Zu allererst müssen wir aufklären: Buchweizen, oft auch als türkischer Weizen bezeichnet, ist gar kein Getreide. Mit Weizen hat er nämlich nichts zu tun. Das Korn gehört zu den Knöterichgewächsen. Diese Pflanzen-Familie beherbergt auch den würzigen Sauerampfer oder den süßlich-sauren Rhabarber. Er ist also wie der Quinoa ein sogenanntes Pseudo-Getreide.
Buchweizen, der ursprünglich aus der südrussischen Steppe stammt, hat in zahlreichen Ländern lange Tradition und wird zum Beispiel in Form von Mehl zu Brot und Gebäck verarbeitet. Das braune Korn ist nicht nur vielfältig einsetzbar, sondern zudem ein wahres Superfood: 1999 wurde es sogar zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. In Österreich wird Buchweizen übrigens seit Mitte des 14. Jahrhunderts kultiviert, weshalb er hierzulande als traditionelles Lebensmittel gilt.
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Gesund, gesünder, Buchweizen
Buchweizen sättigt sehr gut und versorgt unseren Körper mit vielen Ballaststoffen, die wiederum wichtig für eine funktionierende Verdauung sind. Er weist einen durchschnittlichen Eiweißanteil von 10 Prozent auf, was vor allem Sportler begeistern dürfte, die auf tierisches Protein lieber verzichten wollen.
Außerdem verfügt Buchweizen über dreimal so viel des essentiellen Eiweißbaustoffs Lysin. Lysin trägt zum Beispiel zum Erhalt starker Knochen bei. Überdies enthält die grobkörnige Kost viel
Letztere unterstützt kräftiges Haar und feste Nägel.
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Wunderwaffe gegen Diabetes
Buchweizen ist vor allem für Menschen interessant, die an der Stoffwechselkrankheit Diabetes leiden. Eine Buchweizendiät verbessert laut Studien den Blutzuckerspiegel. Eine Untersuchung aus China mit 1000 Probanden aus der inneren Mongolei – eine Region, in der traditionell sehr viel Buchweizen gegessen wird – ergab, dass nur 1 bis 2 Prozent der Bevölkerung an Diabetes erkranken. Zum Vergleich: In Österreich sind es etwa 9 Prozent. Buchweizen ist nicht zuletzt glutenfrei und somit auch für Zöliakie-Betroffene eine erlaubte Speise.
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Wie kann ich Buchweizen zubereiten?
Im ganzen Korn ist Buchweizen ein hervorragender Ersatz für Reis, auch als Porridge schmeckt er ausgezeichnet. Ungeschälter Buchweizen enthält den Farbstoff Fagopyrin, das verzehrt in Kombination mit Sonneneinstrahlung zu Hautreizungen führen kann. Daher sollten Sie das Produkt zu allererst mit heißem Wasser waschen. Es lohnt sich auch, den Buchweizen vor der Zubereitung für etwa eine Stunde in Wasser einzulegen. Dadurch verliert das Korn einen Großteil des Schleims, der sonst als Schaum beim Kochen zum Vorschein kommen würde.
- Halten Sie bei der Zubereitung unbedingt das Buchweizen-Wasser-Verhältnis 1:2 ein. Der Buchweizen wird kalt aufgesetzt, nach dem Aufkochen muss der Deckel drauf, der bis zum Ende der Garzeit (bis das Wasser aufgesogen ist) nicht abgenommen werden sollte. Ansonsten kann es passieren, dass das Endergebnis trocken und geschmacklos wird.
- Spülen Sie den Buchweizen nach dem Kochen noch einmal durch, um die letzten Schleimreste zu entfernen. Lagern Sie den trockenen Buchweizen nicht zu lange und vor allem lichtgeschützt, da das Korn sonst rasch verdirbt.
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