Wissenswertes: Alle Fakten rum um Bluttests

Alle Fakten rum um Bluttests

Kleiner Piecks, große Wirkung. Kein anderer medizinischer Test liefert so umfassende Informationen über den Gesundheitszustand wie eine simple Blutanalyse. Doch welche Tests gibt es eigentlich, was kostet das Ganze und wann musst du nüchtern erscheinen?

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Bluttests können über 60 verschiedene Krankheiten aufdecken, darunter Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Infektionen und sogar frühe Krebsstadien durch spezielle Tumormarker
  • Die Kosten für ein kleines Blutbild liegen bei etwa 10-20 Euro, ein großes Blutbild kostet rund 60 Euro. Bei medizinischer Notwendigkeit übernimmt die Krankenkasse alle Kosten
  • Das große Blutbild analysiert zusätzlich alle Unterarten der weißen Blutkörperchen und kann dadurch präzise zwischen bakteriellen und viralen Infektionen unterscheiden
  • Nüchtern sein ist nur bei Blutzucker- und Cholesterinmessungen zwingend erforderlich – für das normale Blutbild kannst du vorher normal essen und trinken
  • Spezialisierte Tests wie Tumormarker, Hormonstatus oder Vitaminanalysen kosten zwischen 15-130 Euro zusätzlich und geben Aufschluss über spezifische Gesundheitsaspekte

Was Bluttests über deinen Körper verraten

Blut ist der Informationsträger deines Körpers – es transportiert nicht nur Sauerstoff und Nährstoffe, sondern auch wichtige Botschaften über den Zustand deiner Organe.

Auf diese Weise können Bluttests Hinweise auf Blutarmut, Infektionen, Entzündungen, Blutgerinnungsstörungen, Leukämie und andere hämatologische Störungen geben. Über 60 verschiedene Erkrankungen kann die moderne Labortechnik so bereits im Frühstadium identifizieren.

Besonders diese Früh-Erkennung ist dabei eine der wichtigsten Vorteile von Blutuntersuchungen. Viele Krankheiten verlaufen zunächst symptomlos, ohne den Informationen im Blut würde man sie erst viel zu spät entdecken.

Welche Krankheiten lassen sich durch Bluttests erkennen?

So können etwa Anämie, Infektionen, Entzündungen, Blutgerinnungsstörungen, Leukämie und andere hämatologische Störungen bereits durch ein kleines oder großes Blutbild erkannt werden.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen lassen sich durch Cholesterinwerte, Triglyceride und spezielle Herzmarker wie Troponin diagnostizieren. Die Funktion und Gesundheit von Organen, wie z. B. Leber, Niere und Schilddrüse können ebenfalls mit Hilfe von Blutwerten überprüft werden.

Besonders fortschrittlich sind die Möglichkeiten der Krebsfrüherkennung: Verschiedene Tumormarker können Hinweise auf krebsartige Prozesse geben, lange bevor sich Symptome entwickeln.

Kosten und Leistungen: Was die Krankenkasse übernimmt

Und auch der Preis für eine Blutuntersuchung hält sich in Grenzen. So stellt das Labor für ein großes Blutbild meistens etwa 10-60 Euro in Rechnung, spezialisierte Tests können hingegen bis zu 150 Euro (und aufwärts) kosten.

Die gute Nachricht: Bei medizinischer Notwendigkeit übernimmt deine Krankenkasse alle Kosten. Der Gesundheits-Check ist für alle Personen ab 18 Jahren mit Wohnsitz in Österreich einmal im Jahr kostenlos möglich und umfasst wichtige Blutwerte zur Früherkennung von Risikofaktoren.

Kleines versus großes Blutbild: Die entscheidenden Unterschiede

Während die Kosten also überschaubar bleiben, unterscheiden sich die diagnostischen Möglichkeiten verschiedener Tests wiederrum erheblich.

Das kleine Blutbild etwa untersucht Anzahl und Gestalt der Blutzellen grundlegend, während das große Blutbild bereits deutlich weiter ins Detail geht. Es schlüsselt nämlich noch die verschiedenen Arten der weißen Blutkörperchen präzise auf.

Diese Differenzierung ermöglicht es deinem Arzt beispielsweise zu erkennen, ob eine Erkältung durch Bakterien oder Viren verursacht wird – und entsprechend die richtige Behandlung zu wählen. Auch allergische Reaktionen werden durch spezielle Abwehrzellen sichtbar, was wichtige Hinweise für die Therapie liefert.

Für welche Bluttests du nüchtern sein solltest

Doch unabhängig davon, ob du dich für ein kleines oder großes Blutbild entscheidest. Du denkst dir bestimmt, dass du vor dem Arztbesuch fasten musst.

Das stimmt so nicht. Denn für diese beiden Standard-Blutbilder etwa ist nüchtern sein nicht erforderlich, da die Anzahl der Blutzellen durch Essen nicht beeinflusst wird.

Anders verhält es sich bei spezifischen Stoffwechselparametern wie Blutzucker, Cholesterin und Triglyceriden, die eine 8-12-stündige Nahrungskarenz erfordern. Dabei sind lediglich Wasser und schwarzer Kaffee erlaubt, da bereits ein Apfel am Morgen die Blutzuckerwerte verfälschen und zu einer falschen Diabetes-Diagnose führen könnte.

Spezialisierte Bluttests: Einblicke in komplexe Körperfunktionen

Während für Standardwerte klare Regeln zur Nahrungskarenz gelten, gibt es auch einige Tests, die für spezifischere Anwendungsfelder konzipiert wurden.

Tumormarker etwa fungieren als biochemische Detektive: PSA für Prostatakrebs, CA 15-3 für Brustkrebs oder AFP für Lebertumore können Krebsrisiken bereits im Frühstadium aufdecken.

Hormonprofile hingegen decken von Schilddrüsen- über Sexualhormone bis hin zu Stresshormonen ein breites Spektrum ab und erklären oft unklare Symptome wie chronische Müdigkeit oder Gewichtsschwankungen.

In letzter Zeit rücken zudem Vitaminanalysen stärker in den Fokus, da Defizite bei Vitamin D, B12 oder Folsäure häufig unentdeckt bleiben, aber weitreichende Gesundheitsfolgen haben können.

Fazit: Dein Blut als Gesundheitskompass verstehen

Bluttests sind dein persönlicher Gesundheitskompass, der frühzeitig Warnsignale erkennt und präzise Einblicke in komplexe Körperfunktionen ermöglicht.

Während das kleine Blutbild bereits grundlegende Informationen liefert, eröffnen spezialisierte Analysen faszinierende Einblicke in Hormonbalance, Vitaminversorgung und sogar Krebsrisiken. Nutze die kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen deiner Krankenkasse also und scheue dich nicht, bei unklaren Symptomen gezielt nach spezifischen Bluttests zu fragen.

FAQs zu Bluttests

Wie oft sollte ich meine Blutwerte kontrollieren lassen?

Als gesunder Erwachsener reicht eine jährliche Kontrolle im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung aus. Bei chronischen Erkrankungen oder familiärer Vorbelastung empfehlen Ärzt:innen häufigere Kontrollen.

Können Medikamente meine Blutwerte beeinflussen?

Ja, viele Medikamente können Laborwerte verändern. Informiere deinen Arzt immer über alle eingenommenen Präparate, auch rezeptfreie Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel.

Sind leicht erhöhte Werte immer bedenklich?

Nicht zwangsläufig – einzelne abweichende Werte sollten immer im Gesamtkontext bewertet werden. Sport, Stress oder auch die Tageszeit können Einfluss haben.

Warum schwanken meine Blutwerte zwischen verschiedenen Laboren?

Verschiedene Labore verwenden unterschiedliche Messgeräte und Referenzbereiche. Kleinere Abweichungen sind normal und meist nicht medizinisch relevant.

Kann ich Blutwerte selbst verbessern, bevor ich zum Arzt gehe?

Kurzfristige Änderungen des Lebensstils können manche Werte beeinflussen, aber das verfälscht die Diagnostik. Gehe ehrlich und unverändert zur Blutabnahme – nur so erhältst du aussagekräftige Ergebnisse.

Bildquellen

  • Alle Fakten rum um Bluttests: iStockphoto.com/ Wavebreak

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