Yoga gibt es in vielen Formen, doch Jivamukti Yoga sticht durch seine spirituelle Tiefe und moderne Dynamik hervor. Besonders auf Social Media wie TikTok oder Instagram sieht man immer häufiger Reels, unter denen von Jivamukti erzählt wird.
Wer mehr sucht als nur körperliche Fitness, sondern Yoga als Lebensweg versteht, findet darin möglicherweise den richtigen Yoga-Stil. Doch was macht eine Stunde dieser Art aus und welche Werte spielen dabei eine große Rolle?
Der Ursprung von Ursprung von Jivamukti Yoga
Jivamukti Yoga wurde in den 1980er-Jahren von Sharon Gannon und David Life in New York entwickelt. Der Name leitet sich vom Sanskrit „jiva“ (Einzelseele) und „mukti“ (Befreiung) ab und bedeutet so viel wie „Befreiung der Seele im Leben“. Die Philosophie basiert auf klassischen Yogaschriften wie den Yoga Sutras von Patanjali und dem Bhagavad Gita, kombiniert mit zeitgenössischen Themen wie Tierschutz, Umweltbewusstsein und sozialem Engagement.
Anders als viele moderne Yogastile versteht sich Jivamukti Yoga nicht nur als körperliche Praxis, sondern als umfassender spiritueller Weg. Im Zentrum steht die Idee, durch Mitgefühl, Bewusstsein und Hingabe zur persönlichen und kollektiven Befreiung beizutragen.
Diese Tiefe unterscheidet Jivamukti klar von reinen Fitness-orientierten Yogastilen. Deshalb wird Jivamukti auch – wie man auf Social Media Plattformen wie TikTok und Instagram sehen kann – auch in ausgefallenen Umgebungen praktiziert.
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Die fünf Säulen: Fundament der Praxis
Jivamukti Yoga stützt sich auf fünf zentrale Säulen, die jede Klasse und jede persönliche Praxis durchdringen. Diese sind:
- Ahimsa (Gewaltlosigkeit): Inspiriert zu einer ethischen Lebensweise, insbesondere zur veganen Ernährung und zum respektvollen Umgang mit allen Lebewesen.
- Bhakti (Hingabe): Wird durch Gebete, Chants und die liebevolle Ausrichtung auf das Göttliche in der Praxis zum Ausdruck gebracht.
- Dhyana (Meditation): Fördert Achtsamkeit und innere Stille, ist fester Bestandteil jeder Jivamukti-Stunde.
- Nada (Klang): Die bewusste Arbeit mit Klang, etwa durch Musik, Mantras und Vibrationen, schafft eine tiefere Verbindung im Üben.
- Shastra (Studium der Schriften): Das Lesen und Reflektieren klassischer Yogatexte wie der Bhagavad Gita oder der Yoga Sutras bringt Tiefe und philosophischen Kontext in die Praxis.
Diese Prinzipien geben dem Yogaunterricht eine klare ethische und spirituelle Ausrichtung. In der Kombination machen sie jede Jivamukti-Stunde zu einem ganzheitlichen Erlebnis – körperlich, geistig und seelisch.
Der Unterricht: Dynamisch, fordernd und spirituell
Jivamukti-Klassen folgen meist einem festen Aufbau: Beginnend mit einem spirituellen Thema oder einer Lesung aus einem yogischen Text, gehen sie über in eine intensive, dynamische Asana-Praxis – oft begleitet von Musik.
Meditation und Atemübungen sind feste Bestandteile, genau wie das gemeinsame Chanten eines Mantras, meist „Lokah Samastah Sukhino Bhavantu“.
Die körperliche Praxis ist fordernd, vergleichbar mit einem kraftvollen Vinyasa-Flow. Dennoch steht nicht die Leistung im Vordergrund, sondern Achtsamkeit und inneres Wachstum. Die meisten Trainer:innnen sind dahingehend so ausgebildet, dass man den Unterschied zu einer “normalen” Yoga-Session auch direkt spürt beziehugnsweise spüren sollte.
Für wen ist Jivamukti Yoga geeignet?
Jivamukti Yoga richtet sich an Menschen, die nicht nur körperlich aktiv sein wollen, sondern auch auf der Suche nach einem tieferen Zugang zu sich selbst und zur Welt sind. Besonders spirituell Interessierte, aber auch philosophisch denkende Menschen fühlen sich oft von diesem Stil angezogen. Die intensive körperliche Praxis setzt eine gewisse Grundfitness voraus, ist jedoch mit Varianten auch für Anfänger:innen zugänglich.
Wichtig ist die Offenheit gegenüber der spirituellen Komponente. Wer sich auf Mantras, Meditation und ethische Themen einlassen kann, wird in Jivamukti Yoga mehr finden als eine gewöhnliche Yogastunde – nämlich eine lebendige, transformierende Praxis für den Alltag.
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Jivamukti im Alltag: Eine gelebte Ethik mit Wirkung
Was Jivamukti Yoga so besonders macht, ist seine Kraft, weit über die Yogamatte hinaus zu wirken. Die gelebten Werte – Mitgefühl, Achtsamkeit, Wahrhaftigkeit und Selbstreflexion – beeinflussen nicht nur das persönliche Verhalten, sondern verändern oft auch das Verhältnis zur Umwelt, zu Mitmenschen und zu gesellschaftlichen Strukturen.
Auch auf Social Media findet sich eine wachsende Community, die begeistert über ihre Erfahrungen berichtet: Viele Praktizierende berichten, dass sie durch Jivamukti zu einer bewussteren, klarer ausgerichteten Lebensweise gefunden haben. Von einer tieferen Verbindung zur täglichen Meditationspraxis, über ein neues Verständnis für soziale Gerechtigkeit bis hin zur Motivation, sich aktiv für eine lebensfreundlichere Welt einzusetzen.
Für viele wird eine einzelne Yogastunde dadurch mehr als körperliches Training – sie wird zu einem Anstoß für nachhaltige innere und äußere Veränderung. Jivamukti ist nicht nur Yoga. Es ist ein Ruf, bewusster zu leben – mit offenem Herzen und klarer Haltung.
Bildquellen
- Jivamukti Yoga: anyaberkut/ istock