Frauenarzt-Besuch steht an: Vermeide diese 5 Fehler

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Warum ist regelmäßiger Frauenarztbesuch wichtig?

Der Besuch beim Frauenarzt oder der Frauenärztin gehört für viele Frauen zur regelmäßigen Gesundheitsvorsorge. Mindestens einmal im Jahr sollten Frauen ihren Gynäkologen oder ihre Gynäkologin zur Vorsorgeuntersuchung aufsuchen, denn regelmäßige Besuche ermöglichen es, Krankheiten wie Geschlechtskrankheiten, Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs und viele andere frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Der Besuch kann aber auch mit Unsicherheiten und Ängsten verbunden sein. Hier sind einige Tipps und Ratschläge, die dir helfen können, dich auf deinen nächsten Besuch beim Frauenarzt optimal vorzubereiten.

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1. Verschweigen der sexuellen Vergangenheit

Es ist wichtig, dass du mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt ehrlich über deine sexuelle Vergangenheit sprichst, einschließlich deiner Erfahrungen mit sexuell übertragbaren Krankheiten (STIs) und der Anzahl deiner Sexualpartner. Diese Informationen sind für deine Behandlung und deine Gesundheit wichtig, insbesondere wenn du schwanger bist. Ehrlichkeit kann die Vorgehensweise deines Behandlungsteams beeinflussen, beispielsweise bei der Prävention von neonatalem Herpes durch Suppressionstherapie oder Kaiserschnitt. Dein Arzt oder deine Ärztin bewertet dein STI-Risiko und bietet Aufklärung, ohne zu urteilen. Offenheit und Ehrlichkeit sind entscheidend für eine optimale medizinische Versorgung.

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2. Sich wegen des eigenen Körpers schämen

Frauen fühlen sich oft unter Druck gesetzt, beim Arztbesuch perfekt gepflegt zu erscheinen. Gynäkologen betonen jedoch, dass dies nicht notwendig ist und dass es nicht darum geht, sich um perfekt rasierte Beine zu kümmern. Manche Frauen pflegen ihren Intimbereich vor dem Arztbesuch mit parfümierten Seifen, aber das kann jedoch die Scheidenflora zerstören. Also übertreibe es nicht mit Shampoos oder anderen Produkten, nur um gut zu riechen. Sich frisch zu machen und vor dem Arztbesuch zu duschen, ist natürlich eine Frage der gesunden Körperpflege und kann auch zu mehr Wohlbefinden führen. Beim Arztbesuch geht es jedoch um die Gesundheit und nicht um das Aussehen oder andere Faktoren.

3. Verschweigen von schmerzhaften Perioden

Gynäkolog:innen betonen, dass schmerzhafte Regelblutungen nicht verheimlicht werden sollten. Einige Frauen sprechen nicht über ihre Menstruationsschmerzen, jedoch sind diese einer der wichtigsten Faktoren, über die gesprochen werden sollte, um mögliche Erkrankungen wie Endometriose auszuschließen. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, bei der Gewebe, das normalerweise die Gebärmutter auskleidet, außerhalb der Gebärmutter wächst. Laut dem Center for Women’s Health an der Oregon Health & Science University sind schmerzhafte Perioden, die das tägliches Leben stark beeinträchtigen, nicht normal und sollten untersucht und behandelt werden. Neben den schmerzhaften Regelblutungen wollen die Ärzt:innen auch wissen, ob du unter Wechseljahresbeschwerden leidest. Gegen Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Scheidentrockenheit und Konzentrationsschwierigkeiten gibt es Medikamente, die deine Beschwerden erleichern können. Frauenärzte sprechen sexuelle Probleme nicht immer an, deshalb musst du manchmal selbst den Mut haben, das Thema anzusprechen – für deine eigene sexuelle Gesundheit und dein Wohlbefinden.

4. Lügen über den Alkohol-, Zigaretten- oder Drogenkonsum

Es ist wichtig, dass du ehrlich über deinen Konsum von Zigaretten, Alkohol und Drogen sprichst, insbesondere während der Schwangerschaft. Auch wenn es schwerfallen mag, offen zu sein, ist Ehrlichkeit entscheidend, denn Ärztinnen und Ärzte sind da, um zu helfen, nicht um zu urteilen. Regelmäßiger Alkoholkonsum erhöht nicht nur das Risiko für Krankheiten wie Herzkrankheiten und Krebs, sondern kann auch Wechselwirkungen mit vielen Medikamenten verursachen. Während der Schwangerschaft kann Alkohol zudem das ungeborene Kind schwerwiegend schädigen. Auch Rauchen und Drogenkonsum können schwerwiegende Folgen haben. Wenn du offen bist, kannst du mit deiner Ärztin oder deinem Arzt ausführlich über die Auswirkungen dieser Gewohnheiten auf deine Gesundheit sprechen.

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5. Einer Untersuchung zustimmen, die man nicht will

Bei einem Frauenarztbesuch kann es sein, dass du eine innere Untersuchung oder eine Brustuntersuchung vornehmen lassen musst. Wenn du das nicht möchtest, kannst du darauf verzichten. Dein Wohlbefinden steht an erster Stelle. Es ist wichtig, dass du deine Bedenken äußerst und jede Untersuchung ablehnst, die du wirklich nicht möchtest. Zum Beispiel sollte alle drei bis fünf Jahre ein Pap-Abstrich gemacht werden, je nach deiner Krankengeschichte. Wenn du vor kurzem einen gemacht hast und das Ergebnis normal war, brauchst du vielleicht keinen weiteren. Es gibt auch Fälle, in denen eine Beckenuntersuchung oder Infektionsabstriche vermieden werden können. Letztendlich hast du das Recht, eine nicht erwünschte Untersuchung abzulehnen, und deine Frauenärztin oder dein Frauenarzt wird alle Möglichkeiten mit dir besprechen, ohne dass du dich dabei unwohl fühlen musst.

Die Qual der Wahl

Falls du dich während deines Besuchs bei deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt unwohl fühlst und deshalb zögerst, die oben genannten Tipps umzusetzen, oder wenn du das Gefühl hast, wegen deines Lebensstils oder anderer Dinge kritisiert zu werden, könnte es sinnvoll sein, einen anderen Spezialisten aufzusuchen. Bei einem solchen Arztbesuch solltest du volles Vertrauen in deine Wahl haben und dich wohlfühlen, da die Untersuchungen sonst unangenehm und schmerzhaft sein könnten. Wenn du nach einem neuen Spezialisten suchst, sieh dir die Online-Bewertungen der Arztpraxis sowie die Erfahrungen anderer Patientinnen an. Diese Informationen können dir helfen, einen Arzt zu finden, bei dem du dich wohl und gut aufgehoben fühlst.

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