Ernährung

Ist Soja eigentlich gesund?

Vor allem vegan und vegetarisch Essende greifen häufig zu Produkten aus der Sojabohne. Über deren Effekte auf die Gesundheit scheiden sich die Geister.

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Ist Soja wirklich gesund, oder schadet es sogar unserem Körper?
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Den größten Teil des weltweit angebauten Sojas, nämlich ganze 80 Prozent, verbraucht die Fleisch- und Milchindustrie zur Fütterung der Tiere. Ein kleiner Teil wird zu Sojamilch, Tofu, Sojasoße, Tempeh und anderen Lebensmitteln verarbeitet. Im Fokus steht oft der problematische Umweltaspekt, da riesige Flächen an Regenwäldern dem Anbau der Pflanze zum Opfer fallen. Die meisten im österreichischen Supermarkt erhältlichen Produkte bestehen allerdings aus in Europa gezüchtetem Soja. Aber wie gesund ist der Verzehr von Tofu und Co. überhaupt und wer sollte besser darauf verzichten?

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Die Benefits von Soja

Zuerst seien die positiven Eigenschaften der Sojabohne aufgezählt:

  • In 100 Gramm Soja stecken 40 Gramm gut verfügbares Eiweiß.
  • Soja liefert B-Vitamine, Vitamin E, Mangan, Eisen, Magnesium und Kalium.
  • Die kleinen Böhnchen sind cholesterinfrei und daher für alle geeignet, die ihre Blutfettwerte verbessern möchten.
  • Soja enthält Isoflavone, sogenannte Phytoöstrogene, die zum Beispiel Frauen in den Wechseljahren helfen können.

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Die Nachteile von Soja

Soja dient oft als Fleisch- oder Milchersatz, sollte aber nicht im Übermaß verzehrt werden. Folgende Nachteile hängen mit dem Konsum der Bohne zusammen:

  • Der bereits erwähnte Raubbau an der Umwelt ist ein großes Manko. Der führende Hersteller aus Belgien stellt seine Produkte aus gentechnikfreiem Soja aus nachhaltigem Anbau (auch aus Österreich) her. Lesen Sie auf den Etiketten nach, woher die Sojabohnen kommen.
  • Viele Soja-Produkte sind hochverarbeitet, vor allem Fleischersatz enthält zudem viel Fett und Salz.
  • Isoflavone können Regelbeschwerden verstärken und stehen unter Verdacht, bei einer Krebserkrankung das Tumorwachstum zu fördern. Andererseits soll die Bohne präventiv gegen Brust–  und Prostatakrebs wirken.
  • Bei einer Schilddrüsenerkrankung sollte auf den täglichen Verzehr von Soja abgesehen werden. Die Isoflavone können die Aufnahme künstlicher Schilddrüsenhormone hemmen. Greifen Sie dann lieber zu Seitan, Lupinen, Kichererbsen, Mandel-, Hafer- oder Cashewmilch.
  • Soja-Allergien nehmen zu.
  • Für Säuglinge ist Sojamilch nicht geeignet.

Solange Sie nicht jeden Tag Unmengen an Soja essen und gesund sind, können Sie von den positiven Effekten der Pflanze profitieren. Jeden Morgen einen Shake aus Sojamilch, mittags Tofu und abends Sojaschnitzel werden Ihr Wohlbefinden aber eher negativ beeinflussen. Abwechslung ist für eine gesunde Ernährung das A und O.

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