Was ist ein Aneurysma?
Ein Aneurysma klingt auf den ersten Blick wie etwas, das nur selten vorkommt – aber tatsächlich ist es gar nicht so ungewöhnlich. Es handelt sich dabei um eine krankhafte Erweiterung einer Arterie, eine Art “Beule” in einem Blutgefäß. Diese entsteht, wenn die Gefäßwand schwächer wird und dem Druck des Blutstroms nicht mehr standhält.
Besonders oft betroffen ist die Hauptschlagader (Aorta), aber auch Gefäße im Gehirn, der Brust oder im Bauch können betroffen sein. Viele Menschen merken nicht, dass sie ein Aneurysma haben – und genau das macht es so gefährlich. Denn reißt es, kann das lebensbedrohliche Folgen haben. Wie erkennt man also, ob man gefährdet ist?
Männer sind doppelt so oft betroffen wie Frauen
Die gute Nachricht ist: Ein Aneurysma entsteht nicht einfach so aus dem Nichts. Bestimmte Faktoren erhöhen jedoch das Risiko. Dazu gehören Bluthochdruck, Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) und genetische Veranlagungen.
Auch Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum und Übergewicht tun der Gefäßgesundheit ebenfalls keinen Gefallen. Männer sind doppelt so oft betroffen wie Frauen, und mit dem Alter steigt das Risiko deutlich an, vor allem ab 65 Jahren. Wer seine persönlichen Risikofaktoren kennt, kann jedoch viel tun, um vorzubeugen.
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Symptome: Was will der Körper uns sagen?
Leider ist es so: Die meisten Aneurysmen bleiben lange Zeit stumm. Sie verursachen keine Beschwerden, bis sie eine kritische Größe erreichen oder im schlimmsten Fall reißen. Dennoch gibt es Symptome, die auf ein Aneurysma hinweisen können. Ein Bauchaortenaneurysma etwa kann ein pulsierendes Gefühl im Bauch auslösen oder sich durch unklare Bauch- und Rückenschmerzen bemerkbar machen.
Ein Aneurysma im Gehirn kann plötzliche, heftige Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Sehstörungen oder Übelkeit hervorrufen. Wenn ein Aneurysma reißt, sind die Symptome dramatisch: Es kommt zu starken Schmerzen, einem plötzlichen Blutdruckabfall und oft zur Bewusstlosigkeit. In solchen Momenten ist schnelles Handeln lebensrettend.
Diagnose: Wie findet man ein Aneurysma?
Die frühzeitige Diagnose ist der Schlüssel, um Risiken zu minimieren. Besonders bei Menschen mit bekannten Risikofaktoren können regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen entscheidend sein.
Mit modernen bildgebenden Verfahren wie Ultraschall, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) lassen sich Aneurysmen präzise erkennen. Hierbei spielt die Größe eine wichtige Rolle: Kleine Aneurysmen werden häufig nur beobachtet, während bei größeren oder schnell wachsenden Aneurysmen eine Behandlung notwendig wird.
Behandlung: Welche Möglichkeiten gibt es?
Ein Aneurysma ist kein Grund zur Panik – vorausgesetzt, es wird rechtzeitig erkannt. Kleine Aneurysmen müssen oft nicht sofort behandelt werden, sondern erfordern nur eine regelmäßige Überwachung. Wenn die Gefahr eines Risses jedoch steigt, kommen verschiedene Eingriffe in Betracht.
Je nach Lage und Größe kann eine offene Operation notwendig sein, bei der das betroffene Gefäß repariert wird. Eine schonendere Alternative ist die Einsetzung eines Stents, der die Gefäßwand von innen stabilisiert. Moderne Medizin bietet hier vielfältige und effektive Optionen – wichtig ist, dass man rechtzeitig handelt.
Vorbeugung: So bleibt das Risiko gering
Die beste Behandlung ist immer noch, ein Aneurysma gar nicht erst entstehen zu lassen. Eine gesunde Lebensweise kann dabei Wunder wirken: Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und das Vermeiden von Risikofaktoren wie Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum schützen die Gefäßgesundheit.
Wer zudem seinen Blutdruck im Blick behält und auf ein gesundes Gewicht achtet, hat schon viel getan. Besonders wichtig sind Vorsorgeuntersuchungen, vor allem bei Menschen mit familiärer Vorbelastung. Ein aktiver Lebensstil zahlt sich aus – für die Gesundheit und die eigene Lebensqualität.
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Wissen und Vorsorge retten Leben
Ein Aneurysma ist keine Zeitbombe, die unweigerlich hochgeht – aber es kann zur Gefahr werden, wenn man die Risiken ignoriert. Bewusstsein für die eigenen Risikofaktoren, regelmäßige Vorsorge und ein gesunder Lebensstil sind die besten Mittel, um sich zu schützen.
Wer sich mit dem Thema auseinandersetzt und aktiv für seine Gesundheit sorgt, hat die besten Chancen, ein langes und sorgenfreies Leben zu führen. Denn am Ende gilt: Wissen und Vorsorge können Leben retten.