Silvester: Die unterschätze Gefahr für die Ohren und den Körper – wie du dich schützen kannst

Jahresende, Feierlaune, Rückblick, Party – so beschreiben viele die letzten Stunden des alten Jahres. Man lässt die vergangenen Monate Revue passieren, trifft Freund:innen, feiert und stoßt auf neue Ziele an. Doch damit der Silvesterabend nicht ungesund wird, sollte man auf einige Dinge achten – und ganz besonders auf die Ohren, denn Silvester ist bekanntlich eine der lautesten Nächte des Jahres.

Gefahr durch Lärm: Warum Silvester so riskant für die Ohren ist

Was viele als buntes, harmloses Spektakel am Himmel wahrnehmen, kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Der ohrenbetäubende Lärm von Raketen, Böllern und Knallern führt jedes Jahr zu hunderten Fällen von Knalltraumata – oft mit bleibenden Hörschäden. Die Österreichischen Hörakustiker:innen warnen eindringlich vor den unterschätzten Risiken der Silvesternacht.

„Ein einziger Böller kann so laut sein wie ein startendes Flugzeug direkt neben dem Ohr. Was nur eine Sekunde dauert, kann ein Leben lang nachhallen“, mahnt der Bundesinnungsmeister der Österreichischen Hörakustiker:innen, Josef Riegler.

Schallspitzen über 135 Dezibel – typisch für Feuerwerkskörper – können feine Sinneszellen im Innenohr unwiederbringlich zerstören.

Vom Knall zum Dauerton: Wenn der Lärm bleibt

Ein Knalltrauma zeigt sich oft sofort: Druckgefühl im Ohr, Ohrenschmerzen, Schwindel oder ein unangenehmes Pfeifen. Viele Betroffene hoffen darauf, dass die Beschwerden verschwinden – doch häufig bleibt der Schaden dauerhaft bestehen, bis hin zu chronischem Tinnitus oder Hörverlust.

„Das Gefährliche ist, dass man den Schaden nicht sieht und ihn oft erst dann bemerkt, wenn es zu spät ist“, warnt Riegler.

Besonders Kinder und Jugendliche unterschätzen das Risiko und geraten oft viel zu nah an gezündete Feuerwerkskörper.

Prävention ist der beste Schutz – und warum sie lebenswichtig ist

Um die Ohren vor Schäden zu schützen, gilt es, die Silvesternacht bewusst zu gestalten. Die Österreichischen Hörakustiker:innen rufen dazu auf, die letzten Minuten des Jahres nicht leichtfertig zu riskieren. Folgende Maßnahmen helfen:

  • Abstand halten: Mindestens 10 Meter zu jeder Zündquelle.
  • Gehörschutz verwenden: Ohrstöpsel, Kapselgehörschutz oder individuell angepasste Ohrpassstücke bieten effektiven Schutz.
  • Feuerwerks-Alternativen wählen: Fontänen, Knallerbsen oder Wunderkerzen – stimmungsvoll und deutlich leiser.
  • Auf andere achten: Kinder und Haustiere brauchen besonderen Schutz.
  • Symptome ernst nehmen: Wer Ohrgeräusche bemerkt, sollte sofort ärztliche Hilfe suchen.

„Feiern ja, aber nicht auf Kosten des eigenen Hörsinns. Das neue Jahr beginnt schöner, wenn die Silvesterknallerei nicht tage- oder ein Leben lang nachhallt.“ – Die Österreichischen Hörakustiker:innen

Alkohol bewusst genießen: Die Menge entscheidet

Ein Gläschen Sekt gehört für viele dazu, doch Alkohol birgt Gesundheitsrisiken – besonders, wenn viel und schnell getrunken wird. Wer weiß, wie viel er normalerweise verträgt, ist klar im Vorteil. Empfehlenswert sind:

  • Langsam trinken,
  • ausreichend Wasser dazu,
  • vorher etwas essen,
  • und niemals trinken, um mitzuhalten.

So bleibt der Kopf klar, das Unfallrisiko sinkt und der Neujahrsmorgen wird deutlich angenehmer.

Gefahr vor Übelkeit: Essen ohne Stress für den Magen

Silvesterbuffets können verlockend sein, aber sie sind oft fettig, schwer oder scharf gewürzt. Besonders scharfes Essen wie Chili ist für empfindliche Mägen problematisch. Wer Beschwerden vermeiden möchte, setzt auf leichte Speisen, gut verträgliche Snacks und zwischendurch kleine Pausen beim Essen. Ein entspannter Magen trägt erheblich zu einem angenehmen Abend bei.

Sichere Intimität: Verhütung nicht vergessen

Oft endet der Silvesterabend romantisch – aber auch hier gilt: Gesundheit geht vor. Kondome oder andere sichere Verhütungsmethoden schützen vor ungewollten Schwangerschaften und sexuell übertragbaren Krankheiten. Verantwortungsvolles Verhalten sorgt dafür, dass der Jahreswechsel nicht mit Stress und Sorgen beginnt.

Kleidung & Temperatur: Nicht unterschätzen!

Viele verbringen einen Teil des Abends im Freien – beim Feuerwerk, Warten auf Mitternacht oder im Partytrubel. Dabei ist es schnell passiert, dass man friert oder sich erkältet.
Wichtig:

  • warme Kleidung,
  • mehrere Schichten,
  • Mütze und Handschuhe,
  • und nicht nach Alkoholgefühl gehen (er wärmt nicht – er täuscht nur).

So bleibt das Immunsystem stark und der Start ins Jahr gesund.

Zundstoff: Achtsamer Umgang mit Stress & Emotionen

Silvester ist für manche ein emotionaler Tag. Hohe Erwartungen, Jahresbilanz, Stress durch Planung – all das kann belasten. Kurze Ruhephasen, bewusstes Atmen, ein Spaziergang oder ein Moment nur für sich selbst wirken Wunder. Emotionale Gesundheit ist genauso wichtig wie körperliche – ein entspannter Geist startet besser ins neue Jahr.

Sicherheit beim Umgang mit Feuerwerken

Wer Feuerwerk zündet, sollte verantwortungsvoll handeln. Dazu gehören:

  • geprüfte Produkte,
  • kein Zünden aus der Hand,
  • stabile Untergründe für Raketen,
  • niemals nach Fehlzündungen greifen,
  • Schutzbrillen bei größeren Batterien,
  • und Abstand zu Gebäuden, Menschen und Fahrzeugen.
  • So werden Verletzungen und Brände vermieden – und alle können sicher feiern.

Verkehr, Heimweg und Unfallrisiko – sicheres Nach-Hause-Kommen planen

Nicht nur während der Feier, auch auf dem Heimweg lauern Gefahren: Alkohol, Müdigkeit, Dunkelheit, überfüllte Straßen oder vereiste Wege führen oft zu Unfällen. Besonders riskant wird es, wenn Leute nach Mitternacht noch Auto, Motorrad, E-Scooter oder Fahrrad fahren — häufig unter Alkohol oder sogar Drogen.

Umso wichtiger: Wer trinkt oder gefeiert hat, sollte nicht selbst fahren. Öffentliche Verkehrsmittel, Taxi oder ein sicherer Mitfahrer sind deutlich sicherer. Auch ein bewusster Plan für den Heimweg hilft, Unfälle und gefährliche Situationen zu vermeiden.

Überreizung, Stress & Schlafmangel – auf Körper und Psyche achten

Silvesterfeiern bedeuten oft: laute Geräusche, helle Lichter, viele Eindrücke, lange Nacht und dichter Menschenkontakt. Für manche Menschen — vor allem Kinder, ältere Personen oder jene mit sensibler Psyche — kann all das stressig sein. Dauerhafte Überreizung belastet Körper und Geist: Schlafmangel, Kopfschmerzen, innere Unruhe, erhöhte Anspannung oder sogar Angstzustände sind keine Seltenheit.

Wenn man zusätzlich Alkohol trinkt, ungesund isst oder Drogen konsumiert, steigt die Belastung für Organismus und Psyche weiter. Deshalb lohnt es sich, zwischendurch gezielt Pausen einzubauen, und genügend Wasser zu trinken sowie auf Signale des Körpers zu achten.

Auch leichte Bewegung – Tanzen, Spazierengehen, Frischluft–Pausen – tut Körper und Geist gut. Wer nicht nur sitzt und isst, sondern sich bewegt, sorgt für bessere Durchblutung, Verdauung und Laune. Das fördert die Gesundheit und macht den Abend insgesamt angenehmer.

Der Silvesterabend kann ausgelassen, fröhlich und zugleich gesund verlaufen, wenn man bewusst auf sein Gehör, Alkohol, Essen, Sicherheit, Emotionen und Körper achtet. Feiern ja – aber verantwortungsvoll. So beginnt das neue Jahr ohne gesundheitliche Nachwirkungen und mit einem klaren, positiven Gefühl.

Bildquellen

  • Gesund durch Silvester: iStockphoto.com/ Vuk Saric

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