Eine unsichtbare Gefahr
HPV steht für humane Papillomviren, eine Gruppe von Viren, die Haut und Schleimhäute infizieren können. Einige Stämme dieser Viren können sogar Krebs auslösen, speziell Gebärmutterhalskrebs bei Frauen. HPV ist inzwischen weltweit eine der häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Meist verlaufen die Erkrankungen asymptomatisch und bleiben daher unbemerkt. Aber auch ohne erkennbare Symptome können bestimmte HPV-Stämme bei beiden Geschlechtern langfristige Gesundheitsprobleme verursachen. In Österreich sind jährlich etwa 400 Frauen von Gebärmutterhalskrebs betroffen, das sind 2% aller diagnostizierten onkologischen Erkrankungen. Zwischen 130 und 180 Todesfälle werden im Jahr verzeichnet.
Die Bedeutung der kostenlosen Impfung in Österreich
Die HPV-Impfung ist in Österreich seit Jahren ein großes Thema. Inzwischen ist seit Februar 2023 die Impfung für Frauen unter 21 Jahren in Österreich kostenlos, doch die Diskussion über eine Ausweitung ist wieder aufgeflammt: Die HPV-Impfung sollte bis zum 30. Lebensjahr ausgedehnt werden, so die Befürworter. Die Impfung ist nicht nur eine wirksame Präventionsmaßnahme gegen HPV-bedingte Erkrankungen, sondern trägt auch zur Herdenimmunität bei. Eine hohe Impfrate könnte daher die Ausbreitung des Virus in der Bevölkerung verlangsamen.
Prävention und Chancengleichheit
Ungeachtet der Meinungsverschiedenheiten – viele kritisieren die hohen Kosten für das Land – ist die Einführung der kostenlosen HPV-Impfung in den österreichischen Impfplan eine Chance, die öffentliche Gesundheit zu stärken und die Chancengleichheit im Gesundheitssystem zu fördern. Bis vor einem Jahr musste die Impfung privat bezahlt werden und war mit rund 600 Euro nicht gerade günstig. Zumindest Mädchen und Frauen bis zum Alter von 21 Jahren sind seit Februar 2023 in Österreich von den Kosten befreit – für viele ist diese Grenze jedoch zu niedrig. Durch den Zugang zu dieser wichtigen Präventionsmaßnahme für alle Bevölkerungsgruppen kann Österreich einen großen Schritt in Richtung einer Gesellschaft machen, in der HPV-bedingte Erkrankungen selten sind und Frauen und Männer gleichermaßen vor den Risiken von HPV geschützt sind.