Face Yoga: Mehr als nur eine Anti-Aging-Methode

FaceYoga

Natürliche Alternativen boomen

Ab dem 25. Lebensjahr lässt die Elastizität der Haut nach und die Produktion von Kollagen nimmt stetig ab. Die Haut verliert dabei an Fett und wird durch den Volumenverlust zunehmend schlaffer. Gegen diesen natürlichen Alterungsprozess wollen viele Frauen und mittlerweile auch einige Männer ankämpfen. Auf der Suche nach jugendlicher Haut und einem strahlenden Teint setzen immer mehr Menschen auf natürliche Anti-Aging-Methoden statt auf (teure) Botox-Behandlungen. Face Yoga, auch Gesichtsgymnastik oder Facesculpting genannt, boomt daher: Immer mehr Beauty-Enthusiasten, Hollywoodstars und Influencer schwören auf den neuen Trend, der im Gegensatz zu invasiven Eingriffen eine nicht-invasive Alternative bietet, die im Gegensatz zu Botox oder Facelifts die Durchblutung nachhaltig fördert. 

Viraler Trend dank Social Media

Die leichte Zugangsmöglichkeit zu Face Yoga trägt in hohem Maß zu dem großen Boom bei: Auf Instagram und TikTok verbreiten sich die Gesichtsgymnastikübungen viral, Influencer und Stars wie Gwyneth Paltrow teilen ihre eigenen Erfahrungen und inspirieren so Millionen von Menschen, Face Yoga selbst auszuprobieren. Mittlerweile gibt es bereits zahlreiche Apps, die mit Hilfe ihrer Faceyoga-Anleitungen einen Botox-Effekt nach wenigen Wochen versprechen. Zunehmend gibt es sogar eigene Face-Yoga-Studios in Metropolen wie New York, Shanghai oder London, deren Kurse oft wochenlang ausgebucht sind.

Der gewünschte Effekt von Face Yoga

Unser Gesicht hat insgesamt 26 Muskeln und diese sind den ganzen Tag in Bewegung. Sei es, wenn man mit gerunzelter Stirn in die Sonne schaut oder sich mal wieder über eine lästige E-Mail ärgert – dann kommt die Zornesfalte ins Spiel. Natürlich entstehen im Laufe der Jahre durch die so genannte mimische Muskulatur, zahlreiche Mimikfältchen und feine Linien. Diese können zwar wie die sympathischen Lachfalten zu einem Alleinstellungsmerkmal werden, aber eine ausgeprägte Zornesfalte oder Stirnfalten sind für die meisten Menschen nicht das, was sie sich wünschen. Um diese Muskelgruppen zu entspannen, zielt Face Yoga darauf ab, die Gesichtsmuskulatur zu kräftigen und gleichzeitig Verspannungen zu lösen. Durch die massierenden Bewegungen wird die Durchblutung nachweislich verbessert, was der Haut einen natürlichen Glow gibt. Durch leichten Druck auf die Lymphbahnen sollen die Lymphflüssigkeiten in Bewegung gebracht, die Durchblutung angeregt und Schwellungen im Gesicht sowie Augenringe reduziert werden. Außerdem wird auf diversen Face Yoga Kanälen versprochen, dass bei konsequentem Training die Sauerstoffversorgung der Zellen tiefgreifend verbessert und gleichzeitig wichtige Entgiftungsprozesse angeregt werden. Die Gesichtskonturen und die Kinn-Kiefer-Linie, also die „Jawline“ sollen wie von innen heraus geliftet und konturiert werden. Je regelmäßiger und disziplinierter die Übungen durchgeführt werden, desto sichtbarer sollte das Ergebnis mit der Zeit werden – so die These. Einige behaupten sogar, dass Botox von Face Yoga abgelöst werden könnte. Doch was sagt die Wissenschaft?

Mehr als nur Faltenbekämpfung

Der Ursprung von Face Yoga stammt von der Japanerin Fumiko Takatsu, die nach einem schweren Autounfall ihre Haut wieder in Form bringen wollte. Sie entwickelte Gesichtsübungen, die gezielt die Muskulatur stärken und die Gesichtshaut straffen sollten. Takatsu gilt seither als Pionierin des Face Yoga und hat ihre Erfolge inzwischen bei mehreren Verlagen in Bücher und Ratgeber umgesetzt. Inzwischen sind aber auch die Forscher hellhörig geworden und einige Studien widmen sich dem neuen Trend. Eine Studie, die in der National Library of Medicine des Pub Med Central veröffentlicht wurde, testete Face Yoga wochenlang mit Probanden und Probandinnen. Das Ergebnis: Ein 20-wöchiges Face Yoga-Programm verbessert die Fülle im mittleren und unteren Gesichtsbereich. Der Effekt könnte eine durch das Training ausgelöste Hypertrophie der Wangen- und anderer Muskeln sein. Eine andere Forschergruppe aus Kalifornien fand heraus, dass regelmäßiges Training der Gesichtsmuskulatur durch Face Yoga zu messbaren Verbesserungen der Hautelastizität und -festigkeit führen kann. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen berichteten außerdem über ein gesteigertes Wohlbefinden und Selbstbewusstsein. Natürlich sind weitere Studien erforderlich, um die Ursachen und Wirkungen dieser Ergebnisse zu beurteilen.

In unserem Video erklärt die internationale Face Yoga-Lehrerin Olivia Szmidt, worauf man beim Gesichts-Yoga achten sollte, welche Vorteile man erwarten kann und vor allem, ob Face Yoga ein Ersatz für Botox sein kann.

 

Realistische Ansichten

Auch wenn die Blutzirkulation durch Face-Yoga angeregt wird und die Haut sich schon nach einer Einheit etwas praller anfühlt, sollte man nach einer Face-Yoga-Session keine Wunder erwarten. Bestehende Falten wegzumassieren wäre zu schön, um wahr zu sein. Worauf man sich auf jeden Fall freuen kann, ist ein verbesserter Lymphfluss – und der wiederum führt zu mehr Glow und einem natürlichen, frischen Aussehen. Der wichtigste Effekt von Face Yoga ist vor allem nicht das Anti-Aging-Versprechen, sondern die Me-Time, die man sich nimmt und die Entschleunigung im stressigen Alltag. Genau das führt zu Wohlbefinden und einem entspannteren Gesicht.

Wellness für zu Hause

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Face Yoga zwar vermutlich keine Botox-Behandlung ersetzen wird, da Botulinumtoxin nachweislich innerhalb von 10 Tagen wirkt und Face Yoga über mehrere Monate praktiziert werden muss, aber eine regelmäßige Gesichtsmassage nachweislich zu einer pralleren Haut führt. Zudem geht es bei Face-Yoga eben oft um mehr als nur die Minderung von Falten. Es geht um die Stärkung des Selbstbewusstseins und um einen wohltuenden Wellness-Effekt mitten im Alltag, ohne dass man viel Geld ausgeben muss.

Irina Yusupova/ istock
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