Superfood: Warum Ingwer nicht für jeden geeignet ist

Dusan Atlagic/ istock

Ist Ingwer wirklich ein „Superfood“? 

Die Ingwerpflanze aus Südostasien ist vielen als scharfe Zutat in der asiatischen Küche oder in Backwaren und Süßigkeiten bekannt. Doch hinter ihrem unscheinbaren Äußeren verbirgt sich eine Vielzahl von medizinisch wirksamen Inhaltsstoffen, weshalb Ingwer in der Naturheilkunde häufig verwendet wird. Reich an ätherischen Ölen und Scharfstoffen wie Gingerolen, hat die Wurzel nicht nur einen fruchtig-scharfen Geschmack, sondern auch eine Vielzahl positiver Eigenschaften für den Körper. Die Wunderknolle wirkt entzündungshemmend, fördert die Darmtätigkeit, hilft bei Übelkeit und Erbrechen. Ingwer trägt auch in Maßen positiv zur Verdauung und Immunabwehr bei, wie eine Studie der akademischen Gemeinschaft MDPI Nutrients bestätigt.

Vorsicht geboten

Während Ingwer seit langem als Wunderwurzel gilt, ist es wichtig zu bedenken, dass diese Knolle auch unerwünschte Nebenwirkungen haben kann. Wem Ingwer zu scharf ist oder wer diagnostizierte Magen-Darm-Beschwerden hat, sollte ihn mit Vorsicht genießen. Darüber hinaus wird Personen mit spezifischen gesundheitlichen Vorgeschichten oder in besonderen Situationen geraten, auf den Verzehr von Ingwerwurzel zu verzichten. Dazu gehören:

  1. Magenbeschwerden: Einige Personen können auf Ingwer empfindlich reagieren, denn die ätherischen Öle der Wurzel können die Magenschleimhaut reizen und die Scharfstoffe können Symptome wie Sodbrennen oder Magenreizungen verursachen. Dies gilt insbesondere für diejenigen, die bereits unter Darmbeschwerden wie Divertikulitis oder einer krankhaft durchlässigen Darmbarriere leiden. In solchen Fällen ist es ratsam, den Verzehr von Ingwer zu reduzieren oder ganz einzustellen.
  2. Blutgerinnungsstörungen: Ingwer wirkt auf natürliche Weise blutverdünnend. Wenn du an einer Blutgerinnungsstörung leidest, ist Ingwer für dich möglicherweise nicht sicher. Auch wenn du oft Nasenbluten hast, kann die Wurzel deine Blutung noch verstärken. Vermeide den Verzehr von Ingwer in großen Mengen oder halte davor Rücksprache mit deinem Arzt.
  3. Medikamente gegen Diabetes oder Bluthochdruck: Wenn du regelmäßig diese Medikamente einnimmst, solltest du mit Ingwer genauso vorsichtig sein, denn die blutverdünnende Eigenschaft der Wurzel kann die Wirkung der Medikamente beeinträchtigen.
  4. Operationen: Da Ingwer die Blutgerinnung beeinflusst, ist es ratsam, kein Ingwer vor geplanten Operationen zu verzehren, um das Risiko von Blutungen zu minimieren. Bei Patienten, die sich einer laparoskopischen Operation unterzogen hatten und mit Ingwer behandelt wurden, traten auch kardiovaskuläre und Atemwegssymptome auf.
  5. Schwangerschaft: Auch wenn mäßiger Verzehr der Ingwerpflanze während der Schwangerschaft sicher ist und sogar bewiesenermaßen gegen morgendliche Übelkeit helfen kann, sollten Schwangere dennoch mit ihrem Arzt darüber reden. Ingwer sollte nicht in den späten Schwangerschaftsphasen gegessen werden, da die Wurzel das Risiko von Blutungen erhöhen kann. Schwangere Frauen mit einer Vorgeschichte von Fehlgeburten, vaginalen Blutungen oder Blutgerinnungsproblemen sollten am besten Ingwer ganz meiden.

Dosis macht das Gift

Experten empfehlen, den täglichen Ingwerverzehr auf drei bis vier Gramm (getrocknet) zu beschränken. Wer jedoch zu einer der oben genannten Risikogruppen gehört und nicht auf die Wurzel verzichten möchte, sollte die Aufnahme auf ein Gramm Ingwer pro Tag reduzieren. Das entspricht etwa 4 Tassen abgepacktem Ingwertee oder selbst zubereitetem Ingwertee aus einem Teelöffel frisch geriebener Ingwerwurzel, die in Wasser eingeweicht wird. Wenn du zu einer Risikogruppe gehörst, ist es besonders wichtig, hochkonzentrierte Ingwershots zu vermeiden. Stattdessen kannst du auf Alternativen wie Orangensaft mit Kurkuma oder Gemüseshots aus Rote Beete, Karotten oder Sellerie zurückgreifen.

Vorgeschlagene Artikel