Die verlorene Kunst: Warum Nichts-tun wichtig ist für unser Wohlbefinden
Heutzutage sind wir ständig von digitalen Geräten und sozialen Medien umgeben, die uns in einem Zustand ständiger Stimulation halten. Dank Push-Nachrichten und Erinnerungsfunktionen. Dadurch verlieren wir jedoch die Fähigkeit, uns zu langweilen, da wir immer etwas haben, das uns ablenkt oder unterhält. Ständige Beschäftigung kann jedoch zu Stress, Angstzuständen und einer Beeinträchtigung unserer psychischen Gesundheit führen.
Erinnerungen an eine langsamere Zeit
Alle Generationen vor der GenZ können sich noch daran erinnern, wie es vor der Digitalisierung war: Sei es beim Warten auf den Bus, im Wartezimmer beim Arzt (sofern es keine Zeitschriften gab) oder beim Aufräumen. Man musste sich mit der Langeweile anfreunden. Aber sie hatte etwas Gutes: Man beschäftigte sich mit sich selbst. Und nicht nur das: Neben der Selbstreflexion kam auch die Kreativität nicht zu kurz. Denn wer kann neben Handygebimmel und Reizüberflutung noch seine eigene Kreativität anregen?
Die unterschätzte Bedeutung für das menschliche Gehirn
Langeweile mag unangenehm sein, aber sie erfüllt eine wichtige Funktion für unser Gehirn. Sie ist ein Signal dafür, dass uns unsere gegenwärtigen Aktivitäten nicht erfüllen oder weiterbringen. In einer Zeit, in der wir alles tun, um Langeweile zu vermeiden, verlieren wir dieses Korrekturelement. In einem Experiment erhielten Teilnehmer elektrische Schläge, nur um der Langeweile zu entkommen. Ein erstaunliches Ergebnis: Viele setzten sich selbst den unangenehmen Schocks aus, als sie gebeten wurden, sich 15 Minuten lang zu langweilen. Dies verdeutlicht, wie sehr Menschen bereit sind, vor Langeweile zu fliehen. Die bewusste Auseinandersetzung mit dem Nichts-tun kann jedoch unsere Kreativität fördern und uns helfen, klarer über unser Handeln und unsere Ziele nachzudenken.
Rückkehr zur Langeweile als große Herausforderung
Es ist an der Zeit, die Bedeutung der Langeweile in unserem Leben wiederzuentdecken und ihr den ihr eigenen Platz einzuräumen. Statt ständig nach Ablenkung zu suchen, sollten wir uns bewusst Zeit für Langeweile nehmen und unsere Gedanken schweifen lassen. Am besten beginnst du mit einem Smartphone-freien Vormittag oder Nachmittag am Wochenende und planst zu Hause eine Pufferzeit ein, in der du bewusst auf jegliche Form von Unterhaltung verzichtest. Wer weiß, vielleicht lässt sich so ganz schnell ein Problem lösen oder ein neues kreatives Hobby finden.