagung. Wenn dein Vater oder deine Mutter eher wenig Haare auf dem Kopf haben oder das Haar langsamer wächst, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du das auch hast.

Aber keine Sorge – auch wenn du nicht die dickste Haarpracht geerbt hast, gibt es Tricks und Pflege, die helfen können, das Beste daraus zu machen.

5. Falsche Haarpflege

„Haarpflege“ klingt erstmal nach Wellness, kann aber schnell zum Feind der Haare werden, wenn du die falschen Produkte oder Methoden nutzt. Zu häufiges Waschen, aggressive Shampoos mit Sulfaten, zu heißes Föhnen oder exzessives Styling mit Glätteisen können die Haarstruktur schädigen und das Wachstum bremsen.

Auch chemische Behandlungen wie Blondieren, Färben oder Dauerwellen strapazieren die Haare und können die Haarfollikel irritieren. Wenn du also bemerkst, dass dein Haar nicht wächst, könnte ein „Haarschutz-Upgrade“ sinnvoll sein: mildere Produkte, weniger Hitze, weniger Stress für die Haare.

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6. Krankheiten und Medikamente

Manchmal sind Krankheiten schuld am Haarwachstumsstopp. Dazu zählen Autoimmunerkrankungen wie Alopecia areata, bei der das Immunsystem die Haarfollikel angreift, oder Hauterkrankungen auf der Kopfhaut.

Auch bestimmte Medikamente können Haarausfall und Wachstumsstörungen verursachen, zum Beispiel Chemotherapie, Blutverdünner oder Medikamente gegen Depressionen.

Wenn du glaubst, dass eine Krankheit oder Medikation hinter deinem Haarproblem steckt, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen.

7. Alter

Auch wenn du es nicht hören willst: Mit dem Alter wird das Haarwachstum langsamer. Die Wachstumsphase verkürzt sich, die Haare werden dünner und feiner. Das ist völlig normal und betrifft fast jeden Menschen irgendwann.

Aber keine Panik – gesunde Lebensweise, gute Pflege und vielleicht ein paar Spezialprodukte können den Prozess verlangsamen und dir noch viele Jahre schöne Haare bescheren.

Was kannst du tun, wenn deine Haare nicht mehr wachsen?

Du bist nun schlauer, aber was heißt das konkret für dich? Hier ein paar Tipps, um dein Haar wieder in Schwung zu bringen:

  • Entspanne dich: Reduziere Stress durch Meditation, Sport, Spaziergänge oder Hobbys – das tut dir und deinem Haar gut.
  • Ernähre dich haarfreundlich: Achte auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Protein, Eisen und Vitaminen. Nahrungsergänzungsmittel nur nach Absprache mit dem Arzt.
  • Pflege deine Haare sanft: Nutze milde Shampoos, vermeide zu heiße Stylinggeräte und lasse deine Haare möglichst an der Luft trocknen.
  • Lass dich ärztlich beraten: Bei anhaltenden Problemen solltest du einen Hautarzt oder Trichologen konsultieren.
  • Pflege deine Kopfhaut: Massiere deine Kopfhaut regelmäßig zur Durchblutungsförderung und verwende gegebenenfalls spezielle Pflegeprodukte.

Haar-Mythen, die du getrost vergessen kannst

Zum Schluss noch ein paar hartnäckige Haar-Mythen, die du getrost vergessen kannst:

Haarschneiden lässt Haare nicht schneller wachsen, es sorgt nur für gesündere Spitzen, denn das Wachstum passiert an den Wurzeln.  Auch häufiges Bürsten beschleunigt das Wachstum nicht wirklich – zwar regt es die Durchblutung an, doch zu viel Bürsten kann Haarbruch verursachen. Und eine trockene Kopfhaut führt nicht zwangsläufig zu Haarausfall, kann jedoch die Haarqualität beeinträchtigen.

Geduld ist der Schlüssel

Wenn dein Haar nicht mehr wächst, ist das erstmal ärgerlich, aber meistens kein Grund zur Panik. Oft stecken stressige Lebensphasen, Ernährungsdefizite oder Pflegefehler dahinter. Auch hormonelle Schwankungen oder Krankheiten können eine Rolle spielen.

Mit ein bisschen Geduld, gesunder Lebensweise und der richtigen Pflege kannst du dein Haarwachstum meist wieder ankurbeln. Und wenn nicht – auch dann gibt es viele Styling- und Haarpflege-Tricks, mit denen du dich wohlfühlen kannst.

Bildquellen

  • Haare wachsen nicht: iStockphoto.com/ puhhha

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