Antientzündliche Ernährung ist längst kein Geheimtipp mehr – sie erobert die Social-Media-Feeds und verspricht mehr Energie, eine klarere Haut und eine bessere Darmgesundheit. Doch hinter dem Trend steckt weit mehr als ein Lifestyle-Hype: Eine entzündungshemmende Ernährung kann tatsächlich dabei helfen, Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes oder Autoimmunerkrankungen vorzubeugen. Wer jedoch wirklich von dieser Ernährungsweise profitieren möchte, sollte die Basics kennen – allen voran die wichtigsten Supplements und Superfoods, die Entzündungen im Körper gezielt bekämpfen.
1. Curcumin
Wenn es einen Spitzenreiter unter den natürlichen Entzündungshemmern gibt, dann ist es Curcumin, der gelbe Wirkstoff aus der Kurkumawurzel. In der traditionellen indischen Heilkunst wird Kurkuma seit Jahrtausenden eingesetzt, und moderne Studien bestätigen seine Wirkung: Curcumin kann Entzündungsmarker wie das C-reaktive Protein (CRP) deutlich senken.
Es wirkt ähnlich wie synthetische Schmerzmittel, jedoch ohne deren Nebenwirkungen auf Magen und Darm. Besonders bei Gelenkbeschwerden, Arthritis oder chronischer Müdigkeit berichten viele Betroffene über deutliche Verbesserungen.
Da Curcumin schlecht vom Körper aufgenommen wird, enthalten hochwertige Präparate meist Piperin – einen Wirkstoff aus schwarzem Pfeffer, der die Aufnahme um ein Vielfaches verbessert.
Empfohlene Einnahme: 300 bis 500 Milligramm Curcumin pro Tag, idealerweise kombiniert mit schwarzem Pfeffer oder einer fettreichen Mahlzeit.
2. Spirulina
Spirulina, eine blaugrüne Mikroalge, gilt als eines der nährstoffreichsten Lebensmittel der Welt. Sie enthält Proteine, Antioxidantien, Mineralstoffe und vor allem Chlorophyll, das entgiftend wirkt.
Spirulina kann freie Radikale neutralisieren und Entzündungen hemmen. Studien deuten darauf hin, dass sie die Immunabwehr stärkt, Müdigkeit reduziert und die Regeneration nach körperlicher Belastung fördert.
Empfohlene Einnahme: 2 bis 8 Gramm täglich, am besten als Pulver im Smoothie oder Shake.
Menschen mit Autoimmunerkrankungen sollten Spirulina mit Vorsicht verwenden, da sie das Immunsystem stimulieren kann.
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3. Grüntee-Extrakt
Grüner Tee ist seit Jahrhunderten fester Bestandteil asiatischer Heilkulturen. Sein wichtigster Inhaltsstoff, EGCG (Epigallocatechingallat), zählt zu den stärksten bekannten Antioxidantien.
EGCG schützt Zellen vor oxidativem Stress, senkt Entzündungsmarker und wirkt positiv auf Herz, Leber und Stoffwechsel. In Kombination mit regelmäßiger Bewegung kann Grüntee-Extrakt sogar die sportliche Leistung boosten.
Empfohlene Einnahme: 300 bis 500 Milligramm EGCG täglich.
Da manche Grüntee-Extrakte Koffein enthalten, solltest du nachmittags und abends lieber auf entkoffeinierte Varianten zurückgreifen.
4. Resveratrol
Resveratrol ist ein pflanzlicher Wirkstoff, der in der Schale roter Trauben vorkommt – und damit auch in Rotwein. Es schützt die Zellen vor oxidativem Stress, bremst Entzündungen und aktiviert Enzyme, die mit einem längeren Leben in Verbindung gebracht werden.
Studien zeigen, dass Resveratrol bei chronischen Entzündungen im Darm, bei Lebererkrankungen und Übergewicht positive Effekte haben kann. Es verbessert die Zellgesundheit und fördert die Regeneration.
Empfohlene Einnahme: 150 bis 500 Milligramm täglich.
5. Fischöl
Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl gehören zu den am besten untersuchten Nährstoffen überhaupt. Die beiden Hauptkomponenten EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) wirken direkt in den Zellmembranen, wo sie entzündungsfördernde Botenstoffe hemmen.
Zahlreiche Studien zeigen, dass Omega-3-Fettsäuren bei chronischen Entzündungen, Gelenkbeschwerden, Herz-Kreislauf-Problemen und Hauterkrankungen wie Neurodermitis helfen können. Menschen, die regelmäßig Fischöl einnehmen, weisen im Durchschnitt niedrigere Entzündungswerte auf und berichten über gesteigertes Wohlbefinden.
Empfohlene Einnahme: 1 bis 2 Gramm EPA/DHA pro Tag.
Achte auf ein hochwertiges, gereinigtes Produkt, um Schadstoffe zu vermeiden. Veganer:innen können auf Algenöl ausweichen – es enthält dieselben wirksamen Fettsäuren.
6. Vitamin D
Vitamin D ist mehr als nur ein Knochenvitamin. Es wirkt wie ein Hormon im Körper und spielt eine zentrale Rolle bei der Regulation des Immunsystems. Zahlreiche Studien belegen, dass ein Mangel an Vitamin D mit chronischen Entzündungen, Erschöpfung und erhöhter Krankheitsanfälligkeit einhergeht.
Menschen mit ausreichendem Vitamin-D-Spiegel zeigen in Untersuchungen deutlich niedrigere Entzündungswerte und ein stabileres Immunsystem. Besonders in den dunklen Wintermonaten kann eine Supplementierung sinnvoll sein.
Empfohlene Einnahme: 1.000 bis 4.000 Internationale Einheiten (IE) pro Tag – je nach individuellem Blutwert.
Lasse deinen Spiegel durch einen Bluttest bestimmen, bevor du Vitamin D dauerhaft einnimmst.
7. Bromelain
Bromelain ist ein Enzym, das natürlicherweise in der Ananas vorkommt. Es wirkt abschwellend, verdauungsfördernd und stark entzündungshemmend – und das mit weniger Nebenwirkungen als viele synthetische Schmerzmittel.
In der Praxis wird Bromelain häufig nach Operationen eingesetzt, um Schwellungen und Wundentzündungen zu lindern. Auch bei Gelenkbeschwerden und Sportverletzungen kann es hilfreich sein.
Empfohlene Einnahme: 500 Milligramm täglich, am besten auf nüchternen Magen.
Interessant ist, dass Bromelain die Aufnahme anderer Wirkstoffe verbessern kann – zum Beispiel von Curcumin.
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8. Knoblauch
Knoblauch ist weit mehr als ein Küchengewürz. Seine Schwefelverbindungen, insbesondere Allicin, wirken stark antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend.
Studien zeigen, dass Knoblauchextrakt Entzündungsmarker wie TNF-α und IL-6 deutlich senken kann. Gleichzeitig stärkt Knoblauch das Immunsystem, verbessert die Durchblutung und kann den Blutdruck regulieren.
Empfohlene Einnahme: Eine frische Zehe Knoblauch (etwa zwei Gramm) pro Tag oder drei bis vier Gramm gealterter Knoblauchextrakt.
9. Vitamin C
Vitamin C ist der Klassiker unter den Immunvitaminen – und ein echter Schlüsselspieler, wenn es um Entzündungshemmung geht. Als starkes Antioxidans neutralisiert es freie Radikale und schützt die Zellen vor oxidativem Stress. Es unterstützt die Bildung von Kollagen, beschleunigt die Wundheilung und reguliert Entzündungsreaktionen.
In Kliniken wird Vitamin C in hohen Dosen intravenös bei schweren Atemwegserkrankungen wie Lungenentzündung oder COVID-19 eingesetzt, um Entzündungsprozesse zu mildern.
Empfohlene Einnahme: 500 bis 2.000 Milligramm täglich, verteilt über den Tag.
Da Vitamin C wasserlöslich ist, wird ein Überschuss einfach ausgeschieden – zu hohe Dosen können allerdings Durchfall verursachen.
Am besten deckst du deinen Bedarf über eine bunte Ernährung mit Paprika, Zitrusfrüchten, Beeren und Brokkoli.
10. Ingwer
Ingwer ist nicht nur ein beliebtes Küchengewürz, sondern auch ein bewährtes Heilmittel. Seine Hauptwirkstoffe, Gingerol und Zingeron, haben starke antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften.
Sie können Entzündungen bei Diabetes, Arthritis und Muskelschmerzen lindern und gleichzeitig das Immunsystem stärken. In einer Studie verbesserten 1,6 Gramm Ingwerpulver täglich über zwölf Wochen die Blutzuckerwerte und reduzierten Entzündungsmarker deutlich.
Empfohlene Einnahme: 1 bis 2 Gramm Ingwerpulver pro Tag oder frischer Ingwertee. Wer mag, kombiniert Ingwer mit Zitrone und Honig – das wirkt zusätzlich stärkend und wohltuend.
Entzündungen natürlich in Schach halten
Entzündungen sind ein wichtiger Teil der körpereigenen Abwehr, doch wenn sie chronisch werden, können sie zur Belastung für den gesamten Organismus werden.
Mit den richtigen Lebensgewohnheiten und gezielten Nahrungsergänzungsmitteln lässt sich das Entzündungsniveau dauerhaft senken. Wichtig ist jedoch, dass Nahrungsergänzungsmittel kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung sind.
Am Ende gilt: Eine entzündungsarme Lebensweise entsteht durch bewusste Entscheidungen – durch frische Lebensmittel, ausreichend Schlaf, Bewegung, Sonnenlicht und den gezielten Einsatz natürlicher Helfer. Wer diese Bausteine kombiniert, kann langfristig nicht nur Entzündungen reduzieren, sondern auch Energie, Vitalität und Lebensfreude spürbar steigern.
Bildquellen
- Supplements gegen Entzündungen: iStockphoto.com / vitapix

