Gesundheit vor Trends
Laut Statistik Austria konsumierten wir pro Kopf durchschnittlich 29,1 Kilogramm Zucker im Jahr. Trotz bewusster Ernährung gelingt es vielen Menschen nicht, diesen zu reduzieren. Die Gründe dafür liegen oft in falschen Marketingstrategien: So ist es im Supermarkt oft schwierig, auf den ersten Blick zu erkennen, was wirklich gesund ist und was nicht. Eine der größten Täuschungen ist der versteckte Zucker, der in vielen vermeintlich gesunden Lebensmitteln enthalten ist. Unter den „gesunden“ Snacks stechen oft eiweißreiche Produkte hervor, die auf den ersten Blick eine gute Wahl zu sein scheinen. Doch Vorsicht: Viele Hersteller von High-Protein-Lebensmitteln setzen ihren Lebensmitteln viel Zucker zu, um den Geschmack zu verbessern und die Konsistenz angenehmer zu machen. Manchmal wird auch Sahne beigemischt, um Puddings oder andere High-Protein-Desserts cremiger zu machen. Der hohe Fett- und Zuckergehalt kann dazu führen, dass als gesund beworbene Produkte in Wirklichkeit zu einem sehr hohen Konsum ungesunder Zusatzstoffe beitragen. Neben High-Protein-Produkten sind sogenannte „Wellness“-Drinks auch eine der größten Zuckerfallen. Denn der vermeintliche Vitamindrink kann sich bei genauerem Hinsehen als Mogelpackung entpuppen – und so fallen viele auf gutes Marketing herein.
Die Risiken des übermäßigen Zuckerkonsums
Übermäßiger Zuckerkonsum kann zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen führen, darunter Fettleibigkeit, Diabetes, Herzerkrankungen und sogar Krebs. Auch wenn proteinreiche Produkte viel Eiweiß enthalten, können die negativen Auswirkungen des zugesetzten Zuckers die Vorteile aufwiegen. Daher ist es wichtig, bewusste Entscheidungen zu treffen und nach Alternativen zu suchen, die keinen versteckten Zucker enthalten. Übermäßiger Zuckerkonsum führt neben der Gewichtszunahme zu Müdigkeit und kann verschiedene physische sowie psychische Krankheiten wie Depressionen begünstigen.
Bewusste Entscheidungen treffen
Für gesundheitsbewusste Verbraucher:innen ist es daher wichtig, schon im Supermarkt die Zutatenliste genau zu studieren. Dabei sollte man sich nicht vom Etikett blenden lassen, sondern auf die Rückseite mit den Nährwerten achten. Ist in der Kategorie „Kohlenhydrate“ der Anteil des Zuckergehalts im Vergleich zu hoch beziehungsweise fast identisch mit der Gesamtgrammzahl der Kohlenhydrate, sollte man die Finger davon lassen. High-Protein ist in diesem Fall eine reine Zuckerfalle. Das nächste Problem dabei ist: Die Konsument:innen kaufen oft automatisch mehr, essen auch eine größere Menge davon, da sie im Irrglauben leben, ein gesundes Produkt vor sich zu haben.
Ist High-Protein unnötig?
Aber brauchen wir wirklich High-Protein-Produkte? Laut dem Österreichischen Ernährungsbericht 2017 nehmen Frauen und Männer in Österreich bereits mit der „normalen“ Ernährung ausreichend Eiweiß zu sich. Eine tägliche Proteinzufuhr von 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht wird als ausreichend angesehen. Ein Beispiel: Wer 60 Kilogramm wiegt, muss 48 gr. Eiweiß pro Tag zu sich nehmen. Da viele natürliche Lebensmittel bereits reich an Eiweiß sind, ist diese Menge relativ leicht zu erreichen. So enthalten zum Beispiel 100 g Hühnerbrust etwa 27 gr. Eiweiß, 100 gr. Hüttenkäse 12 g, 100 g Haferflocken 12 gr, 100 gr. Naturjoghurt 10 g und 100 g Quinoa fast 14 g. Viele High-Protein-Produkte haben ähnliche Werte, enthalten aber meist mehr Zucker und sind in der Regel auch wesentlich teurer. Bevor man also nur aus gesundheitlichen Gründen zu einem High-Protein-Nachspeise greift, kann man auch nach einem eiweißreichen Gericht eine „normalen“ Schokolade essen. Auch hier gilt: Maß ist das Ziel.
Triggerwarnung:
Dieser Artikel behandelt Themen wie Fettreduzierung und Gewichtsverlust, die potenziell für manche Menschen belastend sein können. Bitte denke daran, dass eine ausgewogene und vor allem ausreichende Ernährung wichtig ist, um gesund zu bleiben. Wenn du dich in einer schwierigen Phase hinsichtlich deiner Essgewohnheiten befindest, empfehlen wir, dich mit jemandem auszutauschen oder professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.