Tipps für blondierte Haare: So blieben sie weich und geschmeidig

Viele Blondinen kennen es – ab einem gewissen Alter werden die Haare immer dunkler – und viele lassen ihre Haare entweder in einem aschigen Blond oder man entscheidet sich, mit Hilfe einer Blondierung die Haare wieder so blond zu färben, wie man sie als Kind hatte.

Aber auch Brünette und Dunkelhaarige greifen gerne zur Blondierung – werden aber alle dann enttäuscht: Kräuselige Haare, trockene Spitzen und wenig Glanz sind bei vielen das Resultat einer starken Aufhellung.

Doch wie kann man seine Haare trotz Färbung weich und geschmeidig halten? Die gute Nachricht: Mit der richtigen Pflegeroutine, dem Wissen über Haarstruktur und schonenden Techniken kann selbst stark blondiertes Haar wunderschön, glatt und glänzend bleiben.

Was bei einer Blondierung wirklich im Haar passiert

Bevor wir darüber sprechen, wie blondiertes Haar weich, geschmeidig und gesund bleibt, müssen wir verstehen, was während einer Blondierung eigentlich genau passiert. Viele greifen zu Aufhellungen, ohne zu wissen, welche chemischen Prozesse dabei in Gang gesetzt werden – und warum das Haar danach oftmals trocken, spröde oder glanzlos wirkt. Wenn man diese Vorgänge kennt, versteht man auch, warum spezielle Pflege nötig ist und warum blondiertes Haar niemals dieselben Eigenschaften wie völlig unbehandeltes Haar haben kann.

Eine Blondierung öffnet die Schuppenschicht des Haares stark, um in das Haarinnere vorzudringen. Dort werden die natürlichen Pigmente – die Melanine – oxidiert und zerstört. Dieser Vorgang entzieht dem Haar nicht nur Farbe, sondern auch Feuchtigkeit, Lipide und einen Teil der Proteine. Die äußere Schuppenschicht bleibt nach dem Aufhellen oft geöffnet oder ungleichmäßig angehoben, was das Haar rau und stumpf wirken lässt.

Auch stark strapaziertes, aufgehelltes Haar kann weich und geschmeidig bleiben – wenn man gezielt Feuchtigkeit, Schutz und Stabilität zurückgibt.  ©iStockphoto.com/vitapix

Das Ergebnis: Es fühlt sich trockener an und verliert an Elastizität, da der innere Faserstamm geschwächt wird. Besonders bei dunklem Ausgangshaar ist die Aufhellung sehr intensiv und kann die Haarstruktur massiv beanspruchen.

Zudem quillt das Haar während der Blondierung stark auf. Dieser Quellprozess ist es, der langfristig zu Instabilität führt – je häufiger man blondiert, desto anfälliger wird das Haar für Haarbruch. Die stärksten Schäden entstehen bei hohen Prozenten des Oxidanten, langen Einwirkzeiten oder wiederholten Aufhellungen in kurzen Abständen. Deshalb ist es wichtig zu wissen: Blondierung ist immer ein Eingriff in die Substanz des Haares – und je heller man werden möchte, desto größer die Belastung.

Schutz und Geschmeidigkeit durch CWC, MWC und ÖWC – wie diese Methoden das Haar retten

Um blondierte Haare bestmöglich zu schützen, gibt es unterschiedliche Waschmethoden, die verhindern, dass die Längen und Spitzen weiter austrocknen. Das herkömmliche Shampoo direkt auf das gesamte Haar aufzutragen, ist bei blondierten, porösen Haaren ein echter Fehler – denn Shampoo ist in erster Linie dafür da, die Kopfhaut zu reinigen, nicht die Längen. Blondiertes Haar braucht Schutzschichten vor dem Waschvorgang, damit es nicht noch mehr Feuchtigkeit verliert.

Hier kommen die drei Methoden ins Spiel:

CWC: Conditioner – Waschen – Conditioner

Diese Methode eignet sich ideal für feines Haar oder leicht blondiertes Haar.

So funktioniert CWC:

  • Conditioner auf die trockenen Längen und Spitzen auftragen.
    Das ist der wichtigste Punkt: Die Pflegestoffe sollen eine schützende Hülle bilden, bevor Wasser das Haar aufquellen lässt.
  • Die Kopfhaut mit Shampoo waschen.
  • Conditioner erneut in die Längen geben, kurz einwirken lassen und ausspülen.

Diese Routine verhindert, dass Shampoo die Längen unnötig austrocknet, und sorgt dafür, dass die Schuppenschicht geglättet wird.

MWC: Maske – Waschen – Conditioner

MWC eignet sich für feines bis normales Haar, das dennoch starken Feuchtigkeitsverlust hat.

So funktioniert MWC:

  • Auf die trockenen Längen eine nährende Maske geben, damit das Haar beim Waschen nicht weiter geschädigt wird.
  • Kopfhaut mit Shampoo reinigen.
  • Conditioner für Geschmeidigkeit.

Die Maske gibt intensiv Feuchtigkeit und schützt die Blondierung.

ÖWC: Öl – Waschen – Conditioner

Ideal für normales bis dickeres blondiertes Haar.

So funktioniert ÖWC:

  • Auf trockenen Längen und Spitzen ein Haaröl auftragen (z. B. Argan-, Jojoba- oder Olivenöl).
    Das Öl legt sich wie ein Schutzschild um die Haarfasern.
  • Kopfhaut waschen.
  • Conditioner zum Abschluss einarbeiten.

Alle drei Methoden schützen die Längen davor, beim Waschen weiter auszutrocknen. Wichtig ist die Reihenfolge: Pflegeprodukte immer zuerst auf trockenes Haar geben. Trockene Haare nehmen Pflege besser auf und sind beim anschließenden Kontakt mit Wasser bereits geschützt. Durch dieses Vorgehen wird die Schuppenschicht stabilisiert, Wasser dringt weniger aggressiv ein und die Haare bleiben länger weich und geschmeidig.

Geschmeidigkeit allein reicht nicht – warum blondiertes Haar auch Stabilität braucht

Viele Menschen versuchen blondiertes Haar ausschließlich mit Feuchtigkeit zu pflegen. Feuchtigkeit ist zwar essenziell – vor allem bei porösen, trockenen Haaren – aber sie kann die Struktur, die durch eine Blondierung angegriffen wird, nicht allein reparieren.

Blondierte Haare verlieren Proteine, und diese Proteine geben dem Haar seine Stabilität und Elastizität. Ohne Proteine wird das Haar zwar weich, aber gleichzeitig schwach, gummiartig oder brüchig.

Blondierung greift die inneren Keratinfasern an. Bei starken Aufhellungen können sogar die sogenannten Keratinbrücken beschädigt werden – die wichtigste Struktur, die das Haar zusammenhält. Um diese Stabilität wiederherzustellen, braucht das Haar Aufbaupflege, und zwar in Form von:

  • Proteinen wie Keratin, Seide, Weizen- oder Reisprotein
  • Aminosäuren, die Bausteine für neue Keratinstrukturen
  • Bonding-Wirkstoffen, die gebrochene Disulfidbrücken im Haarinneren reparieren

Produkte, die als „Reparaturpflege“, „Bonding-Kur“ oder „Protein Treatment“ gekennzeichnet sind, können helfen, die Struktur wieder zu stärken. Die Kunst liegt im richtigen Gleichgewicht: Zu viel Feuchtigkeit führt zu „overmoisturized“, also gummiartigem Haar, zu viele Proteine machen es hart und brüchig.
Der Mix aus beidem ist also das Geheimnis für weiches, geschmeidiges Haar.

Für blondierte Haare gilt deshalb: Im Wechsel Feuchtigkeit und Proteine geben. Haarmasken, die beides enthalten, können ebenfalls sinnvoll sein, aber ein ausgeglichenes Pflegesystem ist langfristig nachhaltiger. Fazit: Man sollte unbedingt die Inhaltsstoffe studieren, damit man die richtigen Produkte findet.

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Mechanischer Schutz – so schlafen, stylen und binden Blondierte richtig

Nicht nur Blondierung und Hitze schaden blondiertem Haar – auch mechanische Reibung ist ein großer Faktor. Blondiertes Haar ist empfindlicher und bricht leichter, wenn es ständig unter Spannung steht oder an rauen Oberflächen reibt. Daher ist es wichtig, nicht nur chemisch, sondern auch mechanisch für Schutz zu sorgen.

Die beste Möglichkeit, Reibung zu vermindern:

  • Schlafen mit Haarkappe aus Seide oder Satin:
    Diese Materialien verhindern, dass Haarsträhnen an Baumwollkissen hängen bleiben. Das Ergebnis sind weniger Spliss, weniger Reibungsschäden und deutlich glattere Längen.
  • Seiden- oder Satinkissenbezüge als Alternative, wenn eine Haarkappe unangenehm erscheint.
  • Richtig binden: Viele wissen nicht, wie schnell mechanische Schäden entstehen können, wenn man täglich an der gleichen Stelle ein Haargummi trägt. Besonders blondiertes Haar bricht dann gerne ab – oft sieht man es erst Monate später.
  • Pferdeschwanz nicht immer an derselben Stelle tragen: Die Belastung sollte gewechselt werden: mal hoch, mal tief, mal seitlich. Auch die Haare ab und zu mal lieber mit einer großen Klammer hochstecken, statt mit einem engen Haargummi festzuschnüren, ist eine gute Idee. Abgesehen davon ist dieser Look gerade total im Trend, also eine Win-Win-Situation.
  • Auf weiche Scrunchies oder Spiralhaargummis zurückgreifen; diese verursachen weniger Zug.
  • Beim Kämmen immer unten beginnen und nach oben arbeiten, niemals trocken durchkämmen, wenn die Haare schon strohig sind – lieber vorher ein Leave-in nutzen.

“Mechanische Pflege” wird oft unterschätzt, aber sie ist entscheidend, damit blondiertes Haar nicht bricht, matt wirkt oder sich krisselig anfühlt. Je weniger Reibung, Zug und Spannung, desto glatter bleiben die Längen.

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Richtige Hitzeroutine und Blond-Blindness – wenn Wunschfarbe und Ausgangshaar nicht zusammenpassen

Blondierte Haare reagieren extrem empfindlich auf Hitze. Viele glauben, dass Lufttrocknen automatisch die schonendste Methode sei – doch bei stark blondierten Haaren ist das Gegenteil der Fall. Der Grund: Die Schuppenschicht bleibt beim Lufttrocknen lange geöffnet, das Haar verliert Feuchtigkeit, wirkt rau und trocknet ungleichmäßig. Leichtes Föhnen mit Hitzeschutz glättet die Schuppenschicht und sorgt für mehr Glanz.

3 wichtige Grundregeln:

  1. Hitze niemals ohne Hitzeschutz!
    Sonst verbrennen die Pigmente regelrecht, und das Haar wird gelb, orange oder stumpf.
  2. Styler nur bis 90 °C verwenden, wenn möglich.
    Hohe Temperaturen zerstören die Restpigmente, machen die Haaroberfläche brüchig und sind einer der größten Gründe für Haarbruch.
  3. Mit niedriger Temperatur föhnen, dabei vom Ansatz zu den Spitzen arbeiten – so legt sich die Schuppenschicht an. Die Hitze brennt kühle Pigmente heraus und Platin-, Asch- und Beige-Blond verlieren bei jeder hohen Hitzeeinwirkung ihre Coolness und werden warm.

Blond-Blindness – ein häufiges Problem

Viele Menschen haben eine Wunschfarbe im Kopf, die gar nicht realistisch zu ihrem Ausgangshaar passt. Wer tiefschwarzes Haar hat und helles Platinblond möchte, schädigt seine Haare so stark, dass sie kaum noch gesund aussehen oder stabil bleiben können.

Wichtige Punkte:

  • Je größer der Unterschied zwischen Naturton und Wunschfarbe, desto größer das Risiko für Haarbruch.
  • Schwarzes Haar mit hochprozentigen Blondierungen kann Kreatinfasern irreversibel schädigen.
  • Das Haar quillt bei jeder Blondierung auf – bei massiven Aufhellungen so stark, dass die innere Struktur regelrecht auseinandergezogen wird.
  • Nicht jeder Haartyp verträgt extrem helle Blondierungen – manchmal muss man sich mit einem dunkleren, gesünderen Blond anfreunden.
  • Verständnis für die eigenen Haargrenzen ist wirklich wichtig, um langfristig schöne und geschmeidige blondierte Haare zu haben.
  • Auch dein Typ inkl. Augenfarbe und Hautton, sollte beim Färben berücksichtigt werden. Deshalb ist es sehr wichtig, sich ausführlich beraten zu lassen.
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Unterstützung von innen – Nahrungsergänzungsmittel für stärkeres blondiertes Haar

Blondiertes Haar profitiert nicht nur von äußerer Pflege, sondern auch von innerer Unterstützung. Denn die Haarqualität hängt stark von der Versorgung des Körpers ab. Wenn Vitamine oder Mineralstoffe fehlen, wird das Haar dünner, brüchiger oder wächst langsamer nach – was besonders bei strapazierten blondierten Haaren auffällt.

Zu den wichtigsten Nährstoffen für gesundes Haar gehören:

  • Biotin für kräftiges Haarwachstum
  • Zink, das wichtig für Zellteilung und Reparaturprozesse ist
  • Eisen, da Eisenmangel zu Haarausfall führen kann
  • Vitamin D, das oft unterschätzt wird und bei Mangel ebenfalls zu Haarproblemen beiträgt
  • B-Vitamine, die die Haarfollikel stärken
  • Kollagen, das die Haarstruktur unterstützt
  • Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken und die Kopfhautgesundheit verbessern

Natürlich ersetzen Nahrungsergänzungsmittel keine gesunde Ernährung oder eine passende Haarpflegeroutine, aber sie können ein wertvoller zusätzlicher Faktor sein – besonders für diejenigen, deren Haar durch Blondierung stark beansprucht wurde.

Am Ende gilt: Wer sein blondiertes Haar versteht und smart pflegt, bekommt nicht nur besseren Glanz – sondern vor allem Kontrolle über den eigenen Look zurück.

Bildquellen

  • Blonde Frau: svetikd/ iStockphoto.com

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