Welttag der Bienen: Das haben wir ihnen alles zu verdanken

Honig – das goldene Naturprodukt – ist nicht nur ein beliebtes Süßungsmittel, sondern auch seit Jahrhunderten ein geschätzter Inhaltsstoff in der Hautpflege. In Zeiten von Klimawandel, Artensterben und wachsendem Umweltbewusstsein rückt jedoch eine andere Dimension des Honigs in den Vordergrund: seine ökologische Bedeutung. Denn ohne die Bienen, die den Honig produzieren, stünde weit mehr auf dem Spiel als nur ein Beautyprodukt.

Bienen: Kleine Tiere mit globaler Wirkung

Ohne Bienen wäre unser Alltag kaum wiederzuerkennen. Die meisten Obst- und Gemüsesorten sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen, allen voran durch Honig- und Wildbienen. Rund 75 % aller Nutzpflanzen weltweit profitieren laut der UN von der Bestäubung durch Tiere – ein ökologischer Service, der unbezahlbar ist.

Wie Monokulturen und Pestizide das Ökosystem bedrohen

Doch Bienenpopulationen sind unter Druck: Monokulturen, Pestizide, Klimawandel und Krankheiten setzen ihnen massiv zu. Vor allem Wildbienenarten verschwinden zunehmend aus Agrarlandschaften, was nicht nur für die Artenvielfalt dramatisch ist, sondern auch für die Ernährungssicherheit des Menschen.

„Bienen sind eine Schlüsselart – wenn sie leiden, geraten ganze Ökosysteme aus dem Gleichgewicht.“, sagt Anya Dale, Creative Buyer bei Lush. Die Kosmetikmarke arbeitet seit Jahren mit kleinen, nachhaltigen Honiglieferant:innen zusammen – auch aus Überzeugung: „Unser Team legt den Fokus auf Lieferant:innen, die für Lush hochwertige Inhaltsstoffe produzieren und sich gleichzeitig dafür einsetzen, die Welt lusher (zu Deutsch: besser) zu hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben.“

Monokulturen, Pestizide, Klimawandel und Krankheiten bedrohen Bienen – mit gravierenden Folgen für Artenvielfalt, Ökosysteme und Ernährungssicherheit

Zwischen Wildnis und Verantwortung

Honig ist nicht gleich Honig – auch nicht in der Kosmetik. Während konventioneller Honig oft aus industriellen Großbetrieben stammt, in denen Bienen stressanfälligen Bedingungen ausgesetzt sind, setzen nachhaltige Produzent:innen auf bienenfreundliche Methoden, kurze Lieferketten und faire Preise für Imker:innen.

Ein Beispiel ist der von Lush bezogene Honig aus Sambia, das sogenannte “Zambezi-Gold”, das aus wilden Bienenstöcken geerntet wird. „Dieser Honig hat eine einzigartige dunkle Bernsteinfarbe und ein reichhaltiges, rauchiges Aroma.“, erklärt Anya Dale.

Die Bienen dort leben in ihrer natürlichen Umgebung in der Wildnis – ohne Eingriffe, ohne Zuckerfütterung, ohne künstliche Königinnenzucht. Das schont nicht nur die Tiere, sondern bewahrt auch die natürliche Pflanzenvielfalt, da die Bienen zur Bestäubung lokaler Wildpflanzen beitragen.

Ethische Kosmetik: Authentizität statt Label

Bienenfreundlichkeit bedeutet bei Lush mehr als ein hübsches Etikett. Anya Dale erklärt, wie genau hingeschaut wird: „Wir arbeiten mit Imker:innen zusammen, die das Wohlergehen der Bienenvölker in den Vordergrund stellen“, sagt Dale. Dazu gehören Kriterien wie ortsfeste Bienenstöcke, genug Futter für die Tiere und der Verzicht auf Praktiken wie das Stutzen der Flügel. Industriell produzierter Honig hat da keinen Platz.

Auch beim Thema Tierversuche ist die Haltung klar: „Alle Lush-Produkte sind seit jeher zu 100 % frei von Tierversuchen.“ Mit dem internationalen Lush Prize fördert das Unternehmen zudem gezielt tierversuchsfreie Forschung – über drei Millionen Dollar sind bisher in Projekte auf der ganzen Welt geflossen.

Nachhaltige Rohstoffe mit sozialem Impact

Doch nicht nur ökologische Verantwortung zählt – auch soziale Gerechtigkeit ist entscheidend, wenn es um den Anbau von Rohstoffen geht. Im Osten Sambias zeigt das Projekt COMACO, wie beides zusammen funktionieren kann. Früher litten die Menschen im Luangwa-Tal unter Hunger und Armut, viele rodeten Wälder oder gingen wildern, um zu überleben.

„Heute arbeitet das Unternehmen mit über 179.000 Landwirt:innen im Osten Sambias zusammen. 52 % davon sind Frauen, ebenso wie die Hälfte der Leiter:innen der Genossenschaften.“, betont Dale.

Ökologische Verantwortung und soziale Gerechtigkeit gehen Hand in Hand

Honig in der Hautpflege – jahrtausendaltes Heilmittel

Honig ist weit mehr als ein Süßungsmittel. „Honig ist eine ganz besondere Zutat und wird seit Jahrtausenden von Menschen bei Hautkrankheiten eingesetzt“, sagt Milly Ahlquist, Lush Produktinhalts- und Compliance-Koordinatorin. Archäolog:innen fanden im Grab von Tutanchamun sogar ein Glas Honig – noch essbar nach über 3000 Jahren.

Diese lange Haltbarkeit verdankt Honig seinen antimikrobiellen und antiseptischen Eigenschaften. Genau diese machen ihn auch in der Hautpflege so wertvoll – besonders bei sensibler oder unreiner Haut.

Feuchtigkeit für zarte Haut

Als sogenanntes Feuchthaltemittel hilft Honig, Wasser in der obersten Hautschicht zu binden. „Er trägt so dazu bei, die Hautbarriere mit Feuchtigkeit zu versorgen und gesund zu halten“, erklärt Ahlquist weiter.

Helen ergänzt: „Glycerin zum Beispiel ist ein starkes Feuchthaltemittel, hat aber nicht die antimikrobielle und beruhigende Wirkung, die Honig hat.“ Honig kann also beides: Feuchtigkeit spenden und gleichzeitig beruhigen.

Wissenschaftlich bestätigt

Dass Honig wirkt, ist nicht nur Gefühlssache. Studien zeigen: Honig hemmt das Wachstum von Mikroben, die Hautprobleme verursachen. „Er hemmt nachweislich das Wachstum von Dermatophyten, Candida albicans und Propionibacterium acnes“, sagt Milly. Ein natürlicher Wirkstoff, der beeindruckt – ganz ohne synthetische Zusätze.

Natürlich haltbar – ganz ohne Chemie

Honig ist auch wichtig für selbstkonservierende Produkte. „Er ist einer der Inhaltsstoffe, die verwendet werden können, um den Wassergehalt in selbstkonservierenden Formeln zu reduzieren“, so Milly Ahlquist. Weniger Wasser heißt: weniger Raum für Keime.

Auch die Herkunft ist entscheidend. Eine Lush-Expertin aus Kroatien erklärt: „Honig kann Pestizidrückstände enthalten.“ Deshalb setzt Lush in der dortigen Manufaktur ausschließlich auf Bio-Honig.

Honig wirkt antimikrobiell und hilft so, kosmetische Produkte ohne synthetische Konservierungsstoffe haltbar zu machen

Bienenwachs – Das natürliche Schutzschild für empfindliche Haut

Bienenwachs ist ein vielseitiger Inhaltsstoff, der auf der Haut eine schützende und beruhigende Wirkung entfaltet. „Bienenwachs-Absolue hat ein süßes, warmes und honigartiges Aroma“, beschreibt Milly Ahlquist. Ähnlich wie Honig besitzt es antimikrobielle Eigenschaften, die besonders bei unreiner Haut helfen können.

Gleichzeitig ist Bienenwachs sehr sanft, weshalb es sich besonders gut für empfindliche und zarte Hauttypen eignet. So unterstützt es nicht nur die Kopfhaut, sondern sorgt auch dafür, dass die Haut geschützt und gepflegt wird.

Tierwohl und vegane Alternativen

Trotz seiner positiven Eigenschaften ist Honig nicht unumstritten – vor allem in veganen Kreisen. Die zentrale Frage: Können tierische Produkte wie Honig ethisch vertretbar sein?

Auch wenn die Bienenprodukte aus nachhaltigen Bio-Imkereien stammen, gibt es Menschen, die lieber ganz auf tierische Produkte verzichten. Deshalb bietet Lush auch zahlreiche vegane Alternativen an.

„Wir ersetzen beispielsweise das Bienenwachs in unserem besonders pflegenden und schützenden Lippenbalsam ‘None of your Beeswax’ durch Extra Vergine Kokosöl und Sheabutter. Zusätzlich spenden Murumuru- und Cupuaçu-Butter Feuchtigkeit und Japanwachs schützt. Eine wunderbare vegane Alternative, die deine Lippen superweich macht.“, betont Ahlquist.

Lush’s Honiglieblinge: Pflege, Duft und Geschichte in einem

Für Honig-Liebhaber empfiehlt Milly besonders den Ultrabland Gesichtsreiniger. Dieses sanfte Öl-Reinigungsprodukt enthält sowohl Honig als auch Bienenwachs und basiert auf einer Cold Cream, die vor fast 2000 Jahren vom griechischen Arzt Galen erfunden wurde. „Eine zarte Mischung aus Bienenwachs, Mandelöl und Rosenwasser – das ist unser ultimatives Produkt, um die Haut ein Leben lang weich, rein und schön zu halten“, erklärt Ahlquist.

Lush Co-Founderin und Produktentwicklerin Helen Ambrosen ergänzt: „Die Grundformel, auf der Ultrabland basiert, gibt es seit fast 2.000 Jahren – sie muss also gut sein!“ Sie betont, wie wirksam die Reinigung mit Öl für verschiedene Hauttypen sein kann.

Maria Ledermüller-Seguin hebt zwei weitere Favoriten hervor: Das vegane Parfüm The Bee’s Knees, das von einer Imkerfamilie inspiriert wurde, und das feste Shampoo Honey I Washed My Hair. „Ein Akkord aus honigartigen Blumen, Tabak für Holzrauch und grünem Heu-Absolue schafft eine Essenz der Felder“, beschreibt sie den Duft.

Das Shampoo spendet Feuchtigkeit und verleiht Glanz, ohne das Haar zu beschweren. So bringt es Honigliebhaber:innen den besonderen Duft und die Pflege des Honigs direkt in die tägliche Haarpflege.

Wer den Duft von Honig liebt, sollte unbedingt das vegane Parfum The Bee’s Knees ausprobieren

Wie jeder von uns zum Bienenschutz beitragen kann

Auch Verbraucher:innen haben Einfluss – nicht nur durch ihre Produktwahl, sondern durch kleine, alltägliche Entscheidungen:

  • Regionalen Honig kaufen, um lokale Imker:innen zu unterstützen
  • Auf zertifizierte Bio-Produkte achten
  • Bienenfreundliche Pflanzen auf dem Balkon oder im Garten setzen
  • Pestizidfreie Pflege von Grünflächen fördern
  • Weniger Verpackung und Mikroplastik in Kosmetik bevorzugen
  • Auf Transparenz bei Inhaltsstoffen und Herkunft achten

Honig mag auf den ersten Blick eine süße Zutat sein – doch dahinter steckt ein komplexes Netz aus ökologischen, sozialen und ethischen Fragen. „Jede:r kann Teil der Lösung sein“, so Dale. „Ob durch bewussten Konsum oder durch Engagement im eigenen Umfeld – der Schutz der Bienen geht uns alle an.“

Bildquellen

  • Closeup view of fresh honeycomb with bee: Liudmila Chernetska / istock

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