Oreganoöl: Mögliche Alternative zu Antibiotika

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Die Geschichte des Öls

Oregano ist vielen als Gewürz bekannt, das häufig in der mediterranen Küche verwendet wird. Der Duft erinnert meist an leckeres Essen und oft auch an Urlaub im Mittelmeerraum. Obwohl das Kraut ursprünglich aus dieser Region stammt, wird es auch bei uns in Österreich, der Schweiz, Asien und Südeuropa auf mageren Wiesen und trockenen, sonnigen Kalk- und Schotterböden angebaut und verarbeitet. Doch nicht nur in der Küche ist das Kraut wertvoll und wohltuend: Oregano in Form von Öl hat eine ganz andere Wirkung auf den Körper. In der Naturheilkunde gilt es seit Jahrhunderten als Heilmittel. Schon in der Antike war Oreganoöl für seine heilenden Eigenschaften bekannt und wurde schon damals vermehrt gegen bakterielle Entzündungen und andere Krankheiten eingesetzt.

Natürliches Antibiotika

Die im Oreganoöl enthaltenen Wirkstoffe Thymol und Carvacrol wirken nachweislich in unterschiedlichem Maße entzündungshemmend, antibakteriell und schmerzlindernd. Das durch Wasserdampfdestillation gewonnene Oreganoöl gilt daher bei einigen Völkern als natürliches Antibiotikum, das gegen eine Vielzahl von Beschwerden helfen soll. Das Öl gilt als wirksames Mittel gegen Bakterien, Viren und Pilze. Die antibakteriellen Eigenschaften von Oreganoöl wurden in zahlreichen Studien nachgewiesen: In einer Studie der Georgetown University wurde sogar belegt, dass Oreganoöl eine ähnliche Wirkung wie Penicillin und Streptomycin aufweist. Das Öl wurde dabei an Staphylokokken-Enterotoxin-Bakterien getestet und das Ergebnis zeigte, dass bereits eine geringe Dosis Oreganoöl ausreicht, um das Wachstum des schädlichen Erregers genauso gut zu hemmen wie die Antibiotika. Weitere Ergebnisse zeigten, dass Oreganoöl auch eine starke antibakterielle Wirkung gegen Krankheitserreger wie Staphylococcus aureus und Escherichia coli hat.

Schleimlöser und Anti-Pilzmittel in einem

Oreganoöl wirkt zudem schleimlösend und kann daher bei Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale oder leichten Lungenentzündungen zusätzlich zu Medikamenten eingenommen werden. Einer weiteren Studie zufolge ist es zudem gegen Schädlinge wirksam und kann Darmparasiten reduzieren oder vertreiben. Darüber hinaus hat das natürliche Antibiotikum auch eine pilztötende Wirkung und kann laut einer in der National Library of Medicine veröffentlichten Studie bei Pilzinfektionen helfen.

Die Einnahme von Oreganoöl

Oreganoöl kann auf verschiedene Weise eingenommen werden, je nach den individuellen Bedürfnissen und der Art der Behandlung. Aufgrund seiner hohen Konzentration sollte es jedoch nicht unverdünnt verwendet werden. Äußerlich kann es mit Wasser verdünnt auf die Haut aufgetragen werden. Zur inneren Anwendung kann es mit Olivenöl verdünnt in Getränken oder Speisen eingenommen werden. Man kann auch einen großen Topf mit Wasser aufsetzen, einige Tropfen des Öls hineingeben und das Wasser zum Kochen bringen. Mit einem Handtuch über dem Kopf kann man dann den Dampf einatmen, am besten mit geschlossenen Augen. Es ist auch wichtig, die Dosierungsempfehlungen zu beachten, da eine übermäßige Einnahme zu Magenbeschwerden oder Hautreizungen führen kann. Vor der Anwendung sollte unbedingt die Verträglichkeit getestet und auf Wechselwirkungen mit Medikamenten geachtet werden, insbesondere bei der Einnahme von blutverdünnenden Mitteln. Schwangere sollten auf Oregano-Öl verzichten, da es möglicherweise Wehen auslösen könnte.

Anwendungen in der Gesundheitsversorgung

In der Naturheilkunde gewinnt Oreganoöl aufgrund seiner antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften zunehmend an Bedeutung. Trotzdem ist es in der Schulmedizin nicht als Arzneimittel anerkannt. Die Forschungslage ist noch nicht ausreichend und auch die Wirksamkeit von Oreganoöl hängt von der Schwere der Erkrankung ab. In manchen Fällen kann ein stärkeres Antibiotikum nach wie vor effektiver sein. Es ist wichtig zu betonen, dass Oreganoöl also kein Allheilmittel darstellt, sondern ein  natürliches Mittel, das bei bestimmten Infektionen tatsächlich Abhilfe schaffen könnte.

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