Mikroplastik ist überall
Plastikflaschen sind leicht, praktisch und in jedem Supermarkt oder Getränkeautomaten zu finden. Stell dir vor, du bist an einem heißen Tag unterwegs, hast Durst und greifst nach deiner Plastikflasche, um dir einen erfrischenden Schluck zu gönnen. Vielleicht hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass diese Flasche nicht die umweltfreundlichste Wahl ist. Aber hast du dich auch gefragt, was genau in deinen Körper gelangt, wenn du aus dieser Flasche trinkst? Mikroplastik ist mittlerweile überall – auch in unserem Körper. Und das wird immer mehr Menschen bewusst. Es gibt viele Wege, auf denen diese winzigen Partikel in unseren Körper gelangen, und einer davon sind die Getränke, die wir konsumieren. Nun hat eine neue österreichische Studie einen beunruhigenden Zusammenhang zwischen dem Konsum von Getränken aus Plastikflaschen und Bluthochdruck aufgezeigt.
Wie Mikroplastik in unseren Körper eindringt
Mikroplastik ist überall zu finden – in der Luft, im Wasser und sogar in deinem Körper. Vielleicht denkst du, dass Mikroplastik ein Thema ist, das nur in wissenschaftlichen Zeitschriften behandelt wird oder in Umweltdokumentationen vorkommt. Doch die Realität sieht anders aus: Schätzungen zufolge nimmst du jede Woche etwa fünf Gramm Mikroplastik zu dir – das entspricht in etwa dem Gewicht einer Kreditkarte! Diese winzigen Plastikpartikel gelangen auf verschiedenen Wegen in deinen Körper, unter anderem über die Lebensmittel, die du isst, und die Getränke, die du trinkst. Ein großer Teil dieser kleinen Partikel stammt aus den Plastikflaschen, in denen unsere Lieblingsgetränke abgefüllt sind. Das bedeutet, dass du beim Trinken nicht nur deinen Durst löschst, sondern ungewollt auch Plastik mit aufnimmst. Der Gedanke, dass der erfrischende Schluck Wasser oder die spritzige Limonade kleine Plastikteilchen enthalten könnte, ist alles andere als appetitlich und kann einen ganz neuen Blick auf den täglichen Konsum von Plastikflaschen werfen.
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Neue Pilotstudie
In einer neuen Studie der Danube Private University Krems haben Wissenschaftler:innen das Phänomen Mikroplastik genauer unter die Lupe genommen. Acht gesunde Erwachsene wurden ausgewählt, einen Monat lang auf Plastikflaschen zu verzichten und nur Leitungswasser zu trinken. Die Teilnehmer:innen mussten konsequent durchhalten und ihre Getränke in Glas- oder Metallflaschen abfüllen. Um herauszufinden, ob sich die Umstellung tatsächlich auf die Gesundheit auswirkt, maßen die Forscher den Blutdruck vor Beginn der „Plastikfreien-Diät“ sowie nach zwei und vier Wochen. Die Ergebnisse waren verblüffend und überraschten nicht nur die Teilnehmer:innen, sondern auch die Wissenschaftler:innen selbst. Bereits nach zwei Wochen zeigte sich bei den Proband:innen, die auf Plastikflaschen verzichtet hatten, eine deutliche Senkung des diastolischen Blutdrucks. Das bedeutet, dass kleine Veränderungen im Trinkverhalten, wie der Verzicht auf Plastikflaschen, tatsächlich zu einer signifikanten Verbesserung der Gesundheit führen können. Diese Erkenntnis könnte nicht nur für die Teilnehmer:innen der Studie, sondern für uns alle von großer Bedeutung sein.
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Was steckt dahinter?
Nun könnte man sich fragen: Wie kann das sein? Sind diese kleinen Plastikteilchen wirklich so schädlich? Es scheint, dass Mikroplastik nicht nur im Körper herumschwirrt, sondern auch Entzündungsprozesse auslösen kann, die den Blutdruck beeinflussen. Der Zusammenhang zwischen Mikroplastik und Blutdhochruck ist noch nicht vollständig verstanden, aber es gibt erste Hinweise darauf, dass die winzigen Partikel nicht nur die Umwelt, sondern auch unsere Gesundheit beeinträchtigen können. Zudem enthalten viele Plastikflaschen chemische Zusätze wie Weichmacher, die hormonelle Veränderungen auslösen können. Solche chemischen Verbindungen könnten sich auf das Hormonsystem auswirken und damit auch das Herz-Kreislauf-System belasten. Doch die Wissenschaftler:innen sind sich einig: Es gibt noch viel Forschungsbedarf, um die genauen Zusammenhänge zu verstehen. Klar ist, dass wir mehr über die langfristigen gesundheitlichen Folgen von Mikroplastik und anderen chemischen Substanzen in Kunststoffen wissen müssen. Diese Erkenntnisse könnten letztlich nicht nur unsere Konsumgewohnheiten beeinflussen, sondern auch neue Richtlinien für die Verwendung von Kunststoffen im Alltag erforderlich machen.
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Plastikkonsum Umdenken
Die Studie ist nicht nur ein Augenöffner, sondern auch ein Aufruf zum Umdenken. Die Studienleiterin Prof. Maja Henjakovic empfielt, den Plastikkonsum zu reduzieren und auf nachhaltige Alternativen wie Glas- oder Metallflaschen umzusteigen. Das ist nicht nur besser für die Gesundheit, sondern auch für unseren Planeten. Aber es gibt noch mehr, was du tun kannst, um die Aufnahme von Mikroplastik zu reduzieren. Achte beim Einkaufen auf unverpackte Lebensmittel und greife zu frischem Obst und Gemüse – das schmeckt nicht nur besser, sondern ist auch frei von unnötiger Verpackung. Wenn du in den Supermarkt gehst, wähle Produkte mit wenig Plastikverpackung und überlege, ob du deine Lebensmittel in eigene Behälter abfüllen kannst. Auch beim Wäschewaschen ist es sinnvoll, auf synthetische Materialien zu verzichten oder spezielle Wäschesäcke zu verwenden, die Mikrofasern auffangen – das schont die Kleidung und die Gewässer, wodurch weniger Mikroplastik in unser Trinkwasser gelangt.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen deutlich: Plastikflaschen sind nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern können auch ein unangenehmer gesundheitlicher Begleiter sein. Während wir die Vorteile von Plastik in der heutigen Welt nicht ignorieren können, solltest du die möglichen Risiken ernst nehmen. Es ist an der Zeit, unsere Konsumgewohnheiten zu überdenken und unsere Entscheidungen bewusster zu treffen. Mit jedem kleinen Schritt in die richtige Richtung kannst du nicht nur deine eigene Gesundheit fördern, sondern auch einen positiven Beitrag für die Umwelt leisten.
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