Wenn es um Hautpflege geht, kommst du an Retinol kaum vorbei – es steckt in Seren, Cremes und sogar in Masken. Aber kennst du schon seinen „nahen Verwandten“ Retinal? Der Name klingt fast gleich, doch die Wirkung ist keineswegs identisch. Beide gehören zur großen Familie der Retinoide – Vitamin-A-Derivate, die seit Jahrzehnten als wirksame Faltenkämpfer und Hauterneuerer gelten. Retinol oder Retinal – welches Retinoid ist das Richtige für dich?
Retinol – ein gut erforschter Wirkstoff
Retinol ist vielen ein Begriff. Es ist eine Form von Vitamin A, die die Hautzellenerneuerung ankurbelt und die Kollagenproduktion steigert. Mit der Zeit wirkt die Haut straffer, glatter und strahlender. Doch Retinol ist nicht direkt aktiv: Sobald du es aufträgst, muss es erst in Retinal umgewandelt werden, und dieses wiederum wird dann zu Retinsäure, der aktiven Form, die wirklich sichtbar wirkt.
Deshalb braucht Retinol Zeit, um Ergebnisse zu zeigen. Für geduldige Anwender:innen ist es ein bewährter Helfer, aber wenn du schnelle Veränderungen willst, stößt du hier schnell an deine Grenzen.
Retinal – der Wirkstoff der neuen Generation
Hier kommt Retinal ins Spiel, auch bekannt als Retinaldehyd. Es liegt auf dem Vitamin-A-Weg einen Schritt weiter als Retinol. Das bedeutet, dass es nur noch einen Schritt von der aktiven Retinsäure entfernt ist – und deshalb deutlich schneller wirkt. Eine Studie zeigt, dass Retinal bis zu elfmal schneller Ergebnisse liefern kann als Retinol.
Doch Geschwindigkeit ist nicht alles. Retinal hat außerdem antibakterielle Eigenschaften, die helfen, Hautunreinheiten zu reduzieren – ein Vorteil, den Retinol nicht hat. Gleichzeitig ist Retinal erstaunlich sanft zur Haut. Durch moderne Stabilisierungstechnologien bleibt das Molekül wirksam und wird über Nacht kontrolliert freigesetzt, wodurch Irritationen minimiert werden.
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Was macht Retinal so besonders?
Retinal ist kein einfaches Molekül. Es ist instabil und verliert leicht seine Wirkung, wenn es Licht, Luft oder Wärme ausgesetzt wird. Das macht die Herstellung anspruchsvoll, und nur durch innovative Stabilisierungssysteme bleibt es effektiv.
Seine Vielseitigkeit ist beeindruckend: Retinal eignet sich sowohl für zu Akne neigende Haut als auch für reife oder empfindliche Haut. Während Retinol vor allem Anti-Aging-Effekte liefert, kann Retinal gleichzeitig die Haut klären, verfeinern und zum Strahlen bringen. Sogar jüngere Haut profitiert davon: Retinal kann vorzeitiger Hautalterung vorbeugen und das Hautbild glätten.
Für wen Retinal besonders geeignet ist
Wenn deine Haut zu Akne neigt, profitierst du von der antibakteriellen Wirkung. Retinal bekämpft die Bakterien, die Pickel und verstopfte Poren verursachen, und sorgt so für ein klareres Hautbild.
Bei reifer Haut wirkt Retinal besonders effektiv, weil es schneller die Kollagenproduktion anregt und damit sichtbare Zeichen der Hautalterung reduziert.
Empfindliche Haut profitiert von der sanften Freisetzung des Wirkstoffs, sodass Irritationen minimiert werden. Selbst jüngere Haut kann Retinal nutzen, um das Hautbild zu verfeinern und frühzeitig Zeichen der Hautalterung zu verhindern.
Für wen Retinol besser geeignet ist
Trotz all der Vorteile von Retinal hat auch Retinol seinen festen Platz in der Hautpflege – vor allem für Einsteiger:innen. Wenn deine Haut noch nie mit Vitamin A in Kontakt gekommen ist, kann Retinol ein sanfterer Einstieg sein, da es langsamer wirkt und die Haut so mehr Zeit hat, sich an den Wirkstoff zu gewöhnen. Es ist seit Jahrzehnten gut erforscht, breit verfügbar und bietet eine solide Basis, um die Haut Schritt für Schritt an Retinoide heranzuführen.
Retinol vs. Retinal – was ist besser?
Wenn es um Geschwindigkeit, Wirksamkeit und Vielseitigkeit geht, ist Retinal klar im Vorteil. Es liefert schneller sichtbare Ergebnisse und hat zusätzliche Eigenschaften, die Retinol nicht bietet. Trotzdem gibt es Gründe, warum manche bei Retinol bleiben: Manche bevorzugen die Textur oder das Format bestimmter Produkte, zum Beispiel ölbasierte Seren, die sich besonders angenehm auftragen lassen.
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Anwendung und mögliche Nebenwirkungen
Retinoide können die Haut zu Beginn austrocknen oder leicht reizen, besonders wenn sie noch nicht daran gewöhnt ist. Um Irritationen zu vermeiden, solltest du Retinoide schrittweise einführen und die Stärke langsam erhöhen. Feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure oder pflanzliche Öle beruhigen die Haut zusätzlich. Retinoide werden am besten abends aufgetragen, da sie lichtempfindlich sind, und tagsüber solltest du unbedingt Sonnenschutz verwenden.
Bildquellen
- Retinol vs. Retinal: iStockphoto.com /svetikd

