Welttag des Sehens: 5 einfache Wege, deine Augen zu pflegen

Augen

Du verlässt dich darauf, wenn du über die Straße gehst, deine Nachrichten liest oder in den Spiegel schaust – dein Sehvermögen. Und trotzdem schenken wir ihm oft zu wenig Aufmerksamkeit. Der Welttag des Sehens am 9. Oktober ist der perfekte Anlass, das zu ändern. Aber wo fängt man am besten an, und wie kannst du deine Augen langfristig schützen?

Die Augen: Ein komplex aufgebautes Organ

Unsere Augen sind komplizierter gebaut, als viele denken. Sie bestehen aus mehr als zwei Millionen funktionierenden Teilen, darunter Muskeln, Nerven, Linse, Hornhaut und Netzhaut. Die Netzhaut enthält Millionen von lichtempfindlichen Zellen, die Licht in elektrische Signale umwandeln – und diese Signale werden blitzschnell ans Gehirn weitergeleitet. So entsteht das Bild der Welt, das wir jeden Tag sehen.

Trotz dieser beeindruckenden Technik sind unsere Augen empfindlich. Langes Starren auf Bildschirme, trockene Luft, UV-Strahlung oder eine ungesunde Ernährung können ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Deshalb lohnt es sich, frühzeitig Vorsorge zu treffen und auf die kleinen, aber wichtigen Signale des Körpers zu achten.

Tipp 1: Regelmäßig blinzeln

Wer täglich mehrere Stunden am Computer, Tablet oder Smartphone verbringt, kennt das Problem: Die Augen werden trocken, brennen, die Sicht verschwimmt leicht – und plötzlich dröhnt der Kopf. Schuld daran ist oft, dass wir vergessen zu blinzeln. Normalerweise blinzeln Menschen etwa 15 bis 20 Mal pro Minute, beim konzentrierten Arbeiten auf Bildschirmen kann diese Zahl jedoch auf 5 bis 7 Mal pro Minute sinken.

Das Ergebnis: Der Tränenfilm auf der Augenoberfläche reißt auf, die Augen beginnen auszutrocknen, und du beginnst instinktiv zu starren, um die Sehqualität zu erhalten. Das wiederum führt zu Müdigkeit, Kopfschmerzen und manchmal sogar zu Nackenverspannungen.

Die Lösung: bewusst und regelmäßig blinzeln. Schließe die Lider kurz und fest und öffne sie wieder – am besten ein paar Mal pro Minute. Kleine Erinnerungen, wie ein Timer auf dem Smartphone, können helfen, diese Gewohnheit einzubauen. Wer möchte, kann sogar kleine Blinzel-Übungen während der Arbeit machen, ähnlich wie Mini-Gymnastik für die Augen.

Augen schützen
Ob im Büro, im Homeoffice oder in der Freizeit – unsere Augen verbringen täglich viele Stunden vor Bildschirmen. ©iStockphoto.com/ DMP

Tipp 2: Frische Luft tut den Augen gut

Spaziergänge an der frischen Luft sind nicht nur gut für Herz und Kreislauf, sondern helfen auch, die Augen mit Sauerstoff zu versorgen und die Reizbarkeit zu senken. Besonders im Winter, wenn viele Räume stark geheizt sind, sinkt die Luftfeuchtigkeit und trockene Augen treten häufiger auf.

Allerdings ist Vorsicht geboten: Direkte Zugluft, sei es von Klimaanlagen, Ventilatoren oder offenen Autofenstern, kann die Augen reizen und bestehende Beschwerden verschlimmern. Deshalb: Luftbewegung genießen, aber direkte Strömungen meiden.

Wenn du viel drinnen arbeitest, achte auf ausreichend Luftfeuchtigkeit – ein Luftbefeuchter kann Wunder wirken. Außerdem lohnt es sich, zwischendurch regelmäßig ans Fenster zu treten oder eine kurze Runde draußen zu gehen.

Tipp 3: Ernährung

Schon lange gilt der Spruch „Karotten sind gut für die Augen“. Und tatsächlich enthalten Karotten Vitamin A, das für die Netzhaut wichtig ist. Neuere Forschungen zeigen jedoch: Die wirklich entscheidende Substanz für die Augengesundheit ist Lutein. Dieses Antioxidans schützt die Augen vor freien Radikalen und kann das Risiko altersbedingter Makuladegeneration senken.

Lutein steckt vor allem in grünen Gemüsesorten wie Grünkohl, Spinat, Brokkoli, Rucola und Weißkohl. Auch andere Vitamine und Mineralstoffe spielen eine Rolle: Vitamin C und E, Zink und Omega-3-Fettsäuren unterstützen die Sehkraft und wirken entzündungshemmend.

Bunt essen = gesund sehen. Je vielfältiger deine Ernährung, desto besser für die Augen. Kleine Snacks wie Nüsse, Blaubeeren oder Paprika liefern wertvolle Nährstoffe und können direkt die Augengesundheit fördern.

Carrotmaxxing: Was macht es mit deiner Gesundheit?
Karotten enthalten Beta-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A. Dieses Vitamin ist wichtig für die Netzhaut. ©iStockphoto.com/ PeopleImages

Tipp 4: Vorsicht bei Hausmitteln

Viele haben vermutlich schon einmal bei gereizten Augen zu selbstgemachten Hausmitteln gegriffen, zum Beispiel Kamillenpads. Früher galt Kamille als beruhigend für die Augen, heute wissen Expert:innen: Das Risiko von bakterieller Kontamination ist hoch, und die Entzündung kann sich verschlimmern.

Besser: Verwende Produkte aus der Apotheke, die speziell für empfindliche Augen getestet wurden. Sie sind steril, zuverlässig und reduzieren das Risiko von Infektionen. Wenn du unter chronisch trockenen oder entzündeten Augen leidest, solltest du zusätzlich eine augenärztliche Beratung einholen.

Tipp 5: UV-Schutz – nicht nur im Sommer

Viele denken, Sonnenbrillen seien nur an heißen, sonnigen Sommertagen notwendig. Tatsächlich kann UV-Strahlung auch an bewölkten Tagen und im Winter die Augen belasten. Die tief stehende Sonne im Winter blendet häufig direkt in die Augen – das Risiko für Netzhaut-Schäden steigt.

Deshalb ist UV-Schutz das ganze Jahr über sinnvoll. Eine Sonnenbrille ist nur dann wirksam, wenn sie 100 % UV-Schutz bietet. Auch normale Brillengläser sollten über einen UV-Filter verfügen. Für Kinder ist das besonders wichtig, da ihre Augen noch empfindlicher auf schädliche Strahlen reagieren.

Mehr Alltagstipps für gesunde Augen

Neben den fünf zentralen Empfehlungen gibt es noch viele kleine Maßnahmen, die im Alltag helfen, deine Augen zu schonen und zu stärken:

  • Bildschirmpausen einlegen: Nach 20 Minuten Blick auf den Bildschirm 20 Sekunden auf einen entfernten Punkt schauen („20-20-20-Regel“).
  • Abstand halten: Computerbildschirm mindestens 50–70 cm entfernt, Smartphone möglichst auf Augenhöhe halten.
  • Beleuchtung optimieren: Helles, blendfreies Licht bevorzugen; Tageslicht nutzen, wo möglich.
  • Kontaktlinsen-Hygiene: Linsen regelmäßig reinigen und nicht länger tragen als empfohlen.
  • Schlaf: Ausreichend Schlaf unterstützt die Regeneration der Augen.

Diese kleinen Schritte summieren sich: Wer konsequent auf seine Augen achtet, kann Sehproblemen vorbeugen und die Lebensqualität im Alltag erheblich steigern.

So wichtig ist Vorsorge

Deine Augen sind nicht nur ein Werkzeug, um die Welt zu sehen – sie sind ein zentraler Bestandteil deiner Wahrnehmung und Kommunikation. Mimik, Gestik, das Lesen von Signalen anderer Menschen – all das hängt maßgeblich vom Sehvermögen ab. Auch für Hobbys und berufliche Tätigkeiten sind gesunde Augen unerlässlich.

Studien zeigen, dass bereits leichte Sehschwächen die Lebensqualität mindern können. Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Konzentrationsprobleme sind häufige Folgen unbehandelter Sehprobleme. Deshalb gilt: Vorsorge lohnt sich! Regelmäßige Augenuntersuchungen, gesunde Lebensgewohnheiten und gezielte Augentrainingstechniken helfen, dein Sehvermögen langfristig zu erhalten.

Augengesundheit in der Apotheke

Mag. pharm. Corinna Prinz-Stremitzer, Vorsitzende der ApoLife Apothekengruppe, betont: „Wenn man bedenkt, wie empfindlich das Wunderwerk unserer Augen ist und wie wichtig dieses Sinnesorgan für unseren Alltag ist, kann eigentlich keine Vorsichtsmaßnahme für die Augengesundheit übertrieben sein. Mit Hausverstand und etwas Wissen kann jeder sich und seine Augen schützen.“

Apotheken bieten nicht nur Medikamente, sondern auch spezielle Augenpflegeprodukte, Linsenzubehör, UV-Schutzbrillen und Ernährungsberatung für die Augengesundheit. Wenn du unsicher bist, welche Produkte sinnvoll sind, kannst du dich dort kompetent beraten lassen.

Bildquellen

  • Augen: iStockphoto.com/ Zorica Nastasic

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