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Keine echte Gefahr durch Sprüh-Deos

Ein 12-jähriges Mädchen starb, weil sie eine große Menge ihres Sprüh-Deos einatmete. Der Fall ist aber eine Ausnahme, Deos können ohne Bedenken verwendet werden.

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Sind Sprüh-Deos gefährlich?
gpointstudio / iStock

Die 12-jährige Paige war mit ihren Eltern auf Campingurlaub in Blackpool (England). Als sie sich nach dem Duschen in den abgetrennten Bereich ihres Wohnwagens zurückzog, versprühte sie eine ungewöhnlich große Menge ihres Deodorants. Nach Angabe ihrer Eltern hatte Paige ständig Angst, dass sie schlechten Geruch verströmt. Sie atmete die im Deo enthaltenen Gase ein und verstarb, wie die Gerichtsmediziner später rekonstruierten.

  • Bei dem tragischen Vorfall handelt es sich jedoch um ein Einzelschicksal.
  • Konsumenten können ihre Produkte ganz normal weiterverwenden.
  • Von übermäßiger Nutzung auf engem Raum sollte abgesehen werden.

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Woran starb Paige genau?

Das Mädchen atmete die im Deo enthaltenen Treibgase Isobutan und Butan ein. Die Gase sorgen für den entsprechenden Druck in der Dose und den typischen, feinen Sprühnebel. Der zuständige Pathologe beschrieb Paiges Todesursache als "Inhalation flüchtiger Gase". Sowohl Isobutan als auch Butan wurden im Gehirn des Mädchens nachgewiesen.

  • Isobutan kann in hoher Dosis betäubend wirken und einen Sauerstoffmangel im Blut verursachen.
  • Butan kann zu Übelkeit, Erbrechen und schlimmstenfalls zu Hirnschädigungen führen.

Bei Paige dürfte der hochdosierte Giftcocktail zu Herzrhythmusstörungen und schließlich zum Tod geführt haben.

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Keine Fälle in Österreich

Bei gewöhnlichem Gebrauch von Sprüh-Deos droht Verwendern absolut keine Gefahr.

  • Wer trotzdem auf Nummer sicher gehen möchte, kann Alternativen ohne Treibgase verwenden, zum Beispiel einen Pumpspray oder Roll-on.
  • Eltern sollten darauf achten, dass ihre Kinder den richtigen Umgang mit Produkten wie Deodorants kennen.
  • Gerade Teenager haben oft das Bedürfnis, ihren Körpergeruch zu überdecken, so wie Paige dies getan hat. Laut ihren Eltern war sie stets besorgt, dass ihre Mitmenschen sie "nicht riechen können".

Der übertriebene Gebrauch der Deos war den Erziehungsberechtigten bekannt. Der Vorfall zeigt, wie wichtig es ist, gerade jungen Menschen ein positives Körpergefühl und Verständnis für normale körperliche Vorgänge zu vermitteln.

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Unglückliche Umstände

Den Eltern der verunglückten Paige kann dennoch kein Vorwurf gemacht werden, da es sich um die schicksalhafte Verstrickung verschiedenster Begebenheiten, wie dem ungelüfteten und sehr engen Raum im Wohnwagen, handelte. Sprüh-Deo-Fans müssen folglich ihre Dosen nicht in den Müll werfen. Insbesondere der Umwelt zuliebe lohnt es sich aber, über Alternativen ohne Treibgase nachzudenken.

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