Bei E-Nummern werden die meisten Konsumenten hellhörig – und damit liegen sie richtig, denn etwas Skepsis ist durchaus angebracht. Immerhin sind viele künstliche Zusatzstoffe für Allergien und Krankheiten verantwortlich.
Zusatzstoffe werden Lebensmittel zugesetzt, um sie zu färben, ihren Geschmack zu intensivieren oder um ihre Haltbarkeit zu verlängern. Der Zusatzstoff muss als E-Nummer oder mit seiner Bezeichnung auf der Zutatenliste angegeben werden.
Mehr dazu: Weniger Zucker: 3 einfache Tricks
Welche Zusatzstoffe gibt es?
Wurde ein Zusatzstoff von der EU-Verordnung aufgenommen, muss er gesundheitlich unbedenklich sein. Dies wird durch die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA überprüft. Allerdings besteht für einige Stoffe eine Mengenbeschränkung.
Grob werden u.a. folgende Zusatzstoffe unterschieden:
- Antioxidationsmittel
- Backtriebmittel
- Emulgator
- Farbstoff
- Festigungsmittel
- Geschmacksverstärker
- Konservierungsstoff
- Säurungsmittel
- Stabilisatoren
- Süßungsmittel
- Treibgase
- Überzugsmittel
- Verdickungsmittel
Mehr dazu: Warum wir Ballaststoffe brauchen
E-Nummern in der Kritik
Einige Zusatzstoffe stehen unter Verdacht, Krankheiten wie Neurodermitis, Asthma, Krebs oder Allergien auszulösen. Zwar wird die täglich tolerierbare Aufnahmemenge (Tolerable Daily Intake, TDI) festgelegt, jedoch kann diese schnell überschritten werden. In einigen Ländern sind bestimmte E-Nummern sogar gänzlich verboten.
Folgende E-Nummern sollten Sie nur selten zu sich nehmen
E-Nummer | Funktion / Bezeichnung | Wo ist sie enthalten? | potenzielle Gesundheitsrisiken |
E102 | gelber Farbstoff / Tartrazin | Senf, Schmelzkäse, Getränke, Süßigkeiten | Atemwegserkrankungen, Hautprobleme, Beeinträchtigung des Sehvermögens (in Norwegen verboten) |
E110 | gelber Farbstoff / Gelborange | Getränke, Süßigkeiten | Erkrankungen der Atemwege und Niere |
E104 | gelber Farbstoff / Chinulingelb | Pudding, Marmeladen, Knabbereien, Kaugummi, Räucherfisch | Hyperaktives Verhalten. Produkte, die E104 enthalten, müssen mit „kann die Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen“ gekennzeichnet sein. (in den USA, Australien, Norwegen verboten) |
E122 | roter Farbstoff / Azorubin | Fertigprodukte, Fertigsuppe, Getränke, Süßigkeiten | möglicher Auslöser für Allergien, kann Aufmerksamkeit bei Kindern beeinflussen |
E123 | roter Farbstoff / Amaranth | Spirituosen, Kaviar, Aperitifwein | Kopfschmerzen, Krebs, Kalkablagerungen in den Harnwegen (in den USA und in manchen Ländern Osteuropas verboten) |
E124 | roter Farbstoff / Cochenillerot | Fruchtgelee, Chorizo, Lachsersatz, Süßigkeiten | Auslöser für Allergien, kann Verhalten von Kindern beeinträchtigen |
E127 | roter Farbstoff / Erythrosin | Obstkonserven, Cocktailkirschen | Schilddrüsenüberfunktion, ADHS bei Kindern, steht im Verdacht, das Erbgut zu schädigen |
E129 | roter Farbstoff / Allurarot | Süßwaren, Brause, Pudding, Getränke, Sirup, Speiseeis, Lachsersatz, Kuchen | Produkt muss Warnhinweis enthalten, dass es Konzentrationsschwierigkeiten und Hyperaktivität bei Kindern auslösen kann. (bis vor kurzem in Deutschland, aktuell in Belgien, Dänemark, Frankreich, Schweden und in der Schweiz verboten) |
E142 | grüner Farbstoff / Grün S | Dessert, Dosenerbsen, Gelee, Süßigkeiten, Speiseeis | Aufgrund des enthaltenen Aluminiums im Verdacht Demenz, Parkinson, Alzheimer auszulösen und das Erbgut zu schädigen. (in Norwegen, Kanada und den USA verboten) |
E150c und d | brauner Farbstoff / Zuckerkulör | Marmelade, Wurst, Essig, diverse Spirituosen, Cola, Essig, Süßigkeiten | negative Beeinflussung des Immunsystems, krebserregend |
E151 | schwarzer Farbstoff / Brillantschwarz BN | Lakritz, Kaviar-Ersatz, Saucen | Parkinson, Demenz, Alzheimer, Atemschwierigkeiten, Hautausschläge, allergieauslösend |
E155 | rot-brauner Farbstoff / Braun HK | Speiseeis, Kuchen, Schokolade, Kekse | Asthma, Hautausschläge, Erkrankungen der Nieren und Lymphe |
E173 | silbergrauer Farbstoff / Aluminium | Überzüge für Zucker- und Süßwaren, Dragees, Back- und Konditorwaren | Brustkrebs, Alzheimer, Nierenerkrankungen |
E235 | Konservierungsstoff / Natamycin | Provolone-Käse | Auslöser für Allergien |
E285, E284 | Konservierungsstoff / Borsäure und Natriumsalz | Kaviar | Nierenschäden |
E330 | Antioxidationsmittel, Säurungsmittel, Emulgator / Citronensäure | Brause, Getränke und Limonaden, Fisch, Süßigkeiten | greift den Zahnschmelz an, verantwortlich für Zahnverfall |
E425 | Verdickungsmittel / Konjac | Glasnudeln, fernöstliche Kost | Beeinträchtigung der Darmgesundheit, verhindert Nährstoffaufnahme, bei Kindern Erstickungsanfälle |
E512 | Geschmacksverstärker, Antioxidationsmittel, Stabilisator / Zinnchlorid |
Dosen- und Glaskonserven, z.B. Spargel | Übelkeit, Erbrechen, metallischer Geschmack |
E999 | Stabilisator / Quillajaextrakt | Ginger-Ale, Cidre | gelangen die enthaltenen Saponine in die Blutbahn, sind sie giftig |
Mehr dazu: Stiftung Warentest: Pestizidrückstände in Mineralwasser
Umgang mit E-Nummern
- Achtsam einkaufen: Viele Konsumenten schenken der Zutatenliste keine Beachtung und wissen gar nicht, welche Stoffe sie zu sich nehmen. Seien Sie aufmerksam.
- Nicht auf Tricks hereinfallen: Häufig stehen statt den E-Nummern nur ihre Bezeichnung auf der Liste. So steht "Essigsäure" für die E260 (gilt als unbedenklich) oder "Citronensäure" für E330.
- Moderne Unterstützung: Diverse Apps, zum Beispiel Codecheck, schulen das Bewusstsein und bieten Hilfestellung beim Einkaufen im Supermarkt: Wird der Barcode des Produkts mit Hilfe des Smartphones gescannt, werden bedenkliche Inhaltsstoffe angezeigt.
- Frisch gekocht: Kaufen Sie frische Produkte und kochen Sie selbst. Tiefkühl- und Fertigprodukte sind weder billiger noch schneller gekocht.
Mehr dazu: Tipps für eine salzarme Ernährung