Ein anstrengendes Training steht bevor, und die Suche nach einem natürlichen Weg zur Leistungssteigerung ist groß. Dabei könnte die Lösung näher liegen, als man denkt: In einem tiefroten Glas, um genau zu sein. Denn Rote-Bete-Saft hat sich in den letzten Jahren als echter Geheimtipp herausgestellt, um dir beim Sport unter die Arme zu greifen. Doch was macht diesen Saft so besonders und wie kann er dein Training positiv beeinflussen?
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Der hohe Nitratgehalt in Rote-Bete-Saft wird zu Stickstoffmonoxid umgewandelt, verbessert die Durchblutung und steigert die Muskeleffizienz
- Die antioxidativen Betalaine im Saft reduzieren Zellschäden und beschleunigen die Regeneration nach dem Training
- Optimal wirkt der Saft, wenn er 2–3 Stunden vor dem Training oder mehrfach vor Wettkämpfen getrunken wird
- Rote-Bete-Saft senkt Blutdruck und LDL-Cholesterin, was die Herzgesundheit stärkt
- Übermäßiger Konsum kann durch Nitrat gesundheitsschädlich sein; bei Vorerkrankungen ärztlich abklären
Nährstoffpower im Glas
Ein Blick in die Inhaltsstoffe offenbart, dass Rote-Bete-Saft ein wahres Nährstoffwunder ist. Mit hohem Gehalt an Folsäure, Eisen, Kalzium, Phosphor, Kalium, Magnesium sowie den Vitaminen der B-Gruppe und Vitamin C bietet der Saft eine beeindruckende Nährstoffdichte.
Eine Tasse (etwa 225 ml) enthält zudem etwa 90 Kalorien, 20 Gramm Kohlenhydrate und 19 Gramm Zucker. Aber Kalorien und Zucker sind nur die Spitze des Eisbergs.
Denn Rote-Bete-Saft enthält Betalaine, das sind Pflanzenpigmente mit stark antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Diese Pigmente unterstützen den Körper bei der Bekämpfung freier Radikale und verringern somit Zellschäden. Dies fördert die Regeneration nach intensiven Trainingseinheiten.
Nitrat und die Rolle von Stickstoffmonoxid
Der Hauptgrund, warum Sportler:innen auf Rote-Bete-Saft setzen, liegt in seinem hohen Nitratgehalt. Nitrate sind Verbindungen, die im Körper in Stickstoffmonoxid umgewandelt werden.
Dieses Molekül spielt eine entscheidende Rolle bei der Erweiterung der Blutgefäße, was den Blutfluss verbessert und die Muskeln besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Dies führt zu effizienteren Muskelkontraktionen und einer besseren Leistungsfähigkeit.
Stickstoffmonoxid trägt auch zur Verbesserung der Funktion der Mitochondrien bei, den wichtigsten Energieproduzenten der Zellen. Dies resultiert in erhöhter Energie während des Trainings.
Entzündungshemmende Wirkung
Die entzündungshemmende Wirkung von Rote-Bete-Saft kann sich ebenfalls direkt auf deine sportliche Leistung auswirken. Durch die Reduktion von oxidativem Stress und die Unterstützung des Körpers bei der Bekämpfung freier Radikale hilft der Saft, Zellschäden zu minimieren.
Außerdem unterstützen die enthaltenen Betalaine die Leberfunktion und hemmen entzündungsfördernde Enzyme – ganz natürlich.
Der Leistungssteigernde Effekt von Rote-Bete-Saft
Studien haben nachgewiesen, dass Rote-Bete-Saft die sportliche Leistung durch verschiedene Mechanismen verbessern kann. So fand etwa eine Review aus dem Jahr 2013 heraus, dass die Einnahme von Rote-Bete-Saft die Zeit bis zur Erschöpfung, die Laufleistung und die muskuläre Effizienz während des Trainings bei moderater Intensität verbessern kann.
Diese Effekte sind besonders auf den hohen Nitratgehalt des Saftes zurückzuführen, der im Körper in Stickstoffmonoxid umgewandelt wird.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch eine Studie aus dem Jahr 2017. Sie weist allerdings auch darauf hin, dass die rote Wurzel nicht für alle Menschen gleich wirksam ist – je nach Alter, Geschlecht oder körperlicher Fitness ist sie mal mehr, mal weniger wirksam.
Senkung des Blutdrucks und weitere Vorteile
Ein weiterer wichtiger Vorteil von Rote-Bete-Saft ist die blutdrucksenkende Wirkung. Durch die Gefäßerweiterung wird der Blutdruck gesenkt. Studien zeigen sogar, dass der Saft den “schlechten” LDL-Cholesterinspiegel senken kann, was die Herzgesundheit unterstützt.
Zusätzlich gibt es positive Effekte auf die Gehirnleistung, insbesondere bei älteren Menschen. Und Betanin im Saft hat sogar potenziell krebshemmende Eigenschaften.
Aus diesem Grund argumentiert etwa eine Studie aus dem Jahr 2020, dass Rote-Bete-Saft durch seine blutdrucksenkenden und durchblutungsfördernden Eigenschaften potenziell auch zur Prävention und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen kann.
Allerdings wird auch darauf hingewiesen, dass ein übermäßiger Konsum gesundheitliche Risiken bergen kann, da hohe Nitratmengen potenziell krebserregende Verbindungen bilden können.
Wann du Rote-Bete-Saft für den Sport trinken solltest
Um die beste Leistungssteigerung zu erzielen, sollte Rote-Bete-Saft zwei bis drei Stunden vor dem Training getrunken werden. Noch bessere Ergebnisse können erreicht werden, wenn der Saft an sechs bis zwölf aufeinanderfolgenden Tagen vor einem wichtigen Wettkampf konsumiert wird.
Die optimale Menge kann individuell unterschiedlich sein, daher ist es eine gute Idee, es mit eine:r Ärzt:in oder Ernährungsberater:in abzuklären – besonders bei gesundheitlichen Problemen wie Bluthochdruck.
Tipps zur Zubereitung und zum Konsum
Rote Bete lässt sich ganz einfach entsaften oder in einem Mixer zerkleinern. Besonders effizient ist die Verwendung eines Kaltentsafters, um alle Nährstoffe zu erhalten. Ein Spritzer Zitronensaft kann hinzugefügt werden, um den Geschmack aufzufrischen und zusätzliche Vitamine zu liefern.
Bei bestimmten gesundheitlichen Problemen wie Nierenbeschwerden oder Diabetes sollte Rote-Bete-Saft in Maßen konsumiert werden und im Zweifel eine ärztliche Beratung erfolgen. Auch ein übermäßiger Konsum ist zu vermeiden, da zu viel Nitrat gesundheitsschädlich sein kann.
Fazit: Rote-Bete-Saft als Geheimwaffe für den Sport
Rote-Bete-Saft bietet eine Vielzahl an gesundheitlichen Vorteilen, die direkt auf die sportliche Leistung einwirken können. Durch die natürliche Fähigkeit, die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Muskeln zu verbessern, sowie die entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften, stellt er eine wertvolle Ergänzung zur Ernährung von Sportlern dar.
Ein Glas Rote-Bete-Saft kann somit ein entscheidender Schritt sein, um deine sportlichen Ziele zu erreichen und die Trainingseffizienz zu maximieren.
FAQs zu Rote-Bete-Saft und Sport
Warum ist Rote-Bete-Saft bei Sportlern beliebt?
Rote-Bete-Saft enthält viel Nitrat, das im Körper zu Stickstoffmonoxid umgewandelt wird. Dies verbessert die Sauerstoffversorgung der Muskeln und steigert die Ausdauer sowie die Trainingsleistung.
Welche Nährstoffe machen die rote Wurzel so besonders?
Der Saft ist reich an Betalainen (antioxidative Pigmente), Vitaminen (B-Gruppe, C), Mineralstoffen (Eisen, Kalium) und Nitrat. Diese fördern Regeneration, Entzündungshemmung und Energieproduktion.
Wann sollte man Rote-Bete-Saft vor dem Training trinken?
Optimal ist der Konsum 2–3 Stunden vor dem Training oder über 6–12 Tage vor Wettkämpfen. Dies maximiert die leistungssteigernde Wirkung durch Nitratumwandlung.
Welche gesundheitlichen Vorteile hat Rote-Bete-Saft neben der Leistungssteigerung?
Er senkt den Blutdruck, reduziert LDL-Cholesterin und kann die Gehirnleistung verbessern. Studien deuten zudem auf potenziell krebshemmende Eigenschaften hin.
Gibt es Risiken beim Konsum von Rote-Bete-Saft?
Übermäßiger Verzehr kann durch hohe Nitratmengen gesundheitsschädlich sein. Bei Nierenproblemen, Diabetes oder Bluthochdruck sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
Bildquellen
- Rote-Beete-Saft: Thomas Schmid / istock