Hormone und Arbeit: Wie Periode die Produktivität beeinflusst

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Arbeiten während der Menstruation

Die Menstruation ist ein natürlicher Bestandteil des Lebens der meisten Frauen. Die damit verbundenen körperlichen und emotionalen Herausforderungen können jedoch die Produktivität am Arbeitsplatz erheblich beeinträchtigen. Laut einer Studie, die in BMJ Open veröffentlicht wurde, leiden 80 % der befragten Frauen während ihrer Menstruation unter erheblichen Produktivitätseinbußen, während 14 % aufgrund starker Menstruationsbeschwerden regelmäßig der Arbeit fernbleiben. Nur ein kleiner Teil der Frauen war in der Lage, Regelbeschwerden am Arbeitsplatz als Grund für ihr Fernbleiben von der Arbeit transparent zu machen. Schließlich führt die soziale und kulturelle Stigmatisierung der Menstruation dazu, dass Frauen sich oft scheuen, über ihre Bedürfnisse zu sprechen.

So wirken die Hormone

Eines der Hauptsymptome, die mit der Menstruation einhergehen können, ist Müdigkeit. Neben der Müdigkeit treten häufig auch Krämpfe, Kopfschmerzen, Reizbarkeit, Angstzustände, Rückenschmerzen, Blähungen und Stimmungsschwankungen auf. Es ist eine große Herausforderung, diese Beschwerden in den Griff zu bekommen und trotzdem produktiv zu bleiben. Doch was sorgt dafür, dass Frauen während der Periode so müde sind? Verantwortlich dafür sind vor allem hormonelle Veränderungen, die vor und während der Menstruation stattfinden. Östrogen, eines der bekanntesten Sexualhormone, steigt in der ersten Hälfte des Menstruationszyklus an und fällt in der zweiten Hälfte. Serotonin, ein wichtiger Glücksbotenstoff, sinkt ebenfalls mit dem Östrogenspiegel, was es schwierig macht, motiviert, glücklich und voller Energie zu bleiben. Darüber hinaus können bestimmte Störungen der Fortpflanzungsgesundheit zur Müdigkeit beitragen. Eine Eisenmangelanämie, die vor allem während der Menstruation auftreten kann, sowie Erkrankungen wie Endometriose und PCOS können ebenfalls zu Müdigkeit führen. Doch die Hormone können nicht nur negative Auswirkungen auf uns haben.

Mehr dazu: Hormonhaushalt: Wie wirkt sich Testosteronmangel aus?

Mögliche Vorteile

Viele Befragungen haben ergeben, dass die Beschwerden der Frauen diese mehr einschränken als ihnen nützen. Trotzdem gibt es ein paar positive Effekte, die sich am Arbeitsplatz entwickeln können: Menstruierende Personen entwickeln oft ein höheres Maß an Verständnis und Mitgefühl für Kollegen, was die Kommunikation und Zusammenarbeit fördern kann. So kann das Arbeiten während der Periode kann das Einfühlungsvermögen und die Teamdynamik stärken. Auch die Notwendigkeit, mit den physischen Herausforderungen der Periode umzugehen, kann die Fähigkeit zur Anpassung an verschiedene Arbeitssituationen, wie Beispielsweise Home Office Möglichkeiten, stärken. Offene Gespräche über die Periode können auch das Bewusstsein und die Akzeptanz am Arbeitsplatz intensivieren, was zu einem inklusiveren und unterstützenderen Arbeitsumfeld beiträgt.

„Periodenurlaub“

Laut dem ÖGB wurde vor kurzem in Spanien ein Gesetzesentwurf vorgelegt, der Frauen das Recht einräumt, bei starken Regelschmerzen drei bis fünf Tage im Monat zu Hause zu bleiben. In den Medien wurde oft die falsche Übersetzung “Menstruationsurlaub” verwendet, obwohl starke Regelschmerzen wenig mit bezahlter Freizeit zu tun haben. Ob solch eine Möglichkeit in Österreich je in Frage kommt, bleibt abzuwarten. Bis dahin kann man versuchen, seine Menstruationsbeschwerden in den Griff zu bekommen. Es gibt einige Möglichkeiten, den Zyklus und auch die Zeit während der Periode angenehmer zu gestalten.

Produktivität nach Zyklus planen

Nachdem man weder in den sogenannten „Periodenurlaub“ gehen kann, muss man also eine Lösung finden, wie man am besten durch die „Tage“ kommt. Ein erster Schritt, um während deiner Periode produktiver zu werden, ist, deinen Zyklus erstmals zu verstehen. Du kannst diesen besser kennenlernen, indem du Hilfsmittel wie Tagebücher, Zyklus-Apps oder auch Basalthermometer verwendest. Frauen fühlen sich oft am Ende ihrer Periode und während des Eisprungs am produktivsten, jedoch muss dazu betont werden, dass jede Frau zu jeder Zeit individuelle Symptome haben kann. Wenn du deinen Zyklus jedoch kennst, kannst du versuchen, wichtige Besprechungen, Entscheidungen, aber auch Freizeitaktivitäten wie Trainingseinheiten und gesellschaftliche Veranstaltungen für Zeiten zu planen, in denen du tendenziell mehr Energie hast. Erst kürzlich hat die deutsche Sängerin Lena Meyer Landruth öffentlich zugegeben, dass sie vor ihrer Periode keine wichtigen Entscheidungen trifft.

 

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Hormonspiegel und Ernährung

Wenn sich die mangelnde Produktivität während deiner Periode stark auf dein Leben auswirkt, solltest du deine Möglichkeiten mit deinem Arzt besprechen. Dein Arzt kann deinen Hormonspiegel testen und dir Medikamente wie hormonelle Verhütungsmittel und Eisenpräparate empfehlen, um deinen Zyklus wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Du kannst deinen Zyklus auch durch eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, gesunde Schlafgewohnheiten und Kräuter, wie Mönchspfeffer, unterstützen. So kann man eine mögliche Verbesserung der Arbeitsfähigkeit spüren und sich auf die positiven Auswirkungen des Zyklus konzentrieren.

Generationsfrage

Mittlerweile wird das Thema Menstruationsbeschwerden bei der jüngeren Generation enttabuisiert, da auch in den sozialen Medien immer offener über den Zyklus und die damit verbundenen Beschwerden gesprochen wird. Dies könnte auch das allgemeine Verständnis für PMS und Regelschmerzen verbessern. Auch mögliche Therapieformen bei sehr starken Beschwerden oder eine frühzeitige Abklärung von Erkrankungen wie Endometriose können dadurch begünstigt werden. Vielleicht wird es also in Zukunft auch für diejenigen, die stark unter ihren Einschränkungen leiden, am Arbeitsplatz und auch im Alltag einfacher.

 

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Mehr dazu: Period Power: Zyklus-Ernährung für mehr Energie

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