In der Hautpflegewelt fällt es leicht, skeptisch zu werden: Retinol, Vitamin C, Niacinamid, Hyaluronsäure – die Liste der gefeierten Inhaltsstoffe in Cremes und Seren ist endlos. Dennoch taucht alle paar Jahre ein Wirkstoff auf, der besonders vielversprechend wirkt. Dieses Mal ist es Pterostilben, ein naher Verwandter von Resveratrol, dem bekannten Antioxidans aus Trauben. Aber lohnt sich die Aufregung um diesen Neuzugang wirklich?
Was ist Pterostilben?
Pterostilben ist ein natürlich vorkommendes Polyphenol, das in bestimmten Pflanzen wie Blaubeeren,Trauben und einigen Nüssen vorkommt. Chemisch betrachtet gehört es zur gleichen Familie wie Resveratrol, unterscheidet sich aber durch eine kleine, aber feine Eigenschaft: Pterostilben wird vom Körper besser aufgenommen und ist stabiler als Resveratrol, wodurch es effektiver wirken kann.
Während Resveratrol in Cremes und Nahrungsergänzungsmitteln seit Jahren bekannt ist, wurde Pterostilben erst kürzlich von der Hautpflegeindustrie entdeckt. Forscher:innen haben herausgefunden, dass es nicht nur antioxidativ wirkt, sondern auch die Kollagenproduktion ankurbeln und die Elastizität der Haut verbessern kann. Anders gesagt: Pterostilben kann helfen, Falten zu glätten, die Haut straffer zu machen und das jugendliche Strahlen zurückzubringen.
So wirkt der Pflanzenstoff auf die Haut
Die Haut altert aus mehreren Gründen: Sonneneinstrahlung, freie Radikale, hormonelle Veränderungen, Schlafmangel – die Liste ist lang. Alle diese Faktoren führen dazu, dass Kollagen abgebaut wird, Elastinfasern schwächer werden und die Haut an Spannkraft verliert. Pterostilben wirkt genau an diesen Stellen.
1. Antioxidative Kraft
Freie Radikale sind instabile Moleküle, die Zellen schädigen und vorzeitige Hautalterung verursachen. Pterostilben neutralisiert diese freien Radikale und schützt die Hautzellen vor oxidative Schäden.
2. Fördert Kollagen und Elastin
Kollagen und Elastin sind die Gerüste unserer Haut. Ohne sie wirkt die Haut schlaff und faltig. Studien deuten darauf hin, dass Pterostilben die Produktion dieser Proteine unterstützt, wodurch die Haut fester und elastischer wird.
3. Anti-Aging von innen und außen
Einige Forschungen legen nahe, dass Pterostilben nicht nur lokal auf der Haut wirkt, sondern auch von innen durch Nahrungsergänzungsmittel positive Effekte entfalten kann. Es kombiniert also äußerliche Pflege mit potenzieller innerer Unterstützung.
4. Mögliche aufhellende Wirkung
Erste Hinweise deuten darauf hin, dass Pterostilben das Hautbild gleichmäßiger machen und einen sanften, natürlichen Glow fördern könnte – ein Bonus, der den Hautpflege-Alltag attraktiver macht.
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Wie Pterostilben angewendet wird
Pterostilben findest du derzeit vor allem in topischen Hautpflegeprodukten wie Cremes, Seren oder Emulsionen. Um den Wirkstoff optimal zu nutzen, ist Regelmäßigkeit entscheidend. Wie bei den meisten Anti-Aging-Inhaltsstoffen zeigen sich die besten Ergebnisse bei konsequenter Anwendung, am besten zweimal täglich, morgens und abends.
Auch wenn Pterostilben antioxidative Eigenschaften hat, ersetzt es keinen Sonnenschutz. UV-Strahlen sind nach wie vor der Hauptfaktor für Hautalterung, daher solltest du täglich einen SPF von 30 oder höher verwenden.
Du kannst Pterostilben zudem gut mit anderen bekannten Anti-Aging-Wirkstoffen kombinieren, zum Beispiel Retinol, Vitamin C oder Hyaluronsäure. Achte dabei auf die richtige Reihenfolge: Seren zuerst auftragen, danach Cremes.
Da Pterostilben noch relativ neu ist, können manche Hauttypen empfindlich reagieren. Starte am besten mit einer niedrigen Konzentration und steigere die Anwendung langsam.
Die Wissenschaft hinter Pterostilben
Obwohl Pterostilben noch nicht so lange erforscht wird wie Retinol oder Vitamin C, zeigen erste Studien vielversprechende Ergebnisse. In einer Untersuchung trugen Teilnehmer:innen eine Emulsion mit Pterostilben über mehrere Wochen auf die Haut auf. Das Ergebnis:
- sichtbar festere Haut
- erhöhte Elastizität
- reduzierte Falten und feine Linien
- kleinere Poren
Die Forschenden führten sogar fluoreszierende Bildgebungsverfahren durch, um zu zeigen, dass die Epidermis (die äußere Hautschicht) dicker wurde und mehr Kollagen sowie Elastinfasern vorhanden waren.
Neben der lokalen Anwendung wird auch der orale Nutzen von Pterostilben erforscht. Einige Studien deuten darauf hin, dass es als Nahrungsergänzungsmittel antioxidative Effekte entfalten und die Hautgesundheit unterstützen könnte – ein spannender Gedanke für alle, die Hautpflege ganzheitlich angehen wollen.
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Gibt es Nebenwirkungen?
Bisher zeigen Studien und Anwenderberichte, dass Pterostilben gut verträglich ist. Da es sich um einen natürlichen Wirkstoff handelt, treten selten Irritationen auf – und meist nur, wenn die Haut empfindlich auf neue Inhaltsstoffe reagiert. Wie immer gilt: Vor dem ersten großflächigen Auftragen solltest du einen kleinen Hauttest durchführen.
Bildquellen
- Pterostilben: iStockphoto.com/ CoffeeAndMilk

