Bedenkenlos genießen: So solltest du Eier essen

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Ei-Konsum steigt wieder

In Österreich werden laut einer Statistik aus dem Jahr 2022 pro Kopf 248 Eier verzehrt, das sind durchschnittlich 4-5 Stück pro Woche. Diese Zahl ist im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen, was möglicherweise darauf zurückzuführen ist, dass Eier allgemein als proteinreiche Nahrungsmittel angesehen werden. Es ist aber noch gar nicht so lange her, da galten Eier als Cholesterinbomben. Daher stellt sich die Frage: Ab wann ist der Verzehr von Eiern gesundheitsschädlich und welche wichtigen Faktoren sollte man noch beachten, um Eier bedenkenlos genießen zu können?

Die Nährstoffvielfalt im Ei

In den letzten Jahren ist das Interesse an natürlichen Eiweißquellen neben den Proteinsupplementen gestiegen. Vor allem für den Muskel- und Kollagenaufbau sind Proteine unverzichtbar. Für die meisten Menschen sind Eier die beste natürliche Eiweißquelle, denn sie sind preiswert, schnell zubereitet und ein wahres Nährstoffpaket. Während das Eiweiß sehr proteinreich, reich an B-Vitaminen und fettarm ist, enthält das Eigelb gesunde Fette und wertvolle Vitamine, Eisen, Kalzium und Phosphor. Eier sind ebenfalls reich an B-Vitaminen, die unter anderem für Stoffwechselvorgänge, Zellteilung, Haut und Haare wichtig sind. Ein Ei liefert im Durchschnitt 81 Kilokalorien und 6 Gramm Fett, wobei es sich bei mehr als der Hälfte der Fettsäuren um ungesättigte und damit gesundheitsfördernde Fettsäuren handelt.

Die Kehrseite

Eier gehören trotz ihrer Benefits immer noch zu den Lebensmitteln, die lange Zeit in Verruf standen, den Cholesterinspiegel negativ zu beeinflussen. Die meisten Ernährungsexperten gehen jedoch davon aus, dass gesunde Menschen bis zu fünf Eier pro Woche essen können, ohne ihre Herzgesundheit zu gefährden. Die Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) sieht sogar keine klare Obergrenze für den Eierkonsum. Wichtig ist vielmehr die Zubereitung: In hochwertigem Pflanzenöl gebraten und mit Gemüse kombiniert, entsteht eine nährstoffreiche Mahlzeit, die sich positiv auf den Körper auswirkt. In eher ungesundem Öl oder Butter, in großen Mengen und kombiniert mit Speck und Co. wird eine Eierspeise jedoch zur Kalorienbombe und ist wenig förderlich für den Blutzucker- und Cholesterinspiegel.

Lagerung als Gesundheitsfalle

Eier sollten sofort nach dem Kauf in den Kühlschrank gelegt werden, damit der Verzehr gesundheitlich unbedenklich ist. Frische Eier sind bei kühler Lagerung etwa einen Monat haltbar. Erstaunlicherweise haben Tests gezeigt, dass rohe Eier sogar noch 56 Tage nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums genießbar sind. Aber Vorsicht: Werden sie nach dem Kochen abgeschreckt, verkürzt sich die Haltbarkeit. Also am besten gleich essen.
Wichtig ist aber auch, Eier nicht ungeprüft in den Müll zu werfen: Laut Greenpeace werden allein in der Osterzeit schätzungsweise nur in Österreich 15 Millionen Stück weggeworfen. Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, sollte man den Zustand der Eier genau zu prüfen. Mit dem Wasserglastest kann man feststellen, wie alt ein Ei ist: Schwimmt das Ei auf, ist es einige Wochen alt und sollte deshalb besser weggeworfen werden.

Ethische Aspekte

In Österreich kann man zwischen Bio-Eiern und Eiern aus Freiland- oder Bodenhaltung wählen. Die alte, ethisch fragwürdige Käfighaltung ist seit 2020 verboten, weltweit aber noch weit verbreitet. Bei dieser Haltungsform teilen sich nur wenige Hennen einen Käfig, der weniger Platz als ein DIN-A4-Blatt bietet. Die Kennzeichnung auf den Eiern liefert wichtige Informationen über die Haltungsform, auf die man beim Einkauf im Ausland achten sollte. Der bewusste Konsum von Eiern hat also nicht nur gesundheitliche, sondern auch ethische Aspekte. Der Kauf von Eiern aus weniger artgerechter Haltung beeinträchtigt nicht nur das Tierwohl, sondern hat auch negative Auswirkungen auf die Umwelt. Lange Transportwege tragen zusätzlich zur negativen Klimabilanz bei. Der Genuss von Bio-Eiern und ein maßvoller Konsum sind also der optimale Mix aus gesundheitsfördernder Ernährung, Tierwohl und Umweltschutz.

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