Diabetes betrifft in Österreich rund 800.000 Menschen – und die Zahl steigt stetig. Doch während die Diagnose für viele zunächst eine Belastung bedeutet, eröffnen moderne Technologien heute neue Perspektiven. Digitale Messsysteme, Apps und künstliche Intelligenz machen das Leben mit Diabetes einfacher, sicherer und freier.
„Uns ist wichtig, dass moderne Technologien möglichst vielen Menschen zur Verfügung stehen – weil sie den Alltag wirklich verändern können“, sagt Uta-Maria Ohndorf, Geschäftsführerin von Roche Diagnostics Österreich. Das Unternehmen gilt als einer der Treiber für eine neue, digital unterstützte Form der Diabetesversorgung.
Und diese Zukunft betrifft längst nicht nur Menschen mit Diabetes – auch Gesunde entdecken zunehmend das kontinuierliche Blutzuckermessen für sich, um ihren Körper besser zu verstehen. Doch wie kann uns KI dabei helfen und welche Herausforderungen gibt es dabei?
Kontinuierliche Glukosemessung: Freiheit durch Wissen
Lange Zeit war Blutzuckermessen eine mühsame Pflicht – mehrmals täglich stechen, notieren, rechnen. Heute wird das Messen zum digitalen Begleiter im Alltag. „Wir wollen den Zugang Schritt für Schritt weiter erleichtern“, erklärt Ohndorf. „Wir setzen auf Zusammenarbeit – mit Ärzt:innen, Diabetesberater:innen und Krankenkassen. So können digitale Lösungen und moderne Messsysteme noch mehr Menschen erreichen und ihren Alltag spürbar einfacher machen.“
Diese Kombination ist entscheidend: Wer versteht, wie Technologie funktioniert und welchen Nutzen sie hat, kann sie auch mit Überzeugung anwenden. Für Roche steht daher fest: Innovation darf kein Luxus sein – sie muss allen zugutekommen.
Dabei gilt die kontinuierliche Glukosemessung (kurz: CGM) als eine der bedeutendsten Entwicklungen in der modernen Diabetestherapie. Statt punktuell zu messen, zeigt sie, wie sich der Blutzucker im Verlauf des Tages verändert – und macht so unsichtbare Prozesse sichtbar.
Diese Transparenz verändert das Leben vieler Betroffener. Statt ständiger Kontrolle entsteht Vertrauen in den eigenen Körper. „Sie hat die Diabetesversorgung in den letzten Jahren grundlegend verändert. Betroffene sehen, wie ihr Körper auf Mahlzeiten, Bewegung oder Stress reagiert, und können rechtzeitig handeln, bevor Werte kritisch werden.“
Das Ergebnis: Weniger Stress, mehr Sicherheit und ein Gefühl von Kontrolle – ohne ständig daran denken zu müssen. „Das schafft Sicherheit und hilft, Therapieentscheidungen besser zu treffen. Gleichzeitig bedeutet es mehr Freiheit im Alltag.“ Für viele ist das ein Wendepunkt: weg von der Krankheit, hin zu einem aktiven, selbstbestimmten Leben.
Vorausschauend statt reaktiv: Wenn Technologie den nächsten Schritt denkt
Mit dem Accu-Chek® SmartGuide betritt Roche eine neue Ära. Der Schritt von der reinen Messung hin zur Vorhersage verändert alles. „Der entscheidende Unterschied liegt im Schritt von der Messung hin zur Prognose. Wir sehen nicht nur die aktuellen Werte, sondern auch einen Blick in die Zukunft“, erklärt Ohndorf.
Dank künstlicher Intelligenz erkennt das System Muster und kann vorhersagen, wie sich der Blutzucker in den nächsten Stunden entwickeln wird. „Mit zusätzlichen Vorhersagen sieht man rechtzeitig, wenn sich etwas verändert, und kann reagieren, bevor es überhaupt kritisch wird“, sagt sie.
Besonders nachts oder unterwegs ist das ein enormer Sicherheitsgewinn. Unterzuckerungen, die früher oft unbemerkt blieben, können so frühzeitig erkannt werden. „Die Vorhersagefunktionen informieren Nutzer:innen frühzeitig, sodass sie proaktiv handeln können und ihren Diabetes im Griff haben – nicht umgekehrt.“
Diese prädiktive Technologie entlastet nicht nur Betroffene, sondern schenkt vielen zum ersten Mal seit Jahren wieder Ruhe. „Viele erzählen uns, dass sie zum ersten Mal wieder ruhig schlafen können, weil sie wissen: Das System meldet sich rechtzeitig.“ So wird aus Daten Vertrauen – und aus Kontrolle ein Stück Gelassenheit.
Die Rolle der KI: Wenn Algorithmen zu Gesundheitshelfern werden
Künstliche Intelligenz ist das Herzstück moderner Glukosemessung. „KI hilft uns, medizinische Daten besser zu verstehen. Sie kann große Informationsmengen in kurzer Zeit auswerten und Muster erkennen, die für Gesundheit und Behandlung wichtig sind“, erklärt Ohndorf.
Bei Accu-Chek® SmartGuide sorgt die KI dafür, dass Nutzer:innen nicht nur Zahlen sehen, sondern Handlungsorientierung erhalten. Die App ist intuitiv aufgebaut, der Sensor am Oberarm misst alle fünf Minuten. „Im Alltag funktioniert das ganz einfach: Ein kleiner Sensor misst regelmäßig den aktuellen Glukosewert. Die Daten werden automatisch an das Smartphone übertragen und sind überall abrufbar – egal ob zu Hause, im Büro oder unterwegs.“
Ein besonders sensibles Thema ist der Datenschutz. „Datensicherheit hat bei uns oberste Priorität – gerade weil es um so persönliche Informationen geht. Alle Daten werden sicher und verschlüsselt übertragen.“ Ohndorf betont jedoch: „KI kann viel, aber sie ersetzt keine Ärztin und keinen Arzt – die medizinische Expertise bleibt sehr wichtig.“
Vom Messen zum Verstehen: Warum Blutzuckertracking zum Trend wird
Was einst eine reine medizinische Notwendigkeit war, wird auch zunehmend zum Lifestyle-Tool. Immer mehr Menschen ohne Diabetes interessieren sich für die Wirkung von Ernährung, Bewegung oder Stress auf ihren Blutzuckerspiegel.
„Ja, das Interesse nimmt eindeutig zu“, bestätigt Ohndorf. „Immer mehr Menschen wollen verstehen, wie ihr Körper reagiert – und wie sie aktiv zu ihrem Wohlbefinden beitragen können.“ Systeme wie Accu-Chek® SmartGuide oder auch moderne Glukose-Sensoren zeigen eindrucksvoll, dass die Daten über den Blutzucker mehr verraten als nur über Diabetes. Sie geben Einblick in Stoffwechselprozesse, zeigen, wie stark eine Mahlzeit den Blutzucker ansteigen lässt, und machen sichtbar, was lange verborgen blieb.
„Systeme wie Accu-Chek® SmartGuide zeigen, welchen Mehrwert kontinuierliche Messungen haben können: Sie machen Stoffwechselprozesse sichtbar, die man sonst gar nicht bemerken würde.“, so Ohndorf.
Roche bleibt zwar bei seiner medizinischen Kernaufgabe, sieht aber das Potenzial für Prävention und Gesundheitsförderung. „Natürlich steht bei Roche die medizinische Anwendung im Vordergrund. Aber man sieht, wie solche Technologien langfristig auch in der Prävention eine wichtige Rolle spielen können.“
Zugang und Kosten: Innovation darf keine Frage des Geldbeutels sein
Damit technologische Fortschritte wirklich etwas bewirken, müssen sie für alle zugänglich sein. „Die Kostenübernahme ist natürlich ein wichtiger Faktor, damit moderne Technologien möglichst vielen Menschen zugänglich werden“, betont Ohndorf.
Accu-Chek® SmartGuide wird bereits unter bestimmten Voraussetzungen von den Krankenkassen übernommen – ein Schritt, der entscheidend ist, um moderne Versorgung flächendeckend zu ermöglichen. „Das System unterstützt ein vorausschauendes Diabetes-Management. Das ist nicht nur für Betroffene wichtig, sondern kann auch das Gesundheitssystem entlasten.“
Früherkennung und Prävention verhindern schwere Komplikationen – und senken damit langfristig auch die Kosten. „Wenn wir früh merken, dass sich etwas verändert, können wir rechtzeitig handeln. So vermeiden wir aufwendige oder teure Behandlungen – eine Win-win-Situation für alle.“
Ohndorf ist überzeugt: „Innovation soll kein Privileg sein, sondern ein Teil moderner Gesundheitsversorgung.“ Damit wird klar: Digitalisierung kann nur dann ihr volles Potenzial entfalten, wenn Chancengleichheit zur Grundlage wird.
Blick in die Zukunft: Von der Technik zum Vertrauen
Wie sieht die Diabetesversorgung in fünf oder zehn Jahren aus? Ohndorf ist optimistisch: „Die Diabetesversorgung wird in Zukunft noch digitaler und einfacher. Neue Geräte und Apps machen es leichter, Werte im Blick zu behalten und Behandlungen besser auf jede einzelne Person abzustimmen.“
Der Trend geht klar in Richtung vernetzter, personalisierter Versorgung. Diagnostik wird dabei zur Schlüsseldisziplin, die Gesundheit aktiv formt. „Da kommt sicher noch einiges. Wir sehen, wie sehr digitale Lösungen den Alltag erleichtern können und genau da wollen wir weiter ansetzen. Am Ende geht es darum, dass Innovation Vertrauen schafft, den Menschen unterstützt und uns allen mehr gesunde Lebensjahre schenkt.“, bringt es Ohndorf auf den Punkt.
Die Zukunft der Diabetesversorgung ist damit nicht nur eine Frage der Technologie – sondern eine Frage der Haltung: Wie wollen wir mit Gesundheit leben, verstehen und gestalten?
Bildquellen
- Diabetes-Tracker mit KI-System: iStockphoto.com/ Halfpoint

