Komplementärmedizin

Weniger Antibiotika dank Echinacea?

Eine aktuelle Studie kam zum Ergebnis, dass Kinder mit einer Erkältung seltener Antibiotika brauchen, wenn sie mit Echinacea behandelt werden.

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Echinacea statt Antibiotika
AL-Travelpicture / iStock

Schnupfen, Husten und Heiserkeit sind leider auch bei wärmeren Temperaturen keine Seltenheit. Viele greifen dann zu Echinacea, dem Saft aus dem Sonnenhut. Studienergebnisse zu der Heilpflanze sind kontrovers, die einen unterstellen den Präparaten Nutzlosigkeit, die anderen bescheinigen Echinacea die Berechtigung als sinnvolles Therapeutikum bei Erkältungskrankheiten. Eine neue Untersuchung aus der Schweiz spricht für den Einsatz der Pflanze, da Kinder dadurch weniger Antibiotika brauchen, wenn sie einen Atemwegsinfekt haben.

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Problematische Antibiotika

Atemwegsinfektionen wie Erkältungen und Grippe sind weltweit die häufigsten Ursachen für die Verordnung von Antibiotika. Die Krankheiten werden zwar meistens von Viren ausgelöst, können sich jedoch in "bakterielle Zustände" verschlimmern. Die Folgen können Erkrankungen wie

Aufgrund dessen verschreiben viele Ärzte Antibiotika, um die Infektionen in Schach zu halten: "Die Situation bei Kindern ist besonders akut. Noch heute wird jedes Jahr eine große Menge an Antibiotika an Kinder mit Atemwegsinfektionen abgegeben. Sechs bis acht Atemwegsinfektionen in Verbindung mit einer Komplikationsrate von 30 Prozent führen im Durchschnitt zu ein bis zwei Antibiotika-Rezepten pro Kind und Jahr", sagt Dr. Mercedes Ogal, Kinderärztin in Brunnen (Schweiz).

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Antibiotika sind keine "Zuckerl"

Das Problem: Die häufige Einnahme von Antibiotika fördert sogenannte Resistenzen. Das bedeutet, dass sich Bakterien entwickeln, gegen die die zur Verfügung stehenden Antibiotika keinen Nutzen haben.

Deswegen empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass weniger Antibiotika verschrieben werden, um deren Wirkung weiterhin zu erhalten. Hier kommt die Naturheilkunde, genauer gesagt, Echinacea ins Spiel. Die Pflanze vermag zwar kein Antibiotikum zu ersetzen, aber sorgt dafür, dass auf dessen Einsatz öfters verzichtet werden kann.

Wie wirkt Echinacea bei Kindern?

Eine Studie hat gezeigt,

  • dass Echinacea Infektionen der Atemwege und damit einhergehende Komplikationen bei Kindern verhindern
  • und den Bedarf an Antibiotika um beinahe 73 Prozent reduzieren kann.

Es handelt sich um die bisher größte klinische Studie zu Echinacea in der Schweiz, die zwischen 2016 und 2017 durchgeführt wurde. Geprüft wurde ein Extrakt aus der Heilpflanze Echinacea purpurea. 203 Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren nahmen teil, 13 Kinderärzte begleiteten die Untersuchung. Der wichtigste Befund war der reduzierte Bedarf an Antibiotika bei Kindern, die Echinacea erhalten hatten. Insgesamt schluckten sie 31 Tage Antibiotika im Vergleich zu 111 Tagen in der Gruppe, die Vitamin C einnahm. Das entspricht einer hoch signifikanten Reduktion von 72,7 Prozent.

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