Der Induktionsherd ist eine moderne technische Errungenschaft, die das Kochen erleichtern und gleichzeitig den Energieverbrauch senken soll. Besitzer eines Induktionsherdes können den Wasserkocher getrost in die Ecke stellen, da das Wasser innerhalb von Minuten kochend heiß ist (1,5 Liter kochen in ca. 5 Minuten).
Meldungen, dass das Induktionskochfeld zwar praktisch, dafür aber ungesund wäre, trüben die Freude über die Anschaffung. Ist da etwas Wahres dran?
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Induktionskochfeld in der Kritik
Die elektromagnetischen Felder erzeugen Spannung, die durch eine Magnetspule mit dem Kochgeschirr interagiert. Die Ströme erhitzen den Topfboden und diese Hitze überträgt sich wiederum auf die darin enthaltenen Speisen. Viele betrachten den physikalischen Vorgang, den man sich beim Kochen zunutze macht, ähnlich kritisch wie die Strahlung von Mikrowelle, WLAN und Handy und sehen darin eine weitere Strahlungsquelle, die die im Haushalt lebenden Personen belastet.
Die elektrischen Ströme oder magnetische Streufelder, die nicht vom Kochgeschirr gebündelt werden, sollen sich auf den Körper übertragen und die Zellen schädigen. Die gesundheitlichen Risiken wären sogar durch ein Summen, Knacken oder Brummen deutlich erkennbar. Herzschrittmacher, die aus dem Gleichgewicht geraten, sowie Krebs sollen zu den Folgen zählen. Kann das sein?
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Ist induktives Kochen eine Gefahr für die Gesundheit?
So einfach lässt sich die Frage, ob der Induktionsherd gesundheitsschädlich ist, nicht klären. Zum Einen fehlt es aufgrund der relativ kurzen Verwendung an Langzeitstudien, die sich mit den gesundheitlichen Auswirkungen befassen. Zum Anderen gibt es zwar viele Meinungen zum Thema, doch keine eindeutigen wissenschaftlich fundierten Ergebnisse.
Rein physikalisch betrachtet handelt es sich beim induktiven Kochen um einen magnetischen Vorgang. Anziehend wirkt die Strahlung demnach nur dann, wenn magnetisches Material am Körper getragen wird, etwa Schmuck, eine Uhr oder ein Herzschrittmacher. Die magnetischen Strahlungen verursachen Wärme und können bei magnetischen Implantaten die Elektronik stören.
Wenn überhaupt handelt es sich um eine relativ geringe Strahlenbelastung von ca. 50 Hertz, die beim Kochen in einem normalen Haushalt keine Auswirkungen haben sollte.
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Tipps zum Kochen am Induktionsherd
Vorsicht ist besser als Nachsicht. Solange also keine Langzeitstudien verfügbar sind, können Köche folgende Tipps beherzigen:
- Halten Sie etwa 5 bis 10 cm Abstand zur Herdplatte.
- Verwenden Sie Kochtöpfe, die genau auf die Herdplatte passen.
- Kochlöffel sollten nicht aus Metall sein, sondern aus Holz oder Silikon.
- Schwangere sollten sich der Strahlung nur minimal aussetzen.
- Menschen mit Herzschrittmachern oder anderen magnetischen Implantaten sollten von einem Induktionsherd Abstand halten.
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Hallo, es wundert mich immer wieder wie teilweise lapidar mit den Gesundheitsaussagen umgegangen wird. Da gibt es immer wieder zu hören das es keine Langzeitstudien bzw. Ergebnisse geben soll und eigentlich ist die Strahlenbelastung ja nicht so hoch, deshalb sieht man keine Bedenken. Warum lässt sich der Verbraucher eigentlich darauf ein und kauft so etwas, wo es doch genug bewährte Alternativen gibt?
Wahrscheinlich geht es dabei mal wieder nur um die ungeliebt hohe Stromrechnung reduzieren zu wollen – lieber weniger Geld ausgeben als vorrangig auf die Gesundheit zu schauen. Langzeitschäden nimmt man da lieber in Kauf oder es wird meist im Vorfeld zur Entscheidungsfindung das Hirn abgeschaltet.
Immerhin gibt die Redakteurin den Tipp das Schwangere sich der Strahlung besser nur minimal aussetzen sollten. Das ist doch schon mal ein Hinweis das etwas daran sein kann, dass Strahlungen aus Indikationsfeldern sich negativ auf den Organismus auswirken.