Man kennt es: Frauen haben ihre Vorsorgetermine fein säuberlich geplant, während Männer oft fragen: „Wann war nochmal der nächste Termin?“ Der November richtet traditionell den Blick auf die Gesundheit von Männern und eine neue Studie von Vorwerk Österreich in Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Meinungsforschungsinstitut TQS zeigt nun eindrucksvoll, dass viele Männer in Sachen Longevity noch Nachholbedarf haben.
Jeder vierte Mann bewegt sich kaum, viele werden erst auf ärztlichen Rat aktiv. Während Frauen gesunde Routinen breiter im Alltag verankern, besteht bei Männern besonders in den Bereichen Ernährung, Schlaf, Stressmanagement und Vorsorge noch deutliches Potenzial.
Longevity verstehen: Mehr als nur Sport
Longevity – also das möglichst gesunde Altern – umfasst weit mehr als Sport allein. Es geht um Ernährung, Schlaf, Stressbewältigung und regelmäßige Vorsorge. Die Praxis zeigt: Frauen integrieren diese Prinzipien oft automatisch in ihren Alltag. 79 % achten auf ausreichend Schlaf, 72 % auf ausgewogene Ernährung und rund ein Drittel (31 %) hat feste Entspannungsrituale.
Männer hingegen schneiden nur in einigen Bereichen gut ab – beim Sport liegt die Quote zwar leicht vorne, doch insgesamt wird Potenzial verschenkt. Laut der Vorwerk/TQS-Studie achten 73 % der Männer bewusst auf Schlaf, 61 % auf Ernährung, doch nur 47 % nehmen regelmäßig Vorsorgetermine wahr.
Besonders auffällig: Nur jeder fünfte Mann (19 %) hat feste Routinen für Stressbewältigung oder Achtsamkeit. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Wissen vorhanden ist, die Umsetzung im Alltag aber häufig fehlt. Longevity ist somit kein einzelnes Handeln, sondern das Zusammenspiel vieler gesunder Gewohnheiten.
Bewegung: Jeder vierte Mann bleibt inaktiv
Man könnte meinen, dass Männer beim Sport führend sind – und teilweise stimmt das. Doch rund ein Viertel der Männer (26 %) treibt gar keinen Sport und weitere 12 % werden erst auf ärztlichen Rat aktiv. Sieben von zehn geben zwar an, sich täglich oder mehrmals pro Woche außerhalb klassischer Sporteinheiten zu bewegen, doch nur 54 % betreiben gezieltes Training regelmäßig.
Der Hauptgrund für die Inaktivität? Fehlende Motivation (57 %). Julia Menzl von Vorwerk Österreich sagt dazu: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass Männer wissen, was gut für sie ist – handeln aber zu selten konsequent. Bewegung, Ernährung, Vorsorge und Schlafroutinen sind keine Einzelmaßnahmen, sondern die Basis für ein gesundes Leben. Wer sie zur Gewohnheit macht, investiert langfristig in sich selbst.“
Die Realität zeigt: Wer erst aktiv wird, wenn gesundheitliche Probleme auftauchen, verschenkt wertvolles Potenzial. Regelmäßige Bewegung stärkt nicht nur Herz und Kreislauf, sondern auch mentale Fitness, Stressresistenz und Lebensqualität. Ein kleiner Schritt pro Tag kann hier den Unterschied machen.
Vorsorge: Männer hinken hinterher
Die Studie bestätigt eindeutig, dass Männer in Sachen Prävention weniger ambitioniert sind. Nur etwa jeder zweite Mann (47 %) nimmt regelmäßig Kontrolltermine wahr. Fachärztliche Untersuchungen werden noch seltener gemacht: Sehtests etwa nur von 56 %, Blutwerte oder Vitaldaten regelmäßig von rund 53 %.
Nahrungsergänzungsmittel setzen 32 % gezielt ein, mentale Gesundheit aktiv fördern nur 28 %. Alarmierend: 11 % ergreifen überhaupt keine Vorsorgemaßnahmen. Dieses Verhalten zeigt, dass Bewusstsein vorhanden ist, Routinen jedoch fehlen. Viele Männer handeln erst, wenn Beschwerden auftreten – ein Ansatz, der langfristig die eigene Gesundheit gefährdet.
Vorsorge ist jedoch zentral für Longevity: Frühe Checks können Erkrankungen erkennen, bevor sie die Lebensqualität einschränken. Wer hier aktiv wird, investiert nicht nur in die Länge, sondern auch in die Qualität seines Lebens.
Schlaf und Ernährung: Die unterschätzten Hebel
Schlaf und Ernährung sind fundamentale Bausteine für ein gesundes Leben. Doch nur rund ein Drittel der Männer beschreibt den eigenen Schlaf als wirklich erholsam, 40 % leiden unter leichtem oder unterbrochenem Schlaf. Feste Rituale vor dem Zubettgehen existieren bei 68 % nicht. Lesen (16 %), Bildschirmverzicht (7 %) oder ein Kräutertee (6 %) sind die Ausnahme. Einen regelmäßigen Schlafrhythmus zwischen 22 und 23 Uhr halten nur 34 %.
Ähnlich pragmatisch zeigt sich das Ernährungsverhalten: 61 % achten auf ausgewogene Kost, 55 % kochen regelmäßig mit frischen Zutaten, 52 % essen ausreichend Obst und Gemüse. Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte oder Hülsenfrüchte spielen nur bei 26 % eine Rolle. Fast die Hälfte (42 %) versucht, Fertigprodukte zu vermeiden, greift aber trotzdem regelmäßig zu schnellen Lösungen.
Diese Zahlen machen deutlich: Es gibt ungenutztes Potenzial. Kleine Veränderungen, wie regelmäßige Mahlzeiten, frische Zutaten oder ein fester Schlafrhythmus, können langfristig Regeneration, Energie und mentale Leistungsfähigkeit steigern.
Kleine Schritte, große Wirkung
Die neue Vorwerk/TQS-Studie zeigt eindrucksvoll: Männer verfügen über Wissen zu gesunder Lebensführung, setzen dieses jedoch selten konsequent um. Jeder vierte Mann bewegt sich kaum, Vorsorgetermine werden häufig verschoben, Schlaf- und Ernährungsroutinen fehlen, und Stressmanagement bleibt unterrepräsentiert.
Longevity ist kein Perfektionismus, sondern die bewusste Integration kleiner, gesunder Routinen in den Alltag. Wer regelmäßig Sport treibt, auf Ernährung und Schlaf achtet, Stress reduziert und Vorsorge wahrnimmt, steigert nicht nur die Lebensdauer, sondern auch die Lebensqualität.
Der Internationale Männertag am 19. November bietet einen guten Anlass, diese Themen bewusst anzugehen. Jeder Schritt in Richtung gesunder Gewohnheiten zählt – und langfristig zahlt sich jeder einzelne davon aus.
Bildquellen
- Vorsorgeuntersuchung Männer: skynesher/ iStockphoto.com

