Stell dir vor, du liegst gemütlich in deinem Bett, bereit für eine erholsame Nacht. Doch während dein Körper sich regeneriert und deinen Akku wieder auflädt, passiert im Hintergrund eine Menge – insbesondere in Bezug auf deine Atmung. Die Atemfrequenz, also wie oft du pro Minute atmest, kann während des Schlafs wichtige Hinweise auf deine Gesundheit geben. Aber was passiert, wenn du im Schlaf schneller atmest als normal?
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Ein chronisch erhöhtes Atemtempo senkt den CO₂-Spiegel, stört den Säure-Basen-Haushalt und kann zu Sauerstoffmangel in Organen führen
- Risikofaktoren wie Übergewicht, Alkoholkonsum oder Medikamente (z. B. Ritalin) sollten reduziert werden, um nächtliche Atemstörungen zu vermeiden
- Schlafapnoe ist eine häufige Ursache beschleunigter Atmung und äußert sich durch Atemaussetzer, Schnarchen und Tagesmüdigkeit – unbehandelt steigt das Schlaganfallrisiko
- Risikofaktoren wie Übergewicht, Alkoholkonsum oder Medikamente (z. B. Ritalin) sollten reduziert werden, um nächtliche Atemstörungen zu vermeiden
Normale Atemfrequenz im Schlaf
Laut Daten der amerikanischen Sleep-Foundation atmen Erwachsene im Schlaf zwischen 12 und 20 Mal pro Minute. Bei Kindern geht es etwas schneller zu: Neugeborene benötigen etwa 30 bis 60 Atemzüge pro Minute, während Kleinkinder 22 bis 34 Mal pro Minute atmen. Diese Unterschiede sind völlig normal und spiegeln die unterschiedlichen physiologischen Bedürfnisse der Altersgruppen wider.
Ursachen für schnelles Atmen im Schlaf
Wenn deine Atemfrequenz im Schlaf deutlich über den Normalwerten liegt, kann das auf verschiedene gesundheitliche Probleme hinweisen. Herz- und Nierenerkrankungen stehen dabei oft an erster Stelle.
Beispielsweise kann Herzinsuffizienz oder ein Herzbeutelerguss die Atmung beschleunigen, ebenso wie Niereninsuffizienz. Auch Lungenerkrankungen wie COPD, Lungenentzündung, Lungenembolie sowie chronische oder akute Bronchitis und Asthma können die Atemfrequenz beeinflussen.
Neben organischen Erkrankungen können auch Medikamente eine Rolle spielen. Denn eine falsche Einnahme oder Überdosierung bestimmter Präparate (etwa Stimulanzen wie Ritalin oder Antidepressiva) kann die Atemfrequenz erhöhen.
Folgen einer höheren Atemfrequenz im Schlaf
Schnelles Atmen im Schlaf bleibt nicht ohne Konsequenzen. Zu den physiologischen Auswirkungen gehört eine Senkung des CO2-Spiegels im Körper und ein Anstieg des pH-Werts im Blut.
Dies kann wiederum zu einer Verengung der Blutgefäße führen, was den Blutdruck und die Herzfrequenz erhöht. Eine verschlechterte Sauerstoffversorgung auf Zellebene ist eine weitere Folge, das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall wird erhöht.
Symptome einer schnellen Atmung im Schlaf
Es gibt verschiedene Anzeichen, die auf eine erhöhte Atemfrequenz im Schlaf hinweisen können. Schnarchen ist eines der häufigsten Symptome, ebenso wie morgendliche Atemprobleme.
Auf alltäglicher Ebene kann eine erhöhte Atemfrequenz im Schlaf Tagesmüdigkeit, Energiemangel, Schwindel, Sehstörungen und Nervosität verursachen. Auch ein trockener Mund oder Halsschmerzen beim Aufwachen können auf Probleme hinweisen.
Diese Symptome beeinträchtigen die Lebensqualität und können langfristig zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Wenn du also
Schlafapnoe: Ursache für eine hohe Atemfrequenz im Schlaf?
Neben den oben bereits genannten Ursachen für eine schnelle Atemfrequenz während deines Nickerchens darf die Schlafapnoe – insbesondere die obstruktive Schlafapnoe – natürlich nicht fehlen.
Diese entsteht, wenn sich die Rachenmuskulatur im Schlaf entspannt und die Atemwege blockiert. Es kommt zu wiederholten Atemaussetzern und einem Abfall des Sauerstoffgehalts im Blut.
Menschen mit Schlafapnoe zeigen ähnliche Symptome wie jene, die unter schneller Atmung im Schlaf leiden. Dazu gehören lautes Schnarchen, morgendliche Kopfschmerzen, trockener Mund oder Halsschmerzen, Tagesmüdigkeit und Konzentrationsprobleme.
Wer übergewichtig, etwas älter, und männlichem Geschlecht ist, ist übrigens mit besonders hoher Wahrscheinlichkeit von Schlafapnoe betroffen.
Behandlung von Schlafapnoe
Ähnlich wie die Symptome kann auch die Behandlung von Schlafapnoe vielfältig sein. Als häufigste Lösung gelten wohl die sogenannten CPAP-Geräte (Continuous Positive Airway Pressure). Diese halten – wie es der Name bereits vermuten lässt – die Atemwege während des Schlafes durch den Aufbau von Druck offen.
Spezielle Mundstücke können ebenfalls helfen, indem sie den Kiefer in einer Position halten, die die Atemwege offen hält. In einigen Fällen sind sogar chirurgische Eingriffe erforderlich, um Gewebe zu entfernen, das die Atemwege blockiert.
Wie bei fast allen Dingen in Leben, sollte auch die Änderung des eigenen Lebensstils nicht außer Acht gelassen werden. Gerade Gewichtsreduktionen, die Vermeidung von Alkohol und Rauchen sowie Verbesserung der Schlafhygiene können Schlafapnoe zumindest vorbeugen.
Fazit: Gesunder Schlaf und ruhige Atmung
Schnelles Atmen im Schlaf kann auf verschiedene gesundheitliche Probleme hinweisen, darunter Herz-, Nieren- und Lungenerkrankungen. Es kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, die sich negativ auf die Lebensqualität auswirken. Eine häufige Ursache ist die Schlafapnoe, die durch verschiedene Behandlungsansätze behandelt werden kann.
Wenn du also das nächste Mal ins Bett gehst, denk daran: Deine Atmung sagt mehr über deine Gesundheit aus, als du vielleicht denkst. Achte auf die Zeichen und kümmere dich, sollte sie auf Probleme hinweisen – dein Körper wird es dir danken.
FAQs zu Schlaf und Atemfrequenz
Was gilt als normale Atemfrequenz im Schlaf?
Erwachsene atmen normalerweise 12–20 Mal pro Minute, während Neugeborene 30–60 Atemzüge und Kleinkinder 22–34 Atemzüge benötigen. Abweichungen können auf gesundheitliche Probleme hinweisen.
Welche Ursachen hat beschleunigtes Atmen im Schlaf?
Häufige Auslöser sind organische Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, COPD, Asthma oder Nierenprobleme. Auch Medikamente (z. B. Stimulanzien, Antidepressiva) oder Schlafapnoe können die Atmung beschleunigen.
Warum ist schnelles Atmen im Schlaf gefährlich?
Es senkt den CO₂-Spiegel, erhöht den Blut-pH-Wert und verengt die Blutgefäße – was zu Bluthochdruck, Sauerstoffmangel in Zellen und erhöhtem Risiko für Herzinfarkt/Schlaganfall führt.
Welche Symptome deuten auf problematische Schlafatmung hin?
Schnarchen, morgendliche Atemnot, Halsschmerzen, Tagesmüdigkeit, Schwindel und Konzentrationsstörungen sind Warnsignale. Bei Schlafapnoe kommen Atemaussetzer hinzu.
Wie wird Schlafapnoe behandelt?
Therapien umfassen CPAP-Geräte (halten Atemwege offen), spezielle Mundschienen, Operationen oder Lebensstiländerungen (Gewichtsreduktion, Verzicht auf Alkohol/Rauchen).