REM-Schlaf vs. Tiefschlaf: Was brauchst du wofür?

REM-Schlaf vs. Tiefschlaf: Was brauchst du wofür?

Schlaf ist ein unverzichtbarer Teil unseres Lebens und wesentlich für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Aber nicht jede Schlafphase hat die gleiche Bedeutung. Besonders wichtig sind die beiden Phasen REM-Schlaf und Tiefschlaf, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen und verschiedene Aspekte unserer körperlichen und geistigen Erholung vorantreiben:

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Tiefschlaf ist entscheidend für physische Erholung und Heilung, während REM-Schlaf kognitive Funktionen und emotionale Verarbeitung unterstützt
  • Ein vollständiger Schlafzyklus dauert etwa 90 bis 110 Minuten und wiederholt sich mehrmals pro Nacht
  • Erwachsene benötigen idealerweise 7 bis 9 Stunden Schlaf, wobei 20-25% REM-Schlaf und 13-23% Tiefschlaf sein sollten
  • Faktoren wie Alter, Lebensstil und Ernährung beeinflussen die Schlafqualität und -dauer
  • Eine konstante Schlafroutine, optimierte Schlafumgebung und Stressmanagement können die Schlafqualität verbessern

Die verschiedenen Schlafphasen

Unser Schlaf ist in verschiedene Phasen unterteilt, die sich im Laufe der Nacht mehrfach wiederholen. Ein kompletter Schlafzyklus dauert etwa 90 bis 110 Minuten und setzt sich aus verschiedenen Stadien zusammen: Leichtschlaf, Tiefschlaf und REM-Schlaf

Während einer typischen Nacht durchlaufen wir mehrere dieser Zyklen. Dabei verändern sich die Dauer und Intensität der einzelnen Phasen im Laufe der Nacht.

Eine Studie aus dem Jahr 2020 beleuchtet, dass die Schlafzyklen sowohl durch unsere inneren Uhren (circadiane Rhythmen) als auch durch unser Schlafbedürfnis (homöostatische Regulation) gesteuert werden.

Diese Überprüfung zeigt, dass der Tiefschlaf hauptsächlich zu Beginn der Nacht dominiert, wenn unser Bedürfnis nach Erholung am größten ist. Im Gegensatz dazu nimmt der REM-Schlaf gegen Ende der Nacht zu, was besonders wichtig für die Gedächtniskonsolidierung und emotionale Verarbeitung ist.

Diese Phasen funktionieren dabei nicht unabhängig voneinander. Wenn wir zum Beispiel nicht genug Tiefschlaf bekommen, kann dies zu einer Verringerung des REM-Schlafs führen und umgekehrt.

Tiefschlaf: Physische Erholung und Heilung

Tiefschlaf, oft als Slow-Wave-Schlaf bezeichnet, ist die Phase, in der unsere Gehirnwellen am langsamsten sind. Diese Phase setzt normalerweise etwa 30 bis 45 Minuten nach dem Einschlafen ein und ist von zentraler Bedeutung für die körperliche Erholung und Heilung.

In dieser Phase verlangsamen sich Atmung und Herzschlag, die Muskeln entspannen sich, und wir werden weniger durch äußere Störungen beeinträchtigt.

Wichtige Prozesse wie Zellreparatur, Muskelwachstum und Wundheilung werden aktiviert. Außerdem wird das Immunsystem gestärkt und Hormone wie das Wachstumshormon freigesetzt, die für die körperliche Regeneration entscheidend sind.

REM-Schlaf: Kognitive Funktionen und emotionale Verarbeitung

Der REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) hingegen ist die Phase, in der sich unsere Augen schnell hin und her bewegen, obwohl sie geschlossen sind. Diese Phase tritt etwa 90 Minuten nach dem Einschlafen ein und wiederholt sich alle 90 Minuten.

REM-Schlaf ist vor allem für die kognitive Erholung und emotionale Verarbeitung von großer Bedeutung. Während dieser Phase ist die Gehirnaktivität intensiv und ähnelt der im Wachzustand. Das Gehirn verarbeitet Informationen, konsolidiert Erinnerungen und findet kreative Lösungen für Probleme. REM-Schlaf unterstützt das Lernen, die Gedächtnisbildung und die emotionale Regulierung.

Eine Review aus dem Jahr 2017 hebt hervor, dass REM-Schlaf eine Schlüsselrolle bei der Gedächtniskonsolidierung spielt. In der Untersuchung wird erklärt, dass bestimmte Gehirnaktivitäten während des REM-Schlafs entscheidend zur Gedächtnisbildung beitragen.

Zudem wird festgestellt, dass REM-Schlaf für die Regulierung von Emotionen und die Förderung kreativer Problemlösungen wichtig ist.

Die ideale Schlafdauer

Die ideale Schlafdauer variiert je nach Alter und individuellen Bedürfnissen. Erwachsene sollten etwa 7 bis 9 Stunden Schlaf pro Nacht bekommen.

Innerhalb dieser Schlafdauer sollten etwa 20-25% des Schlafes REM-Schlaf sein, was etwa 1,5 bis 2 Stunden entspricht. Tiefschlaf sollte etwa 13-23% des Schlafes ausmachen, also etwa 1 bis 2 Stunden pro Nacht.

Kinder und Jugendliche benötigen mehr Schlaf als Erwachsene, um ihr Wachstum und ihre Entwicklung zu unterstützen. Während Neugeborene den größten Teil ihres Schlafes im REM-Schlaf verbringen, benötigen ältere Kinder und Jugendliche eine ausgewogene Mischung aus REM- und Tiefschlaf.

Einflussfaktoren auf Schlafqualität und -dauer

Verschiedene Faktoren beeinflussen Qualität und Dauer unseres Schlafes, darunter Alter, Lebensstil, Ernährung und Schlafgewohnheiten. Stress, unregelmäßige Schlafmuster und bestimmte medizinische Bedingungen wie Schlafapnoe oder das Restless-Legs-Syndrom können den Schlaf stören und die Erholung beeinträchtigen.

Tipps, wie du deine Schlafqualität verbessern kannst, haben wir natürlich trotzdem parat:

  • Konstante Schlafroutine: Regelmäßige Schlaf- und Aufwachzeiten einhalten
  • Schlafumgebung optimieren: Eine ruhige, dunkle und kühle Schlafumgebung schaffen
  • Stressmanagement: Wege zum Stressabbau finden, wie Meditation oder Atemübungen
  • Vermeidung von Stimulanzien: Kein Koffein oder Alkohol in den Stunden vor dem Schlafengehen konsumieren
  • Bildschirmzeit reduzieren: Elektronische Geräte mindestens 30 Minuten vor dem Schlafengehen vermeiden
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann die Schlafqualität fördern
  • Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität unterstützt einen gesunden Schlaf, jedoch sollte intensives Training kurz vor dem Schlafengehen vermieden werden

Fazit:

REM-Schlaf und Tiefschlaf sind beide essenziell für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Während der Tiefschlaf hauptsächlich der physischen Erholung und Heilung dient, unterstützt der REM-Schlaf unsere kognitiven Funktionen und emotionale Verarbeitung.

Eine ausgewogene Mischung aus beiden Schlafphasen ist entscheidend, um morgens erfrischt und bereit für den Tag zu sein. Durch die Anpassung unserer Schlafgewohnheiten und Lebensweise kannst du die Qualität deines Schlafes verbessern und somit deine allgemeine Gesundheit und Lebensqualität steigern.

FAQs zu REM-Schlaf vs. Tiefschlaf

Was sind die Hauptunterschiede zwischen REM-Schlaf und Tiefschlaf?

REM-Schlaf ist durch schnelle Augenbewegungen und intensive Gehirnaktivität gekennzeichnet und unterstützt kognitive Funktionen und emotionale Verarbeitung. Tiefschlaf hingegen ist durch langsame Gehirnwellen und körperliche Erholung gekennzeichnet und fördert Zellreparatur, Muskelwachstum und Wundheilung.

Welche Funktionen erfüllt der Tiefschlaf?

Der Tiefschlaf ist besonders wichtig für die physische Erholung und Heilung. Während dieser Phase werden Zellreparatur, Muskelwachstum und Wundheilung aktiviert, das Immunsystem gestärkt und Wachstumshormone freigesetzt.

Warum ist REM-Schlaf wichtig für die kognitive Erholung?

REM-Schlaf unterstützt das Lernen, die Gedächtnisbildung und die emotionale Regulierung. Während dieser Phase ist die Gehirnaktivität intensiv und hilft, Informationen zu verarbeiten, Erinnerungen zu konsolidieren und kreative Problemlösungen zu finden.

Wie viel REM-Schlaf und Tiefschlaf benötigt ein Erwachsener idealerweise?

Erwachsene sollten etwa 7 bis 9 Stunden Schlaf pro Nacht bekommen, wobei etwa 20-25% des Schlafes REM-Schlaf (1,5 bis 2 Stunden) und etwa 13-23% Tiefschlaf (1 bis 2 Stunden) sein sollten.

Welche Faktoren können die Schlafqualität und -dauer beeinflussen?

Alter, Lebensstil, Ernährung und Schlafgewohnheiten können die Schlafqualität und -dauer beeinflussen. Stress, unregelmäßige Schlafmuster und bestimmte medizinische Bedingungen wie Schlafapnoe oder das Restless-Legs-Syndrom können den Schlaf stören.

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