Fliegen ist praktisch, aber nicht risikofrei
Für viele Reisen, insbesondere wenn es darum geht, ferne Länder zu besuchen, führt kein Weg am Flugzeug vorbei. Fliegen ist bequem, schnell und gilt als eines der sichersten Verkehrsmittel. Doch neben Flugangst und Panikattacken birgt der lange Aufenthalt im Flugzeug auch gesundheitliche Risiken. Eines der größten Risiken bei Langstreckenflügen ist die Bildung von Blutgerinnseln, die schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben können, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt werden. Glücklicherweise gibt es eine einfache Möglichkeit, dieses Risiko zu minimieren: Kompressionsstrümpfe. Aber können Kompressionsstrümpfe Blutgerinnsel wirklich verhindern?
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Erhöhtes Trombose-Risiko auf Flugreisen
Ein häufiges Gesundheitsrisiko bei Langstreckenflügen ist die Venenthrombose. Bei einer tiefen Venenthrombose bildet sich ein Blutgerinnsel, meist in den tiefen Beinvenen. Dieses Gerinnsel kann die Blutzirkulation stören und Schmerzen und Schwellungen verursachen. Wenn es unbehandelt in die Lunge gelangt, kann es zu einer lebensbedrohlichen Lungenembolie führen. Das Risiko für solche Gerinnsel steigt bei langen Flügen, weil die Passagiere oft stundenlang sitzen und sich wenig bewegen. Dadurch verlangsamt sich der Blutfluss, vor allem in den Beinen, und die Gefahr einer Gerinnselbildung steigt. Außerdem kann die trockene Luft im Flugzeug zu Dehydrierung führen, was das Blut dicker macht und das Risiko weiter erhöht. Eine Studie hat gezeigt, dass das Risiko, auf einem Langstreckenflug eine Venenthrombose zu erleiden, um das 1,5- bis 4-Fache erhöht ist.
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Kompressionsstrümpfe als Prävention
Kompressionsstrümpfe sind ein bewährtes Mittel zur Vorbeugung von Venenthrombosen auf Langstreckenflügen. Sie üben Druck auf die Beine aus, insbesondere auf die Knöchel und Waden, wo das Risiko einer Blutstauung am größten ist. Der Druck der Strümpfe nimmt nach oben hin ab, wodurch der venöse Blutrückfluss zum Herzen gefördert wird. Dadurch wird verhindert, dass das Blut in den Beinen versackt und sich Gerinnsel bilden. Kompressionsstrümpfe wirken nach einem einfachen Prinzip: Sie drücken die oberflächlichen Venen in den Beinen zusammen, was den Druck in den tiefer liegenden Venen erhöht und so den Blutfluss beschleunigt. Dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Blut in den Beinen staut und ein Gerinnsel bildet. Eine Studie, die 2021 in der Cochrane-Datenbank veröffentlicht wurde, zeigt, dass Kompressionsstrümpfe das Risiko einer symptomlosen tiefen Venenthrombose bei Flugreisen von mehr als vier Stunden deutlich senken. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass diese Gerinnsel zu schwerwiegenden Problemen wie einer Lungenembolie führen, wird reduziert.
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Wer sollte Kompressionsstrümpfe tragen?
Obwohl Kompressionsstrümpfe eine sinnvolle Vorsichtsmaßnahme für alle Reisenden auf Langstreckenflügen sein können, sind sie besonders wichtig für Personen aus Risikogruppen. Dazu gehören:
- Menschen mit einer Vorgeschichte von Thrombosen: Wer bereits einmal eine tiefe Venenthrombose oder eine Lungenembolie hatte, hat ein erhöhtes Risiko für erneute Blutgerinnsel und sollte daher auf keinen Fall auf Kompressionsstrümpfe verzichten.
- Menschen mit familiärer Vorbelastung: Wer nahe Verwandte mit Thrombosen oder Gerinnungsstörungen hat, sollte das Risiko ernst nehmen und präventive Maßnahmen ergreifen.
- Ältere Menschen: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Blutgerinnsel, da die Venenwände schwächer werden und der Blutfluss langsamer wird.
- Raucher und Menschen mit Übergewicht: Diese beiden Faktoren erhöhen das Thromboserisiko, da sie den Blutfluss beeinträchtigen und Entzündungen in den Blutgefäßen fördern.
- Schwangere Frauen und Frauen, die die Pille nehmen: Hormonelle Veränderungen können die Blutgerinnung fördern und das Risiko einer Thrombose erhöhen.
Wenn du eine empfindliche Haut hast, die leicht zu blauen Flecken neigt, oder eine geschädigte Hautschicht, die leicht aufreißt oder verletzt wird, solltest du auf das Tragen von Kompressionsstrümpfen verzichten. Sie können deiner Haut schaden und Wunden oder Scheuerstellen, die durch die Strümpfe entstehen, können sich sogar entzünden, wenn sie nicht richtig gepflegt werden. Wenn du dir nicht sicher bist, ob Kompressionsstrümpfe für dich geeignet sind, sprich vor dem Antritt deiner Reise mit eine:r Ärzt:in.
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Welche Kompressionsstrümpfe sind die richtigen?
Es gibt verschiedene Arten von Kompressionsstrümpfen, die sich im Grad der Kompression und in der Länge unterscheiden. Die meisten Strümpfe werden nach ihrem Druck in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) klassifiziert. Für die meisten Reisenden, die keine schwerwiegenden Vorerkrankungen haben, sind Kompressionsstrümpfe mit einem leichten bis mittleren Druck (15-20 mmHg) ausreichend. Kniehohe Strümpfe sind in der Regel ausreichend, um den Blutfluss in den Unterschenkeln zu unterstützen. Menschen mit Vorerkrankungen sollten sich jedoch von ihre:r Ärzt:in beraten lassen, ob dickere oder oberschenkelhohe Strümpfe besser geeignet sind. Wichtig ist, dass die Strümpfe richtig sitzen. Zu enge Strümpfe können den Blutfluss behindern und das Gegenteil bewirken, zu weite Strümpfe üben zu wenig Druck aus und sind daher wirkungslos.
Mehr Maßnahmen zur Vorbeugung
Obwohl Kompressionsstrümpfe eine einfache und wirksame Maßnahme zur Vorbeugung von Blutgerinnseln auf langen Flügen sind, sollten sie nicht als einzige Maßnahme gesehen werden. Regelmäßige Bewegung während des Fluges ist ebenfalls wichtig. Es wird empfohlen, alle ein bis zwei Stunden aufzustehen, sich zu strecken und ein Stück zu gehen. Das regt den Kreislauf an und verhindert, dass sich das Blut in den Beinen staut. Auch Dehnübungen im Sitzen, wie das Anspannen der Wadenmuskulatur oder das Kreisen der Fußgelenke, können die Durchblutung fördern. Wichtig ist auch, während des Fluges ausreichend Wasser zu trinken, um einer Dehydrierung vorzubeugen, die zu einer Verdickung des Blutes führen kann.
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