So greift der Winter die Haut an
Die Semesterferien stehen vor der Tür – ob Skifahren in den Alpen, ein winterlicher Städtetrip oder entspannte Tage in einer verschneiten Berghütte: Der Winter bietet zahlreiche Abenteuer und Auszeiten. Doch gerade in dieser Jahreszeit ist die Haut besonderen Belastungen ausgesetzt. Die kalte, trockene Luft draußen und die trockene Heizungsluft drinnen können die Haut strapazieren, sie austrocknen und zu Rissen führen.
Besonders bei kleinen Verletzungen ist eine schnelle und gründliche Versorgung entscheidend, um Infektionen zu vermeiden und die Heilung zu fördern. Dr. Tobias Peinhaupt, Facharzt für Dermatologie, teilt wertvolle Tipps zur richtigen Hautpflege und erklärt, welche Produkte in deiner Haus- und Reiseapotheke in der kalten Jahreszeit nicht fehlen dürfen.
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Warum die Haut im Winter besondere Pflege braucht
Die winterliche Kälte sorgt dafür, dass die Haut schnell austrocknet. Gerade im Gesicht, an den Händen und den Lippen kann es schnell zu schuppigen, rissigen Stellen kommen. Das liegt daran, dass kalte Luft weniger Feuchtigkeit enthält und unsere Haut durch ständige Temperaturschwankungen (draußen kalt, drinnen warm) besonders beansprucht wird.
Die Haut verliert im Winter schneller Wasser, was sie empfindlicher macht und das Risiko für kleine Risse oder Verletzungen erhöht. Daher ist es umso wichtiger, die Haut intensiv zu pflegen. Dr. Peinhaupt teilt wertvolle Tipps, die insbesondere bei winterlichen Outdoor-Aktivitäten helfen, die Haut optimal zu schützen und vor den Belastungen der kalten Jahreszeit zu bewahren:
- Feuchtigkeit spenden: Verwende reichhaltige Feuchtigkeitscremes, die speziell für den Winter entwickelt wurden. Diese enthalten oft zusätzliche Fette, die eine schützende Barriere gegen die Kälte bilden.
- Hände und Lippen besonders pflegen: Die Hände sind besonders von der winterlichen Trockenheit betroffen. Ein Handbalsam oder eine Handcreme mit einem hohen Fettanteil hilft, die Haut weich zu halten. Auch für die Lippen sollte ein pflegender Lippenbalsam nicht fehlen.
- Sanfte Reinigung: Zu aggressive Reinigungsmittel trocknen die Haut noch weiter aus. Nutze milde, feuchtigkeitsspendende Reinigungsprodukte.
- Haut nicht zu heiß waschen: Heißes Wasser kann die Haut zusätzlich austrocknen. Wähle lieber lauwarmes Wasser, um deine Haut zu schonen.
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Was darf in deiner Winter-Reiseapotheke nicht fehlen?
Im Alpin-Urlaub möchte niemand kostbare Zeit in der Apotheke verbringen oder gar einen Arztbesuch riskieren. Daher ist eine gut durchdachte Reiseapotheke unerlässlich. Die kalte, trockene Luft setzt der Haut besonders zu, weshalb die richtige Wund- und Hautpflege unverzichtbar wird. Um Frostbeulen und rissige Hände zu vermeiden, sollten feuchtigkeitsspendende Cremes und Salben auf keinen Fall fehlen. Darüber hinaus empfiehlt der Dermatologe, noch folgende wichtige Utensilien in das Gepäck zu packen.
1. Wunddesinfektionsmittel
Ein gutes Wunddesinfektionsmittel ist wichtig, da durch die trockene Haut schneller Risse und kleine Verletzungen entstehen können. Besonders bei Wunddesinfektionsmitteln sollte darauf geachtet werden, dass sie gegen ein breites Spektrum an Krankheitserregern wirksam und gut verträglich sind. Ergänzend sollte man auch immer ein Händedesinfektionsmittel mitführen.
2. Sterile Wundauflagen und Pflaster
Sterile Wundauflagen und Pflaster schützen Wunden vor weiteren Verletzungen und Keimen. In der kalten Jahreszeit sind sie besonders wichtig, um kleine Risse oder Schnittwunden schnell und sicher abzudecken. Pflaster gibt es in verschiedenen Größen, sodass sowohl kleinere als auch größere Wunden abgedeckt werden können. Sie verhindern das Eindringen von Schmutz und fördern so eine schnellere Heilung.
3. Schmerzstillende Medikamente
Schmerzstillende Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol lindern Schmerzen und reduzieren Entzündungen bei kleineren Verletzungen. Sie sind besonders hilfreich bei Prellungen, Zerrungen oder kleinen Schnittwunden. Ibuprofen wirkt zusätzlich entzündungshemmend, während Paracetamol vor allem schmerzlindernd wirkt. Beide Medikamente sollten stets in der empfohlenen Dosierung verwendet werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
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4. Pinzette und Schere
Vergiss nicht, die richtigen Wundversorgungs-Werkzeuge in deine Reiseapotheke zu packen. Eine Pinzette ist ideal, um Schmutz oder Splitter aus Wunden zu entfernen, ohne diese weiter zu verletzen. Eine Schere ist notwendig, um Pflaster oder Verbände in die passende Größe zu schneiden. Beide Werkzeuge sollten sauber und desinfiziert gehalten werden, um Keimübertragungen zu vermeiden. Sie gehören zu den grundlegenden Utensilien einer gut ausgestatteten Hausapotheke.
5. Wundgele
Wundgele unterstützen die Heilung und schützen die Wunde vor Infektionen. Sie fördern die feuchte Wundheilung, was nachweislich den Heilungsprozess beschleunigt und die Narbenbildung minimiert. Gels mit antibakteriellen Inhaltsstoffen wie Octenidin bieten zusätzlich Schutz vor Keimen. Diese Gele sind besonders praktisch, da sie einfach aufzutragen sind und keine Rückstände hinterlassen.
6. Sonnenschutz
Neben der Kälte ist auch die Sonne im Winter nicht zu unterschätzen – besonders in den Bergen, wo die UV-Strahlung durch die Höhenlage und Schneereflektion verstärkt wird. Eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor schützt vor Sonnenbrand und beugt langfristigen Hautschäden vor, während pflegende Inhaltsstoffe die Haut vor dem Austrocknen bewahren.
Nach einem Tag an der frischen Luft hilft eine After-Sun-Lotion, die Haut zu beruhigen und mit Feuchtigkeit zu versorgen. Produkte mit Aloe Vera oder Panthenol wirken kühlend, lindern Rötungen und unterstützen die Regeneration, damit die Haut geschmeidig bleibt.
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Octenidin – der perfekte Wirkstoff für den Winter?
Bei der Wundversorgung kommt es darauf an, Keime effektiv zu bekämpfen, ohne die Haut unnötig zu reizen. Octenidin ist ein Desinfektionswirkstoff, der sich für oberflächliche Wunden, Risse und kleine Verbrennungen bewährt hat. Gerade im Winter ist es besonders schonend zur oft strapazierten Haut.
“Der Wirkstoff ist effektiv gegen eine Vielzahl von Bakterien, Viren und Pilzen, ohne dabei die verwundete Haut zu reizen oder zu brennen”, unterstreicht Dr. Peinhaupt. Das macht Octenidin zu einem idealen Begleiter, auch für Kinder und empfindliche Haut. Zudem ist es farblos, wodurch sich die Wundheilung leichter überwachen lässt. Ein echtes Must-have in jeder Winter-Reiseapotheke!
Erste Hilfe: So versorgst du kleine Verletzungen richtig
Egal, wohin die Reise geht – die grundlegenden Schritte der Wundversorgung bleiben stets gleich, so Dr. Peinhaupt: “Reinigen, Desinfizieren, Abdecken.” Zuerst sollten die Hände gründlich gewaschen oder mit einem Desinfektionsmittel gereinigt werden. Danach erfolgt die sorgfältige Reinigung der Wunde: Verschmutzungen lassen sich vorsichtig mit Trinkwasser entfernen, während sichtbare Rückstände mit einer desinfizierten Pinzette behutsam entfernt werden können.
Sollte es bluten, hilft ein sanfter Druck mit einem sterilen Tuch, um die Blutung zu stoppen. Besonders bei der trockenen Winterhaut treten schnell kleine Risse auf, weshalb es wichtig ist, diese sofort zu desinfizieren und mit einer feuchtigkeitsspendenden Wundcreme zu behandeln. “Jede Wunde, auch kleine Verletzungen, sollte desinfiziert werden, um eine Infektion zu verhindern”, erklärt der Dermatologe.
Danach ist es ratsam, die Wunde mit einem Wundgel zu versorgen, um die Heilung zu fördern. Abschließend wird die Wunde mit einem sterilen Verband oder Pflaster geschützt, um sie vor weiteren Verunreinigungen zu bewahren. Besonders im Urlaub ist es wichtig, die Wunde weiterhin zu beobachten, um mögliche Infektionsanzeichen frühzeitig zu erkennen.
Wann solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen?
Trotz aller Vorsicht gibt es Situationen, in denen professionelle Hilfe notwendig ist. Starke Blutungen, die sich nicht durch Druck stillen lassen, erfordern sofortige medizinische Versorgung. Auch tiefe oder klaffende Wunden, die genäht werden müssen, sollten nicht unbehandelt bleiben. Besonders heikel sind Verletzungen an empfindlichen Stellen wie den Augen, Lippen oder Genitalien.
Falls die Wunde verunreinigt wurde, beispielsweise durch einen rostigen Nagel oder Erdkontakt, ist Vorsicht geboten. Bisswunden, egal ob durch Tiere oder Menschen, bergen ein hohes Infektionsrisiko und sollten unbedingt ärztlich begutachtet werden.
Gleiches gilt für großflächige oder schwerwiegende Verbrennungen durch heiße Getränke oder Glühwein. Falls sich um eine Wunde herum Rötung, Schwellung, Eiterbildung oder starke Schmerzen entwickeln, könnte dies ein Zeichen für eine Infektion sein, die medizinisch behandelt werden muss. Zudem sollte man sich vor einer Reise vergewissern, dass der eigene Tetanusschutz aktuell ist.
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Gut vorbereitet ist halb gewonnen!
Die Semesterferien sind die perfekte Zeit für winterliche Abenteuer. Doch ob du nun mit dem Snowboard die Pisten hinunterjagst, eine verschneite Stadt erkundest oder dich am Kamin mit einem heißen Kakao aufwärmst – kleine Verletzungen oder Erkältungen können schnell passieren.
Mit einer gut ausgestatteten Winter-Reiseapotheke kannst du dich und deine Mitreisenden optimal versorgen und entspannt in dein Abenteuer starten. Denn nichts ist ärgerlicher, als die schönste Zeit des Jahres mit vermeidbaren Gesundheitsproblemen zu verbringen. Packe also mit Bedacht, denke an Octenidin für eine schnelle und sanfte Wundversorgung.