Ängste und Phobien: Das sind die 7 häufigsten Auslöser

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Die Wissenschaft hinter der Angst

Ob Höhenangst, Angst vor Spinnen oder Schlangen – Ängste sind ein fester Bestandteil des menschlichen Lebens und beeinflussen unsere Psyche stark. Von alltäglichen Sorgen bis hin zu irrationalen Phobien können Ängste unser Denken, Fühlen und Verhalten prägen. Wissenschaftlich betrachtet ist Angst eine natürliche Reaktion auf potenziell bedrohliche Situationen und soll uns schützen. Bei Gefahr setzt unser Körper automatisch Stressreaktionen in Gang, die uns ermöglichen, durch Kampf, Flucht oder Erstarrung angemessen zu reagieren. Diese evolutionär bedingten Reaktionen haben über Millionen von Jahren das Überleben der Menschheit gesichert.

Die Auswirkungen auf die Psyche

Angst kann auch auftreten, wenn keine unmittelbare Gefahr besteht. Psychische Erkrankungen wie Generalisierte Angststörung, Panikstörung und Phobien sind weltweit verbreitet und beeinflussen Millionen von Menschen. Kognitiv können Ängste zu konstanten Sorgen und Unruhe führen, was die Konzentration erschwert und das Denken behindert. Emotionale Auswirkungen können eine erhöhte Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen und allgemeine Nervosität umfassen. Verhaltensmäßig versuchen Betroffene oft, angstauslösenden Situationen zu entgehen. Chronische Ängste können langfristig zu schwerwiegenden psychischen Problemen wie Depressionen, sozialer Isolation und einem beeinträchtigten Lebensgefühl führen. Daher ist es entscheidend, Ängste ernst zu nehmen, sich diesen zu stellen und bei Beeinträchtigung des täglichen Lebens professionelle Unterstützung zu suchen.

Die verbreitetsten Phobien

Phobien sind spezifische Ängste vor bestimmten Objekten, Situationen oder Tätigkeiten. Sie können von harmlosen bis hin zu stark einschränkenden Ängsten reichen und das tägliche Leben erheblich beeinflussen. Hier sind einige der am weitesten verbreiteten Phobien:

  1. Höhenangst (Akrophobie): Höhenangst, ist eine spezifische Phobie, die durch eine übermäßige und teils irrationale Angst vor Höhen (beispielsweise in einem sicherem Hochhaus) gekennzeichnet ist. Menschen mit Akrophobie empfinden extreme Unruhe, Angst oder Panik, wenn sie sich in hohen oder erhöhten Positionen befinden, wie z. B. auf einem hohen Gebäude, einer Brücke oder einem Berggipfel.
  2. Arachnophobie (Angst vor Spinnen): Arachnophobie ist eine weit verbreitete Angststörung, die die Angst vor Spinnen und anderen Spinnentieren umfasst. Bei Menschen, die unter Arachnophobie leiden, kann der bloße Anblick einer Spinne oder sogar der Gedanke an sie zu überwältigenden Angst- und Panikgefühlen führen. Die Reaktionen können von einem leichten Unbehagen bis hin zu schwerer Panik variieren und das tägliche Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.
  3. Mysophobie (Angst vor Keimen): Mysophobie, auch bekannt als übermäßige Angst vor Keimen und Schmutz, kann dazu führen, dass Menschen zwanghaft viel putzen, sich wiederholt die Hände waschen und sogar Dinge oder Situationen meiden, die sie als potenziell kontaminiert empfinden.
  4. Trypanophobie (Angst vor Spritzen): Die Angst vor Spritzen ist eine Phobie, die dazu führen kann, dass Menschen medizinische Behandlungen und Arztbesuche vermeiden. Schätzungsweise 20 bis 30 % der Erwachsenen sind von dieser Phobie betroffen.
  5. Soziale Phobie (Soziale Angststörung): Menschen, die an dieser Phobie leiden, fürchten sich davor, von anderen beobachtet oder gedemütigt zu werden. Selbst alltägliche Aufgaben wie das Essen einer Mahlzeit können Angst auslösen. Soziale Phobien treten oft während der Pubertät auf und können unbehandelt ein Leben lang bestehen bleiben.
  6.  Flugangst (Aerophobie): Die Angst vor dem Fliegen betrifft viele Menschen und kann von leichter Unruhe bis hin zu Panikattacken während des Fluges reichen. Zu den häufigsten Symptomen dieser Phobie gehören Zittern, Herzrasen und Orientierungslosigkeit. Diese Angst führt manchmal dazu, dass Menschen das Fliegen ganz vermeiden.
  7. Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen): Menschen mit Klaustrophobie empfinden starke Angst oder Panik, wenn sie sich in Situationen befinden, in denen sie sich eingesperrt oder eingeschränkt fühlen, wie z.B. in Aufzügen, Tunneln, engen Räumen oder überfüllten Menschenmengen.

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Mit Phobien umgehen

Die Bewältigung einer Phobie ist nicht einfach und erfordert geistige Bereitschaft und Selbstaufklärung. Indem man sich schrittweise und kontrolliert der angstauslösenden Situation aussetzt, Entspannungstechniken übt und positive Selbstgespräche führt, können Angstreaktionen reduziert werden. Dabei ist es wichtig, eine regelmäßige Routine zu entwickeln und sich für die eigenen Fortschritte zu belohnen. Geduld und Ausdauer sind entscheidend, um die Angst in den Griff zu bekommen und die Lebensqualität zu verbessern. Denk auch daran, dass du deine Phobie nicht alleine bewältigen musst. Hol dir Unterstützung von deinen Freunden oder von anderen Betroffenen, zum Beispiel in Selbsthilfegruppen.

Eine professionelle Therapie kann bei der Behandlung von Phobien sehr hilfreich sein. Wenn deine Angst deinen Alltag beeinträchtigt, kann eine Therapie deine psychische Gesundheit deutlich verbessern. Besonders wirksam ist die kognitive Verhaltenstherapie (KVT). Sie hilft, die Denkmuster und Verhaltensweisen, die die Angst auslösen, zu erkennen und zu verändern. Bei der Expositionstherapie werden die Betroffenen schrittweise und kontrolliert den angstauslösenden Situationen ausgesetzt. Dadurch lassen die Angstreaktionen allmählich nach. Darüber hinaus bieten die Therapieansätze auch Techniken wie Entspannungsübungen an, die langfristig helfen, die Phobie zu überwinden und die Lebensqualität zu verbessern.

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