Kochfalle Kartoffel: Diese Fehler können dich krank machen

Kann man keimende Kartoffel noch essen?

Die Kartoffel – ein echter Klassiker, den wir in fast jedem Haushalt finden, sei es als Pommes, Püree oder einfach im Eintopf. Doch hinter dieser alltäglichen Knolle steckt eine Gefahr, die viele von uns gar nicht auf dem Schirm haben. Was, wenn das scheinbar harmlose Gemüse in manchen Situationen viel gefährlicher sein kann, als wir denken? Es gibt mehr an der Kartoffel, als wir vermuten – und nicht alles davon ist gut für uns.

Solanin – der versteckte Giftstoff

Hinter der harmlosen Erscheinung der Kartoffel verbirgt sich ein echter Geheimtipp der Pflanzenwelt: Solanin. Dieses natürliche Gift, das der Kartoffel hilft, sich vor Schädlingen und Krankheiten zu schützen, ist der wahre Übeltäter.

Solanin ist ein Alkaloid, das in der ganzen Pflanze vorkommt, jedoch besonders in den grünen Teilen und den Keimen in konzentrierter Form. Was bedeutet das für uns? Ganz einfach: Wenn die Kartoffel grün wird oder beginnt zu keimen, dann wird sie zu einem gefährlichen Gegner für unseren Körper.

Doch wie entsteht dieses mysteriöse Gift? Ganz simpel: Die Kartoffel reagiert auf Licht und Luft. Wenn die Knolle dem Sonnenlicht ausgesetzt ist, beginnt sie nicht nur zu grünen, sondern auch, mehr Solanin zu produzieren. Und was passiert dann?

Wer in Versuchung gerät und eine solche Kartoffel isst, setzt sich einem Risiko aus. Und es ist nicht nur unangenehm, sondern kann in schlimmen Fällen sogar richtig gefährlich werden.

Kartoffeltriebe anbauen
Besonders in Kartoffeln, die schon zu keimen begonnen haben, ist der Solaningehalt besonders hoch.

So erkennst du eine Solaninvergiftung

Eine Solaninvergiftung kann schnell unangenehm werden. Zuerst rebelliert der Magen: Übelkeit, Erbrechen und Durchfall setzen ein und drehen den Verdauungstrakt auf den Kopf. Doch das ist nur der Anfang.

Solanin hat auch einen direkten Einfluss auf das Nervensystem und sorgt für quälende Kopfschmerzen, Schwindel und ein allgemeines Gefühl der Benommenheit. Hinzu kommen oft schmerzhafte Bauchkrämpfe, die den Körper quälen. In extremen Fällen – auch wenn selten – kann es zu lähmenden neurologischen Störungen kommen.

Glücklicherweise klingen die Symptome nach ein paar Stunden meist ab, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen. Dennoch ist Vorsicht geboten, besonders bei grünen oder keimenden Kartoffeln, denn die Gefahr lauert oft unerkannt auf dem Teller.

Kartoffeln sicher genießen

Die gute Nachricht ist: Der Schutz vor Solanin ist einfacher als gedacht! Mit ein paar einfachen Tricks kannst du die Gefahr umgehen und weiterhin unbeschwert in den Genuss deiner Kartoffeln kommen:

  • Lagerung ist alles: Kartoffeln sollten immer an einem dunklen, kühlen Ort gelagert werden. Heller Sonnenschein und warme Temperaturen begünstigen das Keimen und die Bildung von Solanin. Ein kühler Keller oder ein dunkler Schrank sind ideal!
  • Grüne Stellen großzügig abschneiden: Wenn du beim Schälen oder Schneiden grüne Stellen entdeckst, sei nicht zimperlich! Diese Bereiche enthalten die höchste Konzentration an Solanin und sollten immer gründlich entfernt werden.
  • Keime entfernen: Wenn deine Kartoffeln anfangen zu keimen, musst du die Keime unbedingt entfernen. Sie sind der Hotspot für Solanin und sollten nicht verzehrt werden.
  • Wann du die Kartoffel besser entsorgen solltest: Wenn deine Kartoffeln starke grüne Stellen oder viele bereits Keime aufweisen und eine weiche, schrumpelige Konsistenz haben, ist es besser, sie wegzuwerfen und kein Risiko einzugehen.
  • Kochen statt roh essen: Solanin kann teilweise ins Kochwasser übergehen. Achte darauf, dass du keine rohen Kartoffeln isst, da diese einen besonders hohen Solaningehalt haben.
Kartoffel oder Erdäpfel sind gesund und vielfältig einsetzbar
Esse die Kartoffel immer in einer gekochten Form und schneide die Keime und grüne Stellen unbedingt ab

Mehr dazu: Rohkost-Trend: Welches Gemüse ist gekocht doch gesünder?

Weniger Giftige Verwandte der Kartoffel

Hast du gewusst, dass die Kartoffel nicht allein giftig ist? Auch ihre Verwandten aus der Familie der Nachtschattengewächse, wie Tomaten, Paprika und Auberginen, produzieren in ihrer unreifen Form Solanin. Besonders grüne Tomaten haben einen hohen Solaningehalt.

Doch im Gegensatz zur Kartoffel sinkt der Gehalt bei diesen Gemüsesorten nach der Reifung, sodass die Gefahr mit zunehmender Reife drastisch abnimmt. Trotzdem – ein Blick auf die Farbe und das Reifestadium lohnt sich immer.

Der Fall Laischewo – Wenn Kartoffeln zur tödlichen Gefahr werden

Doch die Gefahren von Kartoffeln enden nicht nur bei Solanin. Ein tragischer Vorfall aus Russland zeigt, wie gefährlich der Umgang mit faulenden Kartoffeln sein kann. In Laischewo wurden Kartoffeln in einem schlecht belüfteten Keller gelagert und begannen zu verfallen.

Dabei wurden giftige Gase wie Schwefelwasserstoff freigesetzt, die sich im Raum ansammelten. Als eine Familie in den Keller ging, um nach den Vorräten zu schauen, erstickte sie aufgrund der giftigen Dämpfe. Der tragische Fall zeigt uns, wie wichtig es ist, Kartoffeln richtig zu lagern und die Umgebung gut zu belüften.

Vorsicht bei der Kartoffel – sie ist mehr als nur ein Sattmacher

Die Kartoffel ist und bleibt eines der beliebtesten Lebensmittel weltweit. Aber wie bei vielen Dingen im Leben gibt es auch hier eine Kehrseite. Solanin und die richtige Lagerung sind wichtige Aspekte, die du beachten solltest, um keine ungewollte „Überraschung“ zu erleben.

Durch eine sachgerechte Lagerung, das Entfernen von grünen Stellen und Keimen sowie das Vermeiden von rohen oder schlecht gelagerten Kartoffeln kannst du die Gefahren erfolgreich umgehen.

Letztlich bleibt die Kartoffel ein unverzichtbares Nahrungsmittel, das mit Bedacht und Vorsicht genossen werden kann. Sie ist ein wahres Allround-Talent in der Küche, aber wie bei allen guten Dingen gilt: Sicherheit geht vor.

Mehr dazu: Trend aus Schweden: Hat die Kartoffelmilch Potenzial?

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