Cholesterinspiegel im Blick: Warum Sport nicht immer ausreicht

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Der steigende Trend bei jungen Menschen

Allgemein ist bekannt, dass ein hoher Cholesterin-Wert zu Herzerkrankungen und Schlaganfällen führt. Doch nicht nur Menschen mit Übergewicht sind von einem hohen Cholesterinspiegel betroffen, sondern auch sportliche oder junge Personen. Viele Menschen können nämlich erblich bedingt enorm erhöhte Cholesterinwerte haben – ohne es zu wissen. Die sogenannte Hypercholesterinämie, eine weit verbreitete genetische Stoffwechselkrankheit, manifestiert sich häufig als familiäres Phänomen. Ein Bluttest beim Arzt ist daher der erste Schritt, den man unternehmen sollte. Vor allem junge Menschen haben ihre Werte oft nicht im Blick, dabei würde eine präventive Ernährungsweise die Gesundheitsrisiken deutlich minimieren – trotz erblich bedingter Faktoren.

Fehlendes Wissen über Cholesterinwerte

Was viele nicht wissen: Cholesterin ist lebensnotwendig, doch sein Transport im Blut durch das „schlechte“ LDL-Cholesterin kann zu einer Arterienverkalkung führen. Das LDL transportiert zwar das Cholesterin zu Zellen und Organen, doch ein Überschuss kann sich in den Arterien ablagern, was zu einer Plaquebildung und so zur Arteriosklerose führt. Ein hoher LDL-Wert erhöht auch das Risiko für Herzkrankheiten wie Angina pectoris. Zum Ziel sollte man sich also nehmen, das „schlechte“ LDL-Cholesterin zu senken und das „gute“ HDL-Cholesterin währenddessen zu erhöhen. Das „high-density lipoprotein“, kurz HDL, befördert Cholesterin nämlich aus dem Gewebe zurück zur Leber, wo es abgebaut wird. Weil es damit überschüssiges Cholesterin entfernt, ist es als „gutes Cholesterin“ bekannt.

Gesunde Fette und Omega-3-Fettsäuren

Lange Zeit wurde propagiert, dass Fett schädlich für die Gesundheit wäre. Das ist jedoch nicht der Fall: Der gezielte Verzehr von fettreichen Lebensmitteln kann dazu beitragen, das LDL-Cholesterin zu senken und das Herz-Kreislauf-System zu schützen. Allerdings muss man dabei auf die gesunden Fette setzen. Lebensmittel wie Avocados, Nüsse, Samen und Olivenöl enthalten einfach ungesättigte Fette, die das gute HDL-Cholesterin erhöhen und gleichzeitig das schlechte LDL-Cholesterin senken können. Darüber hinaus können diese gesunden Fette Entzündungen im Körper reduzieren sowie die Blutfettwerte insgesamt verbessern. Eine aktuelle Studie zeigt, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz und tragbaren digitalen Messgeräten wie Blutzuckermessgeräten, Schlaftrackern und Bewegungsmonitoren dazu beitragen wird, personalisierte Ernährungspläne zu erstellen und die Menschen bei ihren Ernährungsentscheidungen zu unterstützen.

Phytosterole als wichtige Ergänzung

Phytosterole, die in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen, können die Cholesterin-Absorption im Darm blockieren, was wieder zu einer Senkung des LDL-Cholesterinspiegels führt. Das wären folgende Lebensmittel:

  1. Nüsse und Samen: Mandeln, Walnüsse, Pistazien, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne
  2. Pflanzliche Öle: Rapsöl, Olivenöl, Sonnenblumenöl, Leinsamenöl
  3. Avocados
  4. Vollkornprodukte: Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Haferflocken
  5. Hülsenfrüchte: Erbsen, Bohnen, Linsen
  6. Gemüse: Brokkoli, Rosenkohl, Spinat, Sellerie
  7. Obst: Äpfel, Birnen, Beeren, Grapefruits
  8. Sojaprodukte: Tofu, Sojamilch
  9. Mais
  10. Weizenkeime

Wenn diese Lebensmittel in den täglichen Speiseplan aufgenommen und mit ausreichender Bewegung kombiniert werden, kann jeder sein Risiko für Herzerkrankungen verringern, auch wenn erbliche Faktoren vorhanden sind.

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