Die meisten Menschen haben schon einmal einen Sonnenbrand erlebt – die schmerzhaften, roten Stellen, die daran erinnern, dass die Sonnencreme zu Hause vergessen wurde. Doch was wäre, wenn es eine noch drastischere Form von Sonnenbrand gäbe? Die Rede ist von Sonnenbrand dritten Grades, einer ernsthaften und extrem seltenen Form der Hautschädigung.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Ein Sonnenbrand 3. Grades zerstört alle Hautschichten (Epidermis bis Subkutis)
- Diese Verbrennungsform ist extrem selten, da die benötigte UV-Dosis praktisch nie erreicht wird
- Betroffene benötigen sofortige stationäre Behandlung mit Infusionen, Nekrose-Entfernung und Hauttransplantationen
- Langfristig führen solche Verbrennungen zu schweren Narben und einem drastisch erhöhten Hautkrebsrisiko
- Prävention durch textilen UV-Schutz (Hut mit Nackenschutz, spezielle Kleidung) und mineralische Sonnencremes
Warum Sonnenbrände dritten Grades selten sind
Ein Sonnenbrand dritten Grades ist nicht einfach eine schlimmere Version des altbekannten Sonnenbrands. Mediziner definieren ihn als eine vollständige Zerstörung aller Hautschichten – von der obersten Hautschicht (Epidermis) über die darunterliegende Lederhaut (Dermis) bis hin zum Unterhautfettgewebe (Subkutis).
Doch keine Angst: Diese Art von Verbrennungen aufgrund von Sonneneinwirkung ist so selten, dass verschiedene Quellen davon ausgehen, dass sie praktisch nie auftreten. “Etwas zu lange” in der Sonne zu bleiben reicht also bei weitem nicht aus.
Der Grund dafür liegt in der notwendigen UV-Dosis: Bevor es überhaupt zu einem Sonnenbrand dritten Grades kommen kann, führen die intensiven Strahlen in der Regel bereits zu schweren Verbrennungen zweiten Grades und akuten schmerzhaften Symptomen, die den Sonnenaufenthalt beenden.
Klinische Symptome
Sollte es dennoch zu einem Sonnenbrand dritten Grades kommen, sind die Symptome alarmierend und nicht zu übersehen.
Statt der typischen Rötung zeigt sich die Haut mit weißlich-grauen Bereichen, was auf abgestorbenes Gewebe hinweist. Besonders beunruhigend: Die betroffenen Hautbereiche sind schmerzunempfindlich, da die Nervenenden komplett zerstört sind.
Ein weiteres Zeichen sind Blasen mit einem hellen Grund, die später großflächig aufplatzen und sich ablösen. Diese offenen Wunden erhöhen die Gefahr von Infektionen erheblich. Begleitsymptome wie Schock durch Flüssigkeitsverlust, Fieber, Übelkeit und Kreislaufversagen können hinzukommen, insbesondere wenn mehr als 10% der Körperoberfläche bei Erwachsenen (oder mehr als 5% bei Kindern) betroffen sind.
Behandlung: Ein Fall für das Krankenhaus
Ein Sonnenbrand 3. Grades ist ein medizinischer Notfall und erfordert eine sofortige stationäre Behandlung im Krankenhaus. Die wichtigsten Therapieansätze umfassen die Verabreichung von Flüssigkeitsinfusionen, um einen Schock durch Flüssigkeitsverlust zu verhindern, sowie die sterile Wundversorgung mit speziellen Verbänden.
In einigen Fällen ist es notwendig, abgestorbenes Gewebe chirurgisch zu entfernen und Hauttransplantationen durchzuführen. Auch die Schmerztherapie spielt eine zentrale Rolle, häufig unter Einsatz von starken Schmerzmitteln wie Opioiden
Langzeitfolgen eines Sonnenbrand dritten Grades
Ähnlich wie die akuten Symptome, sind auch die Langzeitfolgen eines Sonnenbrands 3. Grades nicht zu unterschätzen.
Dauerhafte Narben und Pigmentstörungen gehören zur Tagesordnung, da die pigmentbildenden Zellen (Melanozyten) und Bindegewebsstrukturen zerstört werden.
Noch beunruhigender ist das erhöhte Risiko für Hautkrebs: Denn jeder schwere Sonnenbrand, insbesondere in der Kindheit oder Jugend, steigert das Risiko für bösartige Hauttumore erheblich. Die UVB-Strahlen verursachen Schäden an der DNA, die auch nach der Abheilung bestehen bleiben und Mutationen in wichtigen Genen hervorrufen können.
Prävention: Schutz ist das A und O
Angesichts der potenziell verheerenden Folgen eines Sonnenbrands dritten Grades ist Prävention entscheidend.
Textiler Schutz, wie UV-dichte Kleidung und Hüte mit Nackenschutz, ist eine effektive Maßnahme. Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von 50+ solltest du alle zwei Stunden erneut aufragen. Auch die Vermeidung der Mittagssonne und die Nutzung von Schatten sind wichtige Schutzmaßnahmen.
Sonnenbrand unbedingt vermeiden
Sonnenbrände dritten Grades sind so selten, dass sie unter normalen Umständen eigentlich gar nicht auftreten können. Sollte es allerdings dennoch dazu kommen, sind sie extrem gefährlich und hinterlassen bleibende Schäden.
Doch selbst geringfügigere Verbrennungen bergen erhebliche Langzeitrisiken. Prävention durch technische und chemische Schutzmaßnahmen bleibt also essenziell, um die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung zu schützen.
FAQs zu Sonnenbrand dritten Grades
Warum sind Verbrennungen 3. Grades durch Sonne extrem selten?
Sonnenbrände dritten Grades erfordern eine massive UV-Dosis, die praktisch nie erreicht wird, da bereits Verbrennungen 2. Grades mit starken Schmerzen den Aufenthalt beenden. Selbst längere Sonnenexposition führt normalerweise nicht zu dieser Schwere.
Welche Symptome kennzeichnen einen Sonnenbrand dritten Grades?
Die Haut zeigt weiß-graue, schmerzunempfindliche Areale (totales Nervenende-Sterben) und blasige, aufplatzende Wunden. Systemische Symptome wie Schock, Fieber oder Kreislaufversagen treten bei >10% betroffener Körperfläche auf.
Wie wird ein solcher Sonnenbrand behandelt?
Es handelt sich um einen Notfall: Stationäre Behandlung mit Flüssigkeitsinfusionen gegen Schock, steriler Wundversorgung und chirurgischer Entfernung von Nekrosen ist zwingend. Starke Schmerzmittel (Opiate) sind oft notwendig.
Welche Langzeitfolgen drohen?
Dauerhafte Narben, Pigmentstörungen und ein stark erhöhtes Hautkrebsrisiko durch DNA-Schäden sind typisch. Besonders bei Kindern verzehnfacht sich das Melanom-Risiko pro schwerem Sonnenbrand.
Wie kann man Sonnenbrand vorbeugen?
UV-dichte Kleidung (UPF 50+), Sonnencreme (LFS 50+, alle 2 Stunden erneuern) und Meiden der Mittagssonne (11-15 Uhr) sind essenziell. Schatten reduziert die UV-Belastung um bis zu 75%.
Bildquellen
- Sonnenbrand dritten Grades: istock