Vitamin-B12-Mangel: Wer ist besonders häufig betroffen?

Vitamin-B12-Mangel: Symptome und Ursachen

Du bist ständig müde, kannst dich kaum konzentrieren und kämpfst mit Gedächtnislücken? Vielleicht schiebst du es auf deinen stressigen Alltag oder die letzte unruhige Nacht. Doch es könnte ein versteckter Übeltäter dahinterstecken: ein Mangel an Vitamin B12.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Vitamin B12 ist unverzichtbar für Nervenfunktion, Blutbildung und Energiegewinnung, kann aber nicht vom Körper selbst produziert werden
  • Ein Mangel äußert sich oft durch unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Konzentrationsschwäche oder neurologische Ausfälle wie Kribbeln in Händen und Füßen
  • Hauptursachen sind Aufnahmestörungen (z. B. durch Intrinsic-Faktor-Mangel), Magen-Darm-Erkrankungen, Medikamente oder eine vegane Ernährung ohne Supplemente
  • Die Diagnose erfolgt über den Holotranscobalamin-Blutwert, und die Therapie erfordert ärztlich kontrollierte Vitamin-B12-Gaben
  • Vorbeugung umfasst eine ausgewogene Ernährung mit tierischen Produkten, Supplemente für Veganer und regelmäßige Blutkontrollen bei Risikopatienten

Bedeutung und Funktionen von Vitamin B12

Vitamin B12, auch als Cobalamin bekannt, ist für unseren Körper essenziell. Und das aus gutem Grund. Es ist ein wahrer Allrounder: Es unterstützt den Energiestoffwechsel, sorgt für die Bildung von Blutzellen und hilft beim Aufbau der schützenden Hüllen um unsere Nerven (die sogenannten Myelinscheiden).

Ohne ausreichend Vitamin B12 gerät dieser wichtige Ablauf ins Stocken, und das kann jede Menge Probleme verursachen. Das Gemeine daran? Unser Körper kann Vitamin B12 nicht selbst herstellen. Wir sind also darauf angewiesen, es durch unsere Nahrung aufzunehmen. Besonders tierische Produkte wie Fleisch, Fisch, Eier und Milch liefern uns dieses wichtige Vitamin.

Wie oft kommt ein Vitamin-B12-Mangel vor?

Doch wie oft kommt es bei uns zu einem Mangel an diesem elementaren Nährstoff? Überraschend oft, wie eine Studie aus dem Jahr 2017 beschreibt.

So sind laut ihr zwischen 2,5% und 26% der allgemeinen Bevölkerung von einem subklinischer Vitamin-B12-Mangel, also ein Mangel ohne eindeutige klinische Symptome, betroffen. Dabei sind besonders ältere Menschen, aber auch Frauen im gebärfähigen Alter sowie Jugendliche und Kinder gefährdet.

Symptome eines Vitamin-B12-Mangels

Ein Mangel an Vitamin B12 macht sich oft durch diffuse Symptome bemerkbar, die zunächst nicht immer eindeutig zuzuordnen sind. Eine Studie aus dem Jahr 2019 zeigt, dass ein Mangel an Vitamin B12 zu einer Vielzahl von neuropsychiatrischen Symptomen führen kann.

Dazu zählen chronische Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnisstörungen. Diese Symptome besserten sich nach einer Supplementation von Vitamin B12 deutlich, was auf einen direkten Zusammenhang hinweist.

Andere häufige Anzeichen eines Vitamin-B12-Mangels sind Kribbeln in den Extremitäten, Muskelschwäche und Gangunsicherheit. Auch ein Zungenbrennen, Mundgeschwüre und eine blass-gelbe Hautfarbe können auftreten, ebenso wie Blutarmut. Weitere Patienten berichten zudem von Schwindel, Atemprobleme und Brustschmerzen.

Gendefekte und Magenprobleme: Mögliche Ursachen für einen Mangel

Es gibt zahlreiche Gründe, warum jemand an einem Vitamin B12-Mangel leiden könnte. Ein häufiger Übeltäter ist das Fehlen eines speziellen Proteins namens Intrinsic Factor.

Dieses Protein ist notwendig, damit der Körper Vitamin B12 im Dünndarm aufnehmen kann. Liegt ein Mangel daran vor, kann das Vitamin nicht effektiv aufgenommen werden. Chronische Entzündungen im Magen oder Darm stören die Aufnahme auf ähnliche Weise, auch sie können also zu einem Mangel beitragen.

Auch bestimmte Medikamente können die Vitamin-B12-Aufnahme hemmen. Dazu gehören beispielsweise Medikamente gegen Diabetes oder Magensäureblocker. Regelmäßiger Alkoholkonsum schädigt ebenfalls den Verdauungstrakt und verringert die Aufnahme von Nährstoffen.

Und dann wäre da noch die Ernährung: Veganer:innen und Vegetarier:innen haben ein höheres Risiko für einen Vitamin-B12-Mangel, da sich das Vitamin hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln findet.

Mehr dazu: Vegane Kost: Kann sie unseren Hunger nach Nährstoffen stillen?

Diagnose und Behandlung

Denkst du jetzt, dass das vielleicht auf dich zutrifft? Dann zögere nicht und geh zu:r Ärzt:in.

Denn die Diagnose eines Vitamin B12-Mangels erfolgt in der Regel durch eine Blutuntersuchung, bei der der Gehalt an Holotranscobalamin (Holo-TC) gemessen wird. Dieser Wert zeigt, wie viel aktives Vitamin B12 in deinem Blut vorhanden ist. Zu Hause Testen wird also eher schwierig.

Wenn der Mangel bestätigt wird, solltest du ihn keinesfalls auf eigene Faust behandeln. Vitamin B12-Präparate werden meist ärztlich verordnet, um den Mangel auszugleichen. Hierbei ist Vorsicht geboten: Eine Überdosierung von Vitamin B12 kann das Lungenkrebsrisiko erhöhen, daher solltest du immer Rücksprache mit deinem Arzt halten.

Vorbeugung eines Vitamin B12-Mangels

Dennoch gibt es Wege, den Arztbesuch zu vermeiden – zumindest, wenn du präventiv handelst. Aber wie genau kann man einen Vitamin B12-Mangel vorbeugen?

Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Fleisch, Milchprodukten und Eiern ist der Schlüssel. Veganer:innen sollten zudem darauf achten, genügend Vitamin B12 über Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen. Regelmäßige Überprüfungen der Vitamin-B12-Werte sind besonders für Risikogruppen ratsam, damit ein Mangel frühzeitig erkannt und behandelt werden kann.

Fazit: Vorsicht ist besser als Nachsicht

Ein Vitamin-B12-Mangel ist häufiger, als du denkst, und kann schwerwiegende Folgen für deine Gesundheit haben. Bewusste Ernährung und regelmäßige medizinische Checks sind deshalb essenziell, um dem vorzubeugen. Sorge also dafür, dass dein Körper die Unterstützung bekommt, die er braucht.

FAQs zu Vitamin-B12-Mangel

Welche Funktionen hat Vitamin B12 im Körper?

Vitamin B12 (Cobalamin) ist essenziell für den Energiestoffwechsel, die Bildung roter Blutkörperchen und den Aufbau der Myelinscheiden, die Nerven schützen. Ein Mangel kann zu neurologischen Schäden, Blutarmut und Stoffwechselstörungen führen.

Wer ist besonders von einem Vitamin-B12-Mangel betroffen?

Risikogruppen sind ältere Menschen, Frauen im gebärfähigen Alter, Veganer/Vegetarier sowie Personen mit Magen-Darm-Erkrankungen (z. B. Morbus Crohn) oder Gendefekten wie Intrinsic-Faktor-Mangel. Auch die Einnahme von Magensäureblockern oder Diabetesmedikamenten erhöht das Risiko.

Welche Symptome deuten auf einen Vitamin-B12-Mangel hin?

Häufige Symptome sind chronische Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Gedächtnislücken, Kribbeln in Gliedmaßen und Gangunsicherheit. Schwere Mängel können zu Blutarmut, Zungenbrennen oder neurologischen Schäden wie Depressionen führen.

Wie wird ein Vitamin-B12-Mangel diagnostiziert und behandelt?

Die Diagnose erfolgt via Bluttest (Holotranscobalamin-Wert). Bei Bestätigung wird der Mangel ärztlich mit hochdosierten Präparaten (Spritzen/Tabletten) behandelt. Selbsttherapie ist riskant, da Überdosierung das Lungenkrebsrisiko erhöhen kann.

Wie kann man einem Vitamin-B12-Mangel vorbeugen?

Tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Eier und Milch decken den Bedarf. Veganer benötigen Supplemente. Risikogruppen sollten regelmäßige Blutchecks durchführen lassen, um Defizite früh zu erkennen.

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