Kopfschmerzen durch Heuschnupfen? Das steckt dahinter

Heuschnupfen und Kopfschmerzen Zusammenhang

Wer unter Heuschnupfen leidet, kennt die typischen Symptome: juckende, laufende oder verstopfte Nase, juckende oder tränende Augen und unkontrollierbares Niesen. Doch Heuschnupfen (auch bekannt als allergische Rhinitis) kann weit über diese lästigen Symptome hinausgehen. Viele Betroffene klagen auch über Kopfschmerzen – doch was hat es damit auf sich?

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Heuschnupfen löst durch eine Nebenhöhlenentzündung drückende Sinusitis-Kopfschmerzen, oder durch Entzündungsbotenstoffe pochende Migräne aus
  • Allergiker haben laut einer Studie ein 1,5-fach erhöhtes Kopfschmerzrisiko, unabhängig von der Schmerzart
  • Eine falsche Selbstdiagnose ist häufig: Viele der vermeintlichen “Sinus-Kopfschmerzen” sind tatsächlich Migräne
  • Langfristige Linderung bringt nur die Allergiebehandlung (Immuntherapie) kombiniert mit Migräneprophylaxe

Was ist Heuschnupfen?

 Bei Heuschnupfen handelt es sich um eine allergische Reaktion, die auftritt, wenn das Immunsystem auf harmlose Substanzen – in diesem Fall Pollen – überreagiert. Jene Überreaktionen sind dabei weit verbreitet: etwa einer von fünf Erwachsenen in Deutschland und Österreich leidet unter Heuschnupfen.

Während Niesanfälle, eine laufende oder verstopfte Nase und juckende Augen zu den häufigsten Symptomen zählen, können bei einigen Menschen auch Kopfschmerzen auftreten.

Mehr dazu: Frühlingskopfschmerzen? So bleibt dein Kopf fit und entspannt

Arten von Kopfschmerzen bei Heuschnupfen

Doch nicht alle Kopfschmerzen sind gleich. Bei Heuschnupfen können insbesondere zwei Arten von Kopfschmerzen auftreten: Sinusitis-Kopfschmerzen und Migräne.

Sinusitis-Kopfschmerzen

Sinusitis-Kopfschmerzen entstehen durch die Schwellung und Verstopfung der Nasennebenhöhlen. Diese Verstopfung führt zu einem Druckaufbau, der Schmerzen im vorderen Teil des Kopfes oder hinter den Wangen verursacht.

Der Schmerz fühlt sich oft dumpf und drückend an und kann von Gesichtsschmerzen begleitet sein.

Migräne

Ähnlich wie Sinusitis kann auch Migräne durch Umweltallergien ausgelöst werden.

Diese Kopfschmerzen äußern sich durch pochende Schmerzen auf einer Seite des Kopfes und gehen oft mit Übelkeit und Lichtempfindlichkeit einher. Interessanterweise wird eine Vielzahl der Kopfschmerzen, die auf Sinusprobleme zurückgeführt werden, tatsächlich durch Migräne verursacht.

Zusammenhang zwischen Heuschnupfen und Kopfschmerzen

Heuschnupfen kann zu Entzündungen der Nasen- und Nasennebenhöhlen führen, eine Erkrankung, die als Rhinosinusitis bekannt ist. Diese Entzündung kann gelegentlich Kopfschmerzen auslösen. Gleichzeitig kann das freigesetzte Histamin zu einer Migräne führen.

Wie oft dies allerdings passiert, ist in Expertenkreisen umstritten. Denn Kopfschmerzen gelten nicht als typisches Symptom von Heuschnupfen und treten eher bei schwerer Entzündung auf. Viele Mediziner:innen vermuten deshalb, dass die meisten Kopfschmerzen, die Patienten auf Allergien wie Heuschnupfen zurückführen, andere Gründe haben.

Ein gewisser Zusammenhang kann dennoch nicht abgestritten werden. So zeigt etwa eine Studie aus dem Jahr 2006 einen Zusammenhang zwischen Migräne und Atemwegs- oder Allergieerkrankungen wie Asthma, Heuschnupfen und chronischer Bronchitis auf: Menschen mit diesen Symptomen haben mit einem Faktor von 1.5 häufiger Kopfschmerzen.

Die Forscher:innen verdeutlichen dabei, dass die Art der Kopfschmerzen (also Migräne oder Sinusitus) auf diese Korrelation keinen Einfluss hat. Heuschnupfen kann somit also sowohl Migräne, als auch Sinusitus-Kopfschmerzen auslösen.

Diagnose

Um herauszufinden, ob deine Kopfschmerzen tatsächlich mit Heuschnupfen zusammenhängen, sollte erstmal geklärt werden, ob du wirklich Allergien hast. Dafür können Allergietests wie Hauttests oder Bluttests durchgeführt werden, um spezifische Allergene zu identifizieren.

Behandlung und Management von Kopfschmerzen bei Heuschnupfen

Glücklicherweise gibt es verschiedene Ansätze, um Heuschnupfen und die damit verbundenen Kopfschmerzen zu behandeln. Die Behandlung der zugrunde liegenden Allergie ist entscheidend und umfasst Antihistaminika, abschwellende Mittel und Kortikosteroide.

Darüber hinaus können Hausmittel wie das Auftragen von warmen, feuchten Waschlappen auf das Gesicht, viel Flüssigkeit trinken oder das Inhalieren von Dampf Linderung bringen.

Eine Immuntherapie, wie Allergiespritzen oder sublinguale Immuntherapie, kann ebenfalls zur langfristigen Reduktion der Allergiesymptome beitragen.

Wann du einen Arzt aufsuchen solltest

Ungeachtet von Medikamenten und Hausmitteln gibt es dennoch Situationen, in denen du einen Arzt aufsuchen solltest.

Wenn die Kopfschmerzen wiederkehrend oder sich verschlimmernd sind und mit anderen Symptomen wie Übelkeit, Licht- oder Geräuschempfindlichkeit einhergehen, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch wenn Schmerzmittel nicht wirken oder die Kopfschmerzen den Alltag beeinträchtigen, sollte ein Arzt konsultiert werden.

Fazit: Heuschnupfen und Kopfschmerzen

 Heuschnupfen kann nicht nur lästige Symptome wie eine laufende Nase und juckende Augen verursachen, sondern auch manchmal zu Kopfschmerzen führen. Diese Kopfschmerzen können durch Sinusitis oder Migräne ausgelöst werden und sind oft das Ergebnis von Entzündungen der Nasen- und Nasennebenhöhlen.

Es ist wichtig, die Auslöser zu vermeiden und geeignete Behandlungsmaßnahmen zu ergreifen. Nur so kannst du die Symptome lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

FAQs zu Heuschnupfen und Kopfschmerzen

Welche Kopfschmerztypen löst Heuschnupfen aus?

Heuschnupfen kann Sinusitis-Kopfschmerzen (durch Nebenhöhlenschwellung) und Migräne (pochende Schmerzen mit Übelkeit) verursachen. Eine Studie zeigt, dass Allergiker ein 1,5-fach höheres Kopfschmerzrisiko haben.

Warum lösen Pollen Kopfschmerzen aus?

Allergische Entzündungen der Nasennebenhöhlen (Rhinosinusitis) führen zu Druck und Schmerzen im Gesichtsbereich. Gleichzeitig triggern Histamin und Entzündungsbotenstoffe Migräneanfälle bei vorbelasteten Personen.

Wie unterscheide ich Sinus- von Migränekopfschmerzen?

Sinusitis-Schmerzen sind dumpf-drückend und umfassen Stirn/Wangen, Migräne äußert sich als einseitiges Pochen mit Lichtempfindlichkeit/Übelkeit. Achtung: Viele “Sinus-Kopfschmerzen” sind tatsächlich Migräne!

Welche Behandlung hilft akut?

Antihistaminika (Cetirizin) und abschwellende Nasensprays lindern Nebenhöhlenentzündungen. Bei Migräne sind spezifische Migränemedikamente (Triptane) nötig – Kortikoid-Nasensprays reduzieren Entzündungen langfristig.

Wann sollte ich zum Arzt gehen?

Bei anhaltenden Schmerzen, Versagen von Schmerzmitteln oder neurologischen Symptomen (z.B. Sehstörungen). Auch wenn Kopfschmerzen den Alltag beeinträchtigen, ist eine Allergiediagnostik ratsam.

Bildquellen

  • Heuschnupfen und Kopfschmerzen: istock

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