Niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft: Ein Grund zur Sorge?

Niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft

Die Schwangerschaft ist eine aufregende Zeit, die jedoch zahlreiche körperliche Veränderungen mit sich bringt. Eine häufige Begleiterscheinung ist niedriger Blutdruck, der in der Schwangerschaft besonders in den ersten Monaten auftreten kann. Viele werdende Mütter fühlen sich dadurch müde, abgeschlagen und schwindelig. Doch ist dieser Druckabfall gefährlich, was sind die zugrunde liegenden Ursachen und wie können die Beschwerden gelindert werden?

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Niedriger Blutdruck ist in der Schwangerschaft häufig und tritt oft in den ersten Monaten auf
  • Ursachen können hormonelle Veränderungen, Eisenmangel oder Schilddrüsenerkrankungen sein
  • Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sind wichtige Maßnahmen zur Linderung der Symptome
  • Kalte Duschen, Saunagänge und das Hochlegen der Beine können zusätzlich den Kreislauf unterstützen
  • Bei starken Symptomen wie Schwindel und Ohnmacht sollte ein Arzt aufgesucht werden

Ursachen und Symptome

1. Hormone und Herz-Kreislaufsystem

Während der Schwangerschaft unterliegt das Herz-Kreislaufsystem hormonellen Veränderungen, die in der Regel zu einem leichten Abfall des Blutdrucks und einer Beschleunigung des Pulses führen.

So zeigt etwa eine Langzeitstudie aus dem Jahr 2012, dass der Blutdruck in einer gesunden Schwangerschaft im zweiten Trimester ein statistisch signifikantes Tief erreicht.

Der systolische Blutdruck (SBP) der untersuchten Probanten war im Vergleich zum nicht-schwangeren Zustand im Durchschnitt um 6,2 bis 7,2 mmHg niedriger, während der diastolische Blutdruck (DBP) und der mittlere arterielle Druck (MAP) um 4,5 bis 9,8 mmHg reduziert waren.

Obwohl Blutdruckwerte um 120/80 normalerweise als optimal gelten, gibt es keinen allgemein gültigen Wert für zu niedrigen Blutdruck. Einige Frauen haben selbst bei einem Blutdruck von 90/60 keine Probleme.

Mehr dazu:  Übelkeit während der Schwangerschaft: Wirst du betroffen sein?

2. Eisenmangel und Schilddrüsenerkrankungen

Problematisch wird es jedoch, wenn die Blutdruck-Regulation nicht mehr richtig funktioniert und Symptome wie Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen auftreten.

Darüber hinaus können auch Eisenmangel oder Schilddrüsenerkrankungen zu niedrigem Blutdruck führen, da sie eine unzureichende Sauerstoffversorgung des Körpers und ähnliche Symptome hervorrufen. Unregelmäßige oder falsche Ernährung können ebenfalls Müdigkeit und Schwindel verursachen.

Mittel gegen niedrigen Blutdruck

1. Durch Bewegung den Körper aktivieren

Sind organische Ursachen ausgeschlossen, haben schwangere Frauen verschiedene Möglichkeiten, um ihre Beschwerden selbst zu lindern. Bewegung spielt dabei eine zentrale Rolle.

Regelmäßiger Sport hilft dem Körper nicht nur, sich besser auf die Geburt vorzubereiten, sondern kann auch Symptome wie Müdigkeit und Schwindel lindern. Geeignete Aktivitäten sind Schwimmen, Yoga und Spaziergänge, solange der Bauch nicht durch Sprünge oder Körperkontakt belastet wird.

Mehr dazu: Pränatales Yoga: Wie es Körper, Geist und Baby stärkt

2. Ausgewogene Ernährung

Darüber hinaus ist eine ausgewogene Ernährung entscheidend. Schwangere sollten regelmäßig essen und ausreichend trinken – mindestens 1,5 Liter täglich.

Kaffee oder schwarzer Tee sind in Maßen erlaubt und können Kopfschmerzen lindern, die durch niedrigen Blutdruck verursacht werden. Hingegen sollten Getränke wie Limonaden und Softdrinks mit Koffein und Zucker vermieden werden.

3. Weitere Tipps und Hausmittel

Falls Bewegung und Ernährung nicht ausreichen, gibt es weitere Maßnahmen, um den Kreislauf anzuregen.

Kalte Duschen und Saunagänge können helfen, sofern die Frau bereits vor der Schwangerschaft regelmäßig die Sauna besucht hat. Das Hochlegen der Beine und langsames Aufstehen nach dem Schlafen können ebenfalls den Kreislauf unterstützen.

Wann zum Arzt?

Obwohl niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft meist harmlos ist, sollten Frauen bei starken Symptomen wie Schwindel und Ohnmachtsanfällen einen Arzt aufsuchen.

So bestätigt etwa eine Studie aus dem Jahr 2007 , dass niedriger diastolischer Blutdruck während der Schwangerschaft kein Risikofaktor für perinatale Todesfälle ist, vorausgesetzt, die Dauer der Schwangerschaft wird berücksichtigt.

In dieser Studie zeigt sich, dass Frauen, deren Babys perinatale Todesfälle erlitten, keinen signifikant niedrigeren diastolischen Blutdruck hatten als Frauen, deren Babys überlebten.

In seltenen Fällen kann extrem niedriger Blutdruck allerdings auf eine Eileiterschwangerschaft hinweisen, die sofortige medizinische Hilfe erfordert. Blutdruckkontrollen gehören zu jeder Vorsorgeuntersuchung in der Schwangerschaft und helfen, mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Blutdruck in der Schwangerschaft sicher managen

Niedriger Blutdruck während der Schwangerschaft ist weit verbreitet und in den meisten Fällen ungefährlich. Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und einfache Hausmittel können helfen, die Symptome zu lindern.

Bei starken Beschwerden sollten werdende Mütter jedoch ärztlichen Rat einholen, um ernsthafte Ursachen auszuschließen. Es ist wesentlich, auf den eigenen Körper zu hören und bei Bedarf Unterstützung zu suchen, um eine gesunde und glückliche Schwangerschaft zu ermöglichen.

FAQs zu niedrigen Blutdruck und Schwangerschaft

Was sind die häufigsten Ursachen für niedrigen Blutdruck während der Schwangerschaft?

Niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft wird häufig durch hormonelle Veränderungen im Herz-Kreislaufsystem verursacht. Weitere mögliche Ursachen sind Eisenmangel und Schilddrüsenerkrankungen, die zu einer schlechten Sauerstoffversorgung des Körpers führen können.

Welche Symptome treten bei niedrigem Blutdruck in der Schwangerschaft auf?

Typische Symptome von niedrigem Blutdruck während der Schwangerschaft sind Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Einige Frauen können auch Ohnmacht erleben.

Wie kann man niedrigen Blutdruck in der Schwangerschaft behandeln?

Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sind entscheidend. Regelmäßiger Sport wie Schwimmen, Yoga und Spaziergänge kann helfen. Schwangere sollten auch regelmäßig essen und ausreichend trinken – mindestens 1,5 Liter am Tag.

Welche Hausmittel können bei niedrigem Blutdruck in der Schwangerschaft helfen?

Kalte Duschen, Saunagänge, das Hochlegen der Beine und langsames Aufstehen nach dem Schlafen können den Kreislauf unterstützen und die Symptome lindern.

Wann sollte man bei niedrigem Blutdruck in der Schwangerschaft einen Arzt aufsuchen?

Wenn starke Symptome wie Schwindel und Ohnmacht auftreten, sollten werdende Mütter einen Arzt aufsuchen. Extrem niedriger Blutdruck kann in seltenen Fällen auf eine Eileiterschwangerschaft hinweisen, die sofortige medizinische Hilfe erfordert.

Ist niedriger Blutdruck während der Schwangerschaft gefährlich?

Meistens ist niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft harmlos. Dennoch ist es wichtig, bei starken Beschwerden einen Arzt zu konsultieren, um ernsthafte Ursachen auszuschließen.

Welche Rolle spielt die Ernährung bei der Behandlung von niedrigem Blutdruck in der Schwangerschaft?

Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind wichtig. Kaffee oder schwarzer Tee können in Maßen Kopfschmerzen lindern, während Limonaden und Softdrinks vermieden werden sollten.

Kann regelmäßige Bewegung helfen, niedrigen Blutdruck in der Schwangerschaft zu verbessern?

Ja, regelmäßige Bewegung kann den Körper besser auf die Geburt vorbereiten und die Symptome von niedrigem Blutdruck lindern. Aktivitäten wie Schwimmen, Yoga und Spaziergänge sind besonders empfehlenswert.

Bildquellen

  • Niedriger-Blutdrucl-Schwangerschaft: bernardbodo / istock

Vorgeschlagene Artikel

Melde dich für unseren Newsletter an

Keine Sorge, wir spamen dich nicht zu ;) Du bekommst 1-mal jede 2 Wochen die beliebtesten Beiträge und Videos von uns.