Vitalpilz-Hype: Diese 6 Pilze solltest du kennen

Vitalpilze: Diese sollte man kennen

Was vor einigen Jahren noch ein Geheimtipp unter Naturheilkundlern war, ist heute fester Bestandteil moderner Selfcare-Routinen. Ob als Pulver im Smoothie, Extrakt in Kapseln oder als Tee: Immer mehr greifen zu Vitalpilzen, um Körper und Geist zu stärken. Dabei gibt es verschiedene Pilze und jeder dieser natürlichen Helfer bringt einzigartige Eigenschaften mit – und in vielen Fällen spannende wissenschaftliche Erkenntnisse. Doch welche Vitalpilze sind die beliebtesten und wie wirken sie sich auf den Körper aus?

Vitalpilze auf Social Media: Traditionelle Medizin neu gedacht

Vitalpilze und Pflanzenextrakte erleben seit einiger Zeit einen wahren Boom– und das nicht ohne Grund. Sie sollen das Immunsystem stärken, die Konzentration fördern oder bei Stress helfen. Gerade auf TikTok, Instagram & Co. tauchen sie ständig auf: neue Pilz-Drinks, Kapseln mit Adaptogenen oder Pulver für den „Brain Boost am Morgen“. Was aussieht wie ein neuer Wellness-Hype, hat seine Wurzeln tief in den alten Heiltraditionen der Welt.

Denn der Ursprung dieses Trends liegt nämlich weit vor der Social-Media-Zeit: In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), im Ayurveda oder der schamanischen Pflanzenheilkunde Südamerikas wurden viele dieser natürlichen Helfer bereits seit Jahrhunderten verwendet. Heute trifft dieses uralte Wissen auf eine moderne Gesundheitskultur, die auf Prävention, mentale Balance und pflanzliche Alternativen zu klassischen Medikamenten setzt.

Gleichzeitig sorgt die wachsende wissenschaftliche Erforschung dieser Stoffe dafür, dass ihr Ruf längst nicht mehr nur auf Erfahrungswerten basiert, sondern zunehmend durch Studien untermauert wird. Folgende Pilze sind wissenschaftlich bewiesen wirksam und können unterstützend wirken.

1. Reishi – Der Pilz der “Unsterblichkeit”

Reishi (Ganoderma lucidum) wird in Asien auch als „Pilz der Unsterblichkeit“ bezeichnet. Seine Beliebtheit verdankt er seiner immunmodulierenden und entzündungshemmenden Wirkung. Der Pilz enthält Polysaccharide und Triterpene, die auf das Immunsystem wirken und auch antioxidative Effekte zeigen.

In einer Studie wurde gezeigt, dass Reishi bei Krebspatient:innen die Lebensqualität verbessern und das Immunsystem stärken kann. Auch zur Unterstützung bei chronischem Stress und Schlafproblemen findet Reishi häufig Anwendung.

Der Reishi ist besonders für seien rostbraune Farbe bekannt und soll laut Studien besonders für Krebspatient:innen interessant sein

2. Ashwagandha – Das Stressschild der Natur

Ashwagandha, auch als „indischer Ginseng“ bekannt, ist eigentlich kein Pilz, sondern eine Heilpflanze aus der ayurvedischen Medizin. Ihre adaptogene Wirkung hilft dem Körper, besser mit Stress umzugehen und das hormonelle Gleichgewicht zu stabilisieren.

Eine randomisierte Doppelblindstudie aus dem Jahr 2012 zeigte, dass Probanden, die 300 mg Ashwagandha-Extrakt zweimal täglich über 60 Tage einnahmen, signifikant weniger Stress empfanden und niedrigere Cortisolspiegel aufwiesen. Ashwagandha wird daher gerne zur Förderung der mentalen Balance und Schlafqualität eingesetzt.

Ashwagandha
Ashwaghanda sieht aus wie kleine Holzstöcke – als Pulver verarbeitet ist es besonders im Zusamenhang mit Entspannung und Schlaf beliebt

3. Cordyceps – Der Energiepilz aus dem Hochland

Cordyceps sinensis ist bekannt für seine leistungssteigernde Wirkung. Dieser Pilz, der ursprünglich auf Insekten wächst, wird seit Jahrhunderten in der tibetischen Medizin verwendet. Besonders Sportler:innen interessieren sich für ihn, da er die Sauerstoffaufnahme verbessern und die Ausdauer erhöhen kann.

Forschungen zufolge kann Cordycepts älteren Menschen helfen, ihre Ausdauer zu verbessern. Das liegt unter anderem an einem besonderen Wirkstoff namens Codycepin. Dieser unterstützt den Körper dabei, Energie besser zu nutzen, was sich positiv auf die körperliche Leistungsfähigkeit auswirken kann.

Oft als “Blumenpilze” sind Cordyceps vor allem bei Sportler:innen ein wahres Superfood

4. Löwenmähne – Nervenwachstum aus der Natur

Die Löwenmähne (Hericium erinaceus) sieht nicht nur spektakulär aus, sie kann auch spektakulär auf das Gehirn wirken. Sie regt das Wachstum von Nervenzellen an, unterstützt kognitive Funktionen und gilt als natürlicher Neuro-Booster. Besonders interessant ist ihre Fähigkeit, den Nervenwachstumsfaktor zu stimulieren.

Eine Studie aus Japan zeigte, dass ältere Erwachsene mit leichten kognitiven Einschränkungen nach 16 Wochen Löwenmähne-Extrakt signifikante Verbesserungen ihrer geistigen Leistung zeigten – eine vielversprechende Option zur Unterstützung des Gehirns.

Löwenmähne, auch bekannt als Igelstachelbart, wächst in der freien Natur vor allem in Laubwäldern der Nordhalbkugel – also in Europa, Nordamerika und Teilen Asiens

5. Maca – Die Powerknolle aus den Anden

Auch wenn Maca (Lepidium meyenii) ebenfalls kein Pilz ist, wird sie oft in einem Atemzug mit Vitalpilzen genannt. Die peruanische Wurzel ist bekannt für ihre adaptogenen Eigenschaften, hormonelle Balance und energetisierende Wirkung. Besonders bei chronischer Erschöpfung und Libidoverlust hat sich Maca bewährt.

In einer Forschung dazu konnte nachgewiesen werden, dass Maca die sexuelle Lust bei Männern signifikant steigerte – unabhängig vom Testosteronspiegel. Sie ist daher besonders bei Menschen beliebt, die mehr Energie und Vitalität im Alltag suchen.

Die peruanische Knolle war bereits bei den Inka ein wichtiges Heilmittel und Maca gilt als sogenanntes Adaptogen, das den Körper bei Stress ausgleichen kann

6. Chaga – Der antioxidative Champion

Chaga (Inonotus obliquus) wächst vor allem auf Birken in kalten Regionen wie Sibirien und Kanada. Dieser schwarze „König der Pilze“ überzeugt durch seine extrem hohe antioxidative Kapazität. Chaga enthält eine Vielzahl an bioaktiven Stoffen, darunter Melanin, Betulinsäure und Polysaccharide.

Laut einer aktuellen Studie soll der Vitalpilz vielfältige Eigenschaften, darunter seine bemerkenswerte krebshemmende, antioxidativn, antidiabetische und entzündungshemmende Wirkung besitzen. Die Studienerkenntnisse sollen darauf hindeuten, dass Chaga ein enormes pharmakologisches Potenzial besitzt, das zur Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze beitragen kann.

Untersuchungen zufolge soll Chaga-Extrakt auch entzündungshemmende Wirkungen bei Patient:innen mit entzündlichen Darmerkrankungen haben. Viele nutzen ihn als Tee oder Pulver zur allgemeinen Stärkung und zum Zellschutz.

Besonders geschätzt wird der wilde Chaga aus Sibirien, da er dort unter extremen Bedingungen besonders viele sekundäre Pflanzenstoffe bildet

Natürlich vital – mit Pilzen & Pflanzenkraft

Ob zur Stressreduktion, Leistungssteigerung, Konzentrationsförderung oder Immunstärkung – Vitalpilze und Pflanzen wie Ashwagandha oder Maca bieten ein breites Spektrum an Wirkungen, die durch Studien zunehmend bestätigt werden. Wichtig ist jedoch: Qualität und Dosierung machen den Unterschied. Wer langfristig profitieren möchte, sollte auf geprüfte, standardisierte Extrakte achten, sich im Idealfall beraten lassen – und vor allem auf die Herkunft und Verarbeitung der Produkte achten anstatt sich auf TikTok und Co. beraten zu lassen.

Denn nicht jeder Pilz ist gleich, und auch die Reaktion auf diese Naturstoffe kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfallen. Wunder darf man keine erwarten, aber bei regelmäßiger, bewusster Anwendung können Vitalpilze eine wertvolle Ergänzung für mehr Balance und Wohlbefinden sein.

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