People-Pleaser: So hört man auf einer zu sein

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Was heißt „People Pleaser“?

Ein „People Pleaser“ ist jemand, der regelmäßig die Bedürfnisse und Wünsche anderer über seine eigenen stellt. Er kann immer „ja“ sagen, wenn er eigentlich „nein“ meint, oder zustimmen, obwohl er anderer Meinung ist. Dieses Verhalten entspringt oft dem Wunsch, gemocht zu werden, dazuzugehören oder Konflikte zu vermeiden. Auch wenn es sich gut anfühlen mag, hat „People Pleasing“ einige ernsthafte Nachteile, wie z.B. Wut, Frustration, Burnout, gestörte Beziehungen aufgrund mangelnder Ehrlichkeit, Stress, Angst und Verlust der eigenen Identität. Wenn du erkennst, dass du ein People-Pleaser bist und bereit bist, dieses Verhalten zu ändern, bist du auf dem richtigen Weg zu einem gesünderen Selbstwertgefühl und einem glücklicheren Leben.

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Anzeichen eines People-Pleaser

Zu erkennen, ob man ein People Pleaser ist, ist der erste Schritt zur Veränderung. Die Schwierigkeit, Nein zu sagen, auch wenn man eigentlich möchte, dass die eigenen Bedürfnisse respektiert werden, ist ein häufiges Anzeichen für dieses Verhalten. Ebenso kann ein geringes Selbstwertgefühl dazu führen, dass man die Anerkennung anderer über die eigenen Bedürfnisse stellt und sich stark davon beeinflussen lässt, was andere von einem denken. Menschen, die es anderen recht machen wollen, übernehmen oft zu viele Verpflichtungen und fühlen sich dadurch überfordert. Außerdem kann die Angst vor Ablehnung dazu führen, dass man ständig darauf bedacht ist, von anderen gemocht zu werden, auch wenn dies zum Verlust der eigenen Identität führt. Wenn diese Muster auf dich zutreffen, musst du ein Gleichgewicht zwischen Selbstfürsorge und dem Wunsch, anderen zu gefallen, finden.

So hörst du auf, einer zu sein

Wenn du erkennst, dass du ein People-Pleaser bist und bereit bist, dieses Verhalten zu ändern, dann bist du auf dem richtigen Weg zu einem gesünderen Selbstwertgefühl und einem glücklicheren Leben. Diese 5 Tipps können dir dabei helfen:

  1. Selbstreflexion: Der erste Schritt, um ein People-Pleaser zu überwinden, ist die ehrliche Selbstreflexion. Frage dich, warum du dazu neigst, es anderen recht machen zu wollen. Liegt es an einem tief verwurzelten Bedürfnis nach Anerkennung und Zustimmung? Oder fürchtest du die Ablehnung oder Konfrontation? Indem du dir über deine Motivationen bewusst wirst, kannst du besser verstehen, warum du dich so verhältst.
  2. Setze Grenzen: Menschen, die dazu neigen, es anderen recht machen zu wollen, haben oft Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen. Lerne, „Nein“ zu sagen, wenn du nicht in der Lage bist oder nicht willst, eine Bitte zu erfüllen. Es ist wichtig zu verstehen, dass das Setzen von Grenzen keine Ablehnung der anderen Person ist, sondern eine Selbstachtung. Übe, deine eigenen Bedürfnisse zu kommunizieren und stehe zu ihnen.
  3. Entwickle Selbstbewusstsein: Stärke dein Selbstbewusstsein, indem du deine eigenen Stärken und Werte erkennst. Vertraue auf deine Fähigkeiten und lerne, selbstsicher aufzutreten. Wenn du dich selbst respektierst und dich deiner eigenen Werte bewusst bist, wirst du weniger geneigt sein, es anderen recht machen zu wollen, um ihre Zustimmung zu gewinnen.
  4. Lerne, mit Kritik umzugehen: Menschen, die dazu neigen, es anderen recht machen zu wollen, fürchten oft Kritik und Ablehnung. Lerne, konstruktive Kritik anzunehmen und sie als eine Gelegenheit zur persönlichen Weiterentwicklung zu betrachten. Verstehe, dass du nicht allen gerecht werden kannst, und dass Kritik nicht immer eine Ablehnung deiner Person ist.
  5. Praktiziere Selbstfürsorge: Nimm dir Zeit für dich selbst und kümmere dich um deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche. Pflege deine körperliche und emotionale Gesundheit, indem du regelmäßig Sport treibst, meditierst oder dir andere Aktivitäten gönnst, die dir Freude bereiten. Indem du dich selbst pflegst, stärkst du dein Selbstwertgefühl und wirst weniger abhängig von der Zustimmung anderer.

Mögliche Trauma in der Vergangenheit

Verschiedene Arten von Traumata, wie Ablehnung, Verlassenwerden oder das Gefühl, ständig nicht geschätzt zu werden, können dazu führen, dass man zu einem People Pleaser wird. Diese traumatischen Erfahrungen können dazu führen, dass du glaubst, dein Wert hänge davon ab, wie glücklich du andere machst. Es ist wichtig, den Zusammenhang zwischen deinen vergangenen Erfahrungen und deinem gegenwärtigen Verhalten zu erkennen. Wenn du mit traumabedingtem „People-Pleasing“-Verhalten zu kämpfen hast, solltest du therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, da der Heilungsprozess Geduld, Selbstmitgefühl und oft auch professionelle Anleitung erfordert. Auf diese Weise kannst du deine vergangenen Erfahrungen erforschen und verstehen, wie sie dein gegenwärtiges Verhalten beeinflussen.

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