Spirulina & Chlorella: Können Mikroalgen unser Immunsystem stärken?

Algen: Wie gut sind Chlorella und Spirulina für uns?

Superfoods aus dem Wasser – Was steckt in Mikroalgen?

„Superfood“ ist ein Begriff, der heutzutage überall auftaucht – in den sozialen Medien, in Zeitschriften und sogar in der Werbung. Doch was bedeutet das eigentlich? Im Grunde bezeichnet er Lebensmittel, die besonders nährstoffreich sind und unserem Körper Gutes tun sollen. Oft handelt es sich dabei um regionale Produkte, manchmal müssen sie jedoch lange Transportwege zurücklegen. Hier sollte man natürlich bewusst auswählen.

Eines der exotischeren Superfoods sind Mikroalgen, zu denen die bekannten Spirulina und Chlorella zählen. Diese beiden Algenarten sind besonders bei Menschen beliebt, die über ihre Ernährung viele Nährstoffe aufnehmen möchten. Doch können Mikroalgen tatsächlich das Immunsystem stärken, wie oft behauptet wird? Und worauf sollte man beim Einkaufen achten?

Immunsystem-Stärkung durch Nährstoffe

Wenn man sich Untersuchungen ansieht, geht klar hervor: Beide Algen liefern essenzielle Mikronährstoffe, die das Immunsystem unterstützen. Spirulina enthält beispielsweise reichlich an Beta-Carotin, Eisen und das antioxidative Phycocyanin, das entzündungshemmend wirkt und die Abwehrkräfte stärkt.

Eine Studie im Journal Libry of Medicine zeigt, dass Spirulina dabei hilft, die Immunzellen stabil zu halten und bestimmte Abwehrzellen zu stärken. Dadurch wird das Immunsystem aktiver und kann Erreger besser abwehren.

Außerdem unterstützt Spirulina laut der Untersuchung die Immunabwehr, besonders bei Allergien und Infektionen.

Wegen seiner interessanten Farbe wird Spirulina gerne in Gerichte beigefügt, wie beispielsweise in Smoothie-Bowls oder Müslis.

Warum ist Spirulina als Superfood bekannt?
Spirulina wird gerne in Bowls angerichtet – und sieht dabei mit seiner blauen Farbe auch sehr einladend aus

Chlorella ist hingegen reich an Chlorophyll, B-Vitaminen und Zink – wichtige Bausteine für eine gesunde Immunabwehr. Ergebnisse einer Studie zeigen, dass Chlorella kurzfristig das Immunsystem stärken kann.

Es aktiviert bestimmte Abwehrzellen und fördert die Produktion wichtiger Schutzstoffe. So kann es helfen, die Immunabwehr bei gesunden Menschen zu verbessern.

Entgiftung als Schlüssel zur Immunabwehr

Auch im Zusammenhang mit dem Thema Detox sind die Mikroalgen hoch im Kurs. Unser Körper speichert Umweltgifte wie Schwermetalle oder Pestizide, die das Immunsystem belasten. Chlorella kommt dabei ins Spiel, da es ist für seine Fähigkeit bekannt ist, diese Schadstoffe zu binden und auszuscheiden, wie eine Studie in Research Gate bestätigt. Die Untersuchung ergab, dass Chlorella die natürliche Entgiftung des Körpers verbessert.

In den letzten Jahren hat sich die Chlorella-Alge als beliebtes Superfood etabliert. Doch lohnt sich die Einnahme wirklich?
Chlorella wird oft in Säften untergemischt oder in Tablettenform eingenommen

Spirulina kann ebenfalls helfen, indem sie oxidativen Stress reduziert, was die Immunzellen schützt. Ein entlastetes Immunsystem kann sich besser auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren: den Schutz vor Krankheitserregern.

Antioxidantien: Schutz vor freien Radikalen mit Mikroalgen

Freie Radikale – diese winzigen, instabilen Moleküle – sind auch immer ein Thema rund um einen gesunden Körper und ein gesundes Abwehrsystem. Sie entstehen durch äußere Einflüsse wie Umweltverschmutzung, UV-Strahlung oder auch durch Stress und können Zellen schädigen, das Immunsystem schwächen und langfristig zu chronischen Erkrankungen führen.

In diesem Zusammenhang sollen auch Mikroalgen helfen: Besonders Spirulina und Chlorella enthalten potente Antioxidantien, die den Schaden durch diese freien Radikale deutlich verlangsamen. Spirulina enthält Phycocyanin, ein kraftvolles Antioxidans, das laut einer Studie in ScienceDirect nicht nur entzündungshemmend wirkt, sondern auch die Immunabwehr unterstützt.

Chlorella liefert Chlorophyll, das nicht nur Zellen schützt, sondern auch die Sauerstoffversorgung im Körper fördert und das Zellwachstum unterstützt. Zusammen bieten diese Algen einen echten Schutzschild gegen oxidative Schäden und stärken so die natürliche Abwehrkraft.

Besonders auf Social-Media-Plattformen wie Instagram und TikTok wird Chlorella derzeit häufig beworben und seine positiven Eigenschaften stark hervorgehoben. Dabei wird unter anderem behauptet, dass Chlorella die Haut verbessert – wissenschaftliche Studien dazu fehlen jedoch. Zudem werden potenzielle Risiken oft nicht erwähnt.

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Schadstoffrisiko: Nicht jede Alge ist gleich gut

So gesund Spirulina und Chlorella auch sein können, gibt es nämlich auch Risiken. Da Mikroalgen oft in offenen Systemen gezüchtet werden, kann es zu Verunreinigungen während der Produktion kommen.

Spirulina kann mit anderen Algen und Cyanobakterien durch Vogelkot oder andere Umwelteinflüsse kontaminiert werden. Besonders problematisch sind Mikrocystine, lebertoxische Stoffe, die durch Cyanobakterien gebildet werden.

In früheren Untersuchungen wurden zudem Schwermetallbelastungen durch verschmutztes Zuchtwasser festgestellt, darunter Blei, Cadmium und Quecksilber. Auch die europäische Lebensmittelbehörde EFSA warnt vor einer erhöhten Arsenbelastung durch häufigen Verzehr algenhaltiger Nahrung.

Worauf man beim Kauf achten sollte

Um sicherzugehen, dass Spirulina und Chlorella frei von Schadstoffen sind, sollten Verbraucher einige Punkte beachten. Hochwertige Produkte stammen meist aus kontrollierter, geschlossener Produktion, vorzugsweise aus Ländern mit strengen Umwelt- und Lebensmittelstandards.

Bio-Zertifizierungen und unabhängige Laboranalysen können Hinweise auf die Qualität liefern. Anbieter sollten Transparenz über Herkunft und Produktionsverfahren bieten. Zudem ist es ratsam, sich über aktuelle Testergebnisse von Verbraucherorganisationen zu informieren, da es immer wieder zu Rückrufen und Warnungen kommt.

Fazit: Lohnt sich die Einnahme?

Spirulina und Chlorella bieten also insgesamt schon viele gesundheitliche Vorteile – von der Immunstärkung bis zur Entgiftung. Doch Verbraucher:innen sollten achtsam sein, denn nicht alle Produkte sind frei von Schadstoffen.

Besonders problematisch sind billige Importprodukte aus Asien, die häufig durch Verunreinigungen auffallen. Wer von den positiven Effekten profitieren möchte, sollte auf seriöse Anbieter setzen, die ihre Produkte auf Schadstoffe prüfen lassen.

Mikroalgen sind also keine Wundermittel, aber bei der richtigen Wahl eine sinnvolle Ergänzung für eine gesunde Ernährung. Besonders in Zeiten erhöhter Belastung – sei es durch Stress oder Erkältungswellen – könnten diese Mikroalgen eine sinnvolle Unterstützung sein.
Tipp: Die Wirkung entfaltet sich meist erst nach einigen Wochen regelmäßiger Einnahme. Ein wenig Geduld lohnt sich also – und bei Unsicherheiten hilft ein Gespräch mit einem Arzt/ einer Ärztin oder Ernährungsberater:in.

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