Kaum jemand bleibt sein ganzes Leben lang von Karies verschont. Milchzähne sind besonders anfällig dafür, doch dies schließt Erwachsenenzähne nicht aus: auch sie können befallen werden.
- Schuld daran sind Bakterien namens Streptococcus mutans, deren Nährmedien Zucker und kurzkettige Kohlenhydrate sind.
- Unsere Zähne verfärben sich dadurch braun oder schwarz. Meist kommen noch Vertiefungen dazu, die umgangssprachlich als "Löcher" bezeichnet werden.
- Karies kann je nach Stadium und Ort des Befalls starke Schmerzen verursachen. Die Löcher müssen vom Zahnarzt entfernt, die Einkerbungen mit Plomben verschlossen werden.
Das alles könnte uns in Zukunft möglicherweise erspart bleiben: Chinesische Wissenschafter untersuchten in einer Studie einen möglichen Impfstoff gegen Karies.
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Mit Proteinen gegen Karies?
Die Studie zum möglichen Karies-Impfstoff wurde kürzlich im Fachmagazin Scientific Reports publiziert. Für frühere Bemühungen, eine wirksame Vorbeugung gegen das Karies auslösende Bakterium zu entwickeln, nutzten die Forscher eine Fusion unterschiedlicher Proteine.
Sie kombinierten Eiweiße des Streptococcus mutans mit denen des Bakteriums E. coli, das im tierischen und menschlichen Darm beheimatet ist. Der kreierte Wirkstoff hielt Karies zwar in Schach, ging aber mit unerwünschten Nebenwirkungen wie Entzündungen der Mundschleimhaut einher. Die Wissenschafter optimierten den Impfstoff, die Nebenwirkungen reduzierten sich bei gleichbleibender Wirksamkeit.
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Mäuse mit astreinem Gebiss
Die Forscher testeten die Impfung im Rahmen der Studie an Mäusen. Die Nager erhielten das Medikament über die Nasenschleimhaut.
Die Ergebnisse:
- 64,2 Prozent der Tiere, die zu vor keine Löcher in den Zähnen hatten, entwickelten kein Karies.
- 53,9 Prozent der Mäuse mit Karies zeigten eine Verbesserung des Zahnzustands durch die Impfung.
Bis ein für den Menschen geeigneter Impfstoff gegen Karies tatsächlich auf den Markt kommen könnte, braucht es noch einige klinische Studien, um Sicherheit und Wirksamkeit zu prüfen. Aber wer weiß: Vielleicht bleiben die Kinder unserer Kinder bereits von lästigen Löchern im Zahn verschont…
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