Lästige Unebenheiten: So wirst du geschlossene Komedonen los

geschlossene Komedonen

Jeder kennt sie, jeder hasst sie – diese kleinen, hautfarbenen Unebenheiten, die sich heimlich auf Stirn, Nase oder Kinn einschleichen. Sie sind unscheinbar, aber unglaublich hartnäckig. In der Hautpflege-Community kursieren viele Tipps, Tricks und Mythen rund um sie, doch was steckt wirklich dahinter? Und wie bekkomst du sie endlich in den Griff?

Was sind geschlossene Komedonen?

Geschlossene Komedonen, auf Social Media auch Whiteheads genannt, entstehen, wenn die Poren deiner Haut verstopfen. Poren sind winzige Öffnungen, die mit Haarfollikeln und Talgdrüsen verbunden sind. Sie transportieren Öl und Schweiß an die Hautoberfläche – eine alltägliche und wichtige Aufgabe.

Doch manchmal gerät das System aus dem Gleichgewicht. Während der Pubertät, hormoneller Veränderungen oder durch bestimmte Hautpflegeprodukte kann die Ölproduktion steigen oder abgestorbene Hautzellen verklumpen.

Verstopfte Poren sind die Folge. Sitzt die Verstopfung unter der Hautoberfläche, spricht man von einer geschlossenen Komedone. Sie unterscheiden sich von offenen Komedonen, den klassischen Mitessern, durch ihre unauffällige, meist hautfarbene Erscheinung. Kein Eiter, keine Rötung, nur diese kleinen, störenden Erhebungen.

Warum sie uns so sehr stören

Wer Instagram oder TikTok scrollt, stößt überall auf die makellosen, glatten Gesichter, die nach dem berühmten „Glass Skin“-Look aussehen. Geschlossene Komedonen stehen diesem Idealbild im Weg. Sie ruinieren die perfekte Textur der Haut, besonders auf Stirn, Nase und Kinn, und fühlen sich unter Make-up unwillkommen an.

Das Schlimmste: Sie sind hartnäckig. Während entzündliche Pickel oft nach einigen Tagen oder Wochen verschwinden, können geschlossene Komedonen Monate oder sogar Jahre bleiben, wenn man sie nicht richtig behandelt.

Die Ursachen von geschlossenen Komedonen

Die Entstehung geschlossener Komedonen ist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Hormonelle Schwankungen, insbesondere während der Pubertät, während der Periode oder in Phasen hormoneller Umstellungen, erhöhen die Talgproduktion und begünstigen die Verstopfung von Poren.

Auch die falschen Hautpflege- und Make-up-Produkte tragen ihren Teil bei. Schwere Öle, Balms oder langanhaltende Foundations können die Poren blockieren, ebenso wie Produkte mit Kokosöl. Selbst abgestorbene Hautzellen spielen eine Rolle: Wenn sie verklumpen oder nicht richtig abgestoßen werden, bilden sie zusammen mit Talg einen kleinen Stau, der die Poren verstopft.

Nicht zu unterschätzen sind äußere Einflüsse wie Reibung durch Fahrradhelme, Stirnbänder oder enge Kleidung, die mechanisch Poren reizen und Verstopfungen begünstigen.

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Mythen über geschlossene Komedonen

Leider ranken sich viele Missverständnisse um diese kleinen Übeltäter. Eines der größten ist die Annahme, man könne sie ausdrücken. Falsch! Anders als klassische Pickel enthalten geschlossene Komedonen keinen Eiter. Wer sie ausdrückt, riskiert Entzündungen, Infektionen und Narben.

Auch der Mythos, dass sie nur bei schlechter Hygiene entstehen, stimmt nicht. Geschlossene Komedonen sind kein Zeichen mangelnder Sauberkeit – sie entstehen, wenn Poren verstopfen, egal wie oft man das Gesicht wäscht. Zu aggressive Reinigung kann sogar kontraproduktiv sein.

Ein weiterer Irrglaube betrifft die Säuren in der Hautpflege: Alpha-Hydroxysäuren (AHAs) lösen abgestorbene Hautzellen nur oberflächlich, während geschlossene Komedonen in tiefen, öligen Poren sitzen. Hier wirken Beta-Hydroxysäuren (BHAs) wie Salicylsäure deutlich besser.

Die richtige Behandlung und passende Wirkstoffe

Die gute Nachricht: Geschlossene Komedonen sind behandelbar. Die schlechte Nachricht: Es braucht Geduld und Konsequenz. Erste sichtbare Verbesserungen zeigen sich meist nach Wochen, echte Veränderungen nach Monaten. Es ist kein Schnellschuss, sondern ein langfristiger Plan, der sich auszahlt.

1. Auslöser entfernen

Der erste Schritt besteht darin, mögliche Auslöser zu beseitigen. Wer seine Hautpflege, Make-up-Routine und sogar Haarpflegeprodukte überprüft, kann problematische Produkte identifizieren. Schwere Öle, Balms, langanhaltende Foundations oder Setting Sprays mit Farbstoffen sind oft schuld, ebenso wie Rückstände von Shampoo oder Conditioner, die auf Stirn und Schläfen verbleiben.

2. BHAs

Ein zentraler Baustein der Behandlung ist die Beta-Hydroxysäure, allen voran Salicylsäure. Sie ist öl-löslich und dringt tief in die Poren ein, um Talg und abgestorbene Hautzellen aufzulösen. Produkte mit 1–2 Prozent Salicylsäure, die ohne Alkohol oder Duftstoffe formuliert sind, eignen sich hervorragend für eine kontinuierliche Anwendung.

3. Azelainsäure

Azelainsäure ist ein vielseitiger Wirkstoff, der Entzündungen reduziert und die Entstehung neuer Verstopfungen verhindert. Anders als klassische Säuren reguliert Azelainsäure die Zellteilung in den oberen Hautschichten, sodass abgestorbene Zellen weniger verklumpen. Diese Säure ist gut verträglich und kann auch während Schwangerschaft oder Stillzeit eingesetzt werden.

4. Retinoide

Retinoide fördern die Zellerneuerung, verhindern neue Porenverstopfungen und lösen bestehende Komedonen. Ein niedriger Einstiegswert und eine schrittweise Steigerung verhindern Irritationen, die gerade am Anfang der Anwendung auftreten können. Geduld ist hier das A und O – die Haut kann in den ersten Wochen leicht „purgen“, also kurzfristig unruhiger wirken, bevor sich das Hautbild verbessert.

5. Niacinamid

Niacinamid beruhigt die Haut, reduziert Entzündungen und stärkt die Hautbarriere. Besonders in Kombination mit BHAs oder Retinoiden kann es helfen, die Hautpflege sanft und effektiv zu gestalten. Vitamin C hingegen sollte bei manchen Menschen temporär pausiert werden, falls es die Haut verstopft oder Unreinheiten verstärkt.

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Geduld zahlt sich aus

Eines der wichtigsten Lektionen im Kampf gegen geschlossene Komedonen ist Geduld. Die Poren reinigen sich nicht über Nacht. Realistisch ist ein Zeitraum von drei bis sechs Monaten konsequenter Pflege, bis echte Verbesserungen sichtbar werden. Wer konsequent bleibt, wird mit glatterer, klarerer Haut belohnt.

Geschlossene Komedonen erscheinen oft auf Stirn, Nase und Kinn, manchmal aber auch auf Dekolleté oder Rücken, dort, wo viele Talgdrüsen sitzen. Sie sind in der Regel nicht entzündlich, enthalten keinen Eiter und sind selten rot oder schmerzhaft. Dennoch können sie in Kombination mit entzündlicher Akne auftreten – müssen sie aber nicht.

Alltagstipps für eine glattere Haut

Mechanische Reize wie Helme, Stirnbänder oder enge Kleidung können Poren zusätzlich belasten, daher ist eine gründliche Reinigung danach empfehlenswert. Auch Ernährung und Lebensstil spielen eine Rolle: moderater Zuckerkonsum und Rauchverzicht können helfen, die Haut im Gleichgewicht zu halten.

Mit der richtigen Kombination aus Wirkstoffen, einer durchdachten Routine und ausreichend Geduld lassen sie sich in den Griff bekommen. Wer konsequent bleibt, wird mit glatterer, gleichmäßigerer Haut belohnt und kann endlich wieder Freude an seiner Hautpflege haben.

Bildquellen

  • geschlossene Komedonen: iStockphoto.com / AleksandarNakic

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